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Privatdetektive (16 Romane in einem Band)

Privatdetektive (16 Romane in einem Band)

Titel: Privatdetektive (16 Romane in einem Band) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alfred Bekker
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hoffe, daß Sie dem Terror ein Ende machen, Mister..."
    "Walker."
    "Wissen Sie, mein Mann würde es nie zugeben, aber er ist mit den Nerven schon völlig am Ende!" Sie trat neben Jennings und legte ihm die Hand auf die Schulter. Sie trug hohe Absätze und war daher im Augenblick fast einen halben Kopf größer als ihr Mann.
    "Sie sprachen von Feinden", meinte Jo. "Was hat Ihr Mann den für Feinde?"
    "Na, zum Beispiel diese fanatischen Umweltschützer, denen ein paar Fische mehr wert sind, als die Leute, denen mein Mann Arbeit gibt!"
    "Aber deshalb versucht doch niemand, gleich die Fabrik anzuzünden!" Jennings schüttelte energisch den Kopf, als er das sagte.
    "Warum denn nicht?" Liz zuckte mit den Schultern.
    "Die Sache wird vor Gericht ausgefochten. Die würden sich doch nur selbst schaden, wenn sie jetzt zu solchen Mitteln greifen würden!"
    "Na, irgend einen Anhaltspunkt mußt du Mister Walker ja wohl schon geben!" Sie seufzte und sah Jo offen an. "Mein Mann war nie sehr zimperlich im Ungang mit anderen Menschen, müssen Sie wissen." Sie sagte das mit einem Unterton, der nachklingen ließ, daß das auch für Anthony Jennings' Verhältnis zu seiner Frau galt... "Es gibt einfach zu viele, die ihm den Ruin oder Schlimmeres wünschen könnten." Ein kurzer Blick ging zu ihrem Mann. Liz Jennings zeigte zwei Reihen makelloser Zähne, als sie ihm zumurmelte: "Du verzeihst mir doch sicher meine Offenheit, nicht wahr, Darling? Aber wenn du unserem Gast hier die Karten nicht offen auf den Tisch legst, dann ist sein sicher gesalzenes Honorar herausgeschmissenes Geld. Doch wahrscheinlich ist es das ohnehin."
    "Sie scheinen kein sehr großes Zutrauen zu meinen Fähigkeiten zu haben, Mrs. Jennings", warf Jo ein.
    "So ist es!"
    "Ich zwinge niemanden mit vorgehaltener Pistole, mich zu engagieren, Ma'am!"
    Liz Jennings hob die Augenbrauen und setzte ein Gesicht auf, das eine deutliche Spur von Geringschätzung ausdrückte.
    "Das geht nicht gegen Sie persönlich, Mister Walker. Aber was soll einer wie Sie schon zu Wege bringen, was die Polizei mit ihrem ganzen Apparat nicht schafft?"
    Jo zuckte mit den Schultern.
    "Vielleicht ist es das Beste, wenn ich jetzt einfach wieder in meinen Wagen steige und mich auf den Weg zurück nach Midtown Manhattan mache", meinte er.
    "Nein, bleiben Sie, Walker!" Das war Anthony Jennings. Er hatte einen Schritt nach vorne gemacht und Jo, der sich schon halb herumgedreht hatte, beim Arm gepackt.
    "Hören Sie, Mister Jennings! Am Telefon klang das, als wäre es sehr dringend. Aber es ist nun wirklich nicht so, daß ich nichts zu tun hätte, wenn ich nicht für Sie arbeite."
    "Das war nur die Meinung meiner Frau, nicht meine."
    "Okay", nickte Jo.
    In diesem Moment betrat Warren, der Majordomus den Raum. Jennings war ärgerlich. "Was gibt's denn?"
    "Telefon."
    Jennings atmete tief durch und wandte sich kurz an Walker. "Entschuldigen Sie mich eine Sekunde. Wir unterhalten uns gleich weiter." Während er sich aus dem Zimmer herausbewegte, wandte Liz Jennings sich von Jo ab und sah hinaus in die weiträumigen Gartenanlagen, die das Anwesen umgaben.
    "Vielleicht können Sie mir etwas weiterhelfen", meinte Jo. "Sie scheinen die Feinde Ihres Mannes ja besser zu kennen, als er selbst!"
    Sie zuckte mit den Schultern. Ihr Blick war nach innen gekehrt, als sie ihn über den Millimeter genau geschnittene Rasenfläche gleiten ließ. "Sehen, Sie, Mister Walker, das Unternehmen, das mein Mann besitzt ist sein Lebenswerk. Er hat es aus kleinsten Anfängen heraus aufgebaut. Aber wenn man von soweit unten nach soweit oben kommen will, dann geht das selten ohne den Gebrauch der Ellbogen. Verstehen sie, was ich meine, Mister Walker?"
    "Ich kann es mir vorstellen."
    "Da bleibt so mancher auf der Stecke, dessen Wege man kreuzt."
    "Nennen Sie mir ein paar, die auf der Strecke geblieben sind!"
    Sie wandte sich zu ihm herum. Ihr Blick war prüfend. Sie machte auf Jo den Eindruck einer klugen und sehr beherrschten Frau, die in jeder Sekunde ganz genau zu wissen schien, was sie tat. "Sie sind ziemlich neugierig", stellte sie fest.
    Jo lächelte. "Das ist mein Job", meinte er.
    Sie zuckte mit den Schultern und verzog ein wenig den Mund. Eine Prise Spott lag in ihren Zügen, als sie sagte: "Eben, Mister Walker. Es ist Ihr Job, nicht meiner."

    *

    Als Jo das Jennings-Haus verließ und die Stufen des protzigen Portals hinabstieg, konnte er sich eines unguten Gefühls nicht erwehren. Jedenfalls hatte Anthony Jennings ihm nichts mehr

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