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Privatdetektive (16 Romane in einem Band)

Privatdetektive (16 Romane in einem Band)

Titel: Privatdetektive (16 Romane in einem Band) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alfred Bekker
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ihm einen Schuß ins Bein verpassen, aber dazu kam er nicht mehr. Ein Karate-Tritt ließ seine Automatic über das Flachdach segeln, ein zweiter Fußtritt traf ihn mitten auf dem Solar Plexus.
    Jo blieb einen Augenblick lang die Luft weg. Er war dem K.O. sehr nahe und taumelte rückwärts, konnte sich aber halten. Er verengte die Augen ein wenig und sah, wie der Killer zu dem am Boden liegenden Messer gesprungen war, das Jo abgewehrt hatte.
    Der Killer hob es auf, wog es in der Rechten und kam dann langsam näher, Jo machte sich auf das Schlimmste gefaßt. Zu seiner Automatic zu rennen, war aussichtslos. Sobald Jo losspurtete, würde sein Gegner ihm das Messer einfach in den Rücken schleudern.
    Es blieb dem Privatdetektiv also nichts anderes übrig, als den Messer-Mann ruhig zu erwarten und zu versuchen, seinen Angriff so gut es ging abzuwehren. Die Blicke der beiden Männer begegneten sich und es war beiden klar, daß dies ein Kampf auf Leben und Tod war - zumindest von Seiten Killers aus.
    Der Kerl kam heran und ließ die Messerklinge giftig vorschnellen, so daß Jo ausweichen mußte. Ein paar Mal ging das so und Jo mußte immer weiter zurückweichen. Der Killer lächelte siegesgewiß.
    "Mach's mir nicht so schwer!" zischte er. "Es hat doch sowieso keinen Zweck..."
    Jo merkte, daß sein Gegner ihn immer mehr an den Rand des Daches drängte. Ein paar Meter noch, dann würde Jo nicht mehr zurückweichen können, aber der Killer trieb ihn unbarmherzig vor sich her.
    Dann schnellte das Messer zum entscheidenden Stoß auf Jo zu. Der Privatdetektiv bog dem Kerl den Arm zur Seite, so daß der Stoß ins Leere ging. Der Killer fiel zu Boden und riß Jo dabei mit sich. Sie rollten übereinander und bewegten sich dabei gefährlich auf den Rand des Daches zu.
    Unten brauste der Verkehr.
    Jo gewann schließlich die Oberhand, packte den rechten Unterarm seines Gegenübers und schlug diesen roh gegen die Betonkante, die sie beide noch vom Abgrund trennte. Es fehlte nicht viel und der Arm wäre gebrochen gewesen, aber der Killer war eine harte Nuß. Zweimal mußte Jo die Übung wiederholen, dann erst löste sich der Griff um das Messer. Die Klinge segelte in die Tiefe, aber im selben Moment gelang es dem Killer, Jo auszuhebeln und wegzustoßen. Der Killer war derjenige, der schneller wieder auf den Beinen war. Er rannte davon und Jo setzte nach.
    Der Killer lief den Weg zurück, den er gekommen war und Jo war ihm auf den Fersen und holte auf.
    Dann hatte der Kerl den Balkon von Ted Hughes' Nachbarwohnung erreicht und sprang durch die gläserne Balkontür. Von drinnen waren Stimmen zu hören.
    Augenblicke später hatte auch Jo den Balkon erreicht und wollte gerade durch die zerschlagene Tür treten, da bekam er einen furchtbaren Hieb, der ihn nach hinten taumeln und mit dem Hinterkopf gegen das gußeiserne Geländer schlagen ließ. Alles begann sich vor seinen Augen zu drehen. Ihm war schwindelig und hundeelend. Jo wollte sich wieder hochrappeln, aber der Versuch endete damit, daß er völlig zusammensackte.

    *

    "Bleiben Sie, wo Sie sind!"
    Die helle Frauenstimme schnitt wie ein Messer durch die Finsternis und bewahrte Jo vielleicht davor, vollends in die Bewußtlosigkeit hinüberzugleiten. Für einen Moment war er ziemlich weggetreten gewesen, aber jetzt wurde es besser. Der Killer war über alle Berge, soviel dämmerte ihm.
    Er blickte auf und sah eine junge Frau, die mit zitternden Händen einen Baseballschläger hielt.
    "Haben Sie damit zugeschlagen, Miss? Wenn man danach geht, wie sehr mir meine Rippen im Moment wehtun, dann haben Sie mir ganz schön einen verpaßt!"
    "Ja! Und ich werde ich noch einmal tun, wenn Sie sich rühren, bis die Polizei da ist!"
    Jo befühlte seinen Hinterkopf, mit dem er gegen das Geländer geknallt war. Bohrende Kopfschmerzen ließen ihn das Gesicht etwas verziehen.
    "Sie brauchen keine Angst zu haben", erklärte er.
    "Ihr Freund hat mich über den Haufen gerannt. Ich wollte zum Fenster, um zu sehen, was da draußen auf dem Dach los ist! Sie haben sich die falsche Wohnung für einen Einbruch ausgesucht, Mister! Ich habe weder Geld noch Schmuck!"
    "Erstens hätte ich mir sicher eine andere Gegend für einen Einbruch ausgesucht, eine, die in dieser Hinsicht vielversprechender ist..." Jo machte eine kurze Pause und rieb sich über das Gesicht. Er war noch nicht wieder hundertprozentig da.
    Die junge Frau hob die Augenbrauen, aber der Baseballschläger in ihren schlanken, aber kräftigen Armen blieb

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