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Privatdetektive (16 Romane in einem Band)

Privatdetektive (16 Romane in einem Band)

Titel: Privatdetektive (16 Romane in einem Band) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alfred Bekker
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musterte Jo ein paar Augenblicke lang nachdenklich und Jo hatte fast das Gefühl, daß sein Gegenüber abzutaxieren versuchte, was er dem Privatdetektiv erzählen und was besser für sich behalten sollte. "Mein Vater ist ein erstaunlicher Mann, Mister Walker. Er hat eine unglaubliche Energie und wenn er sich etwas in den Kopf gesetzt hat, dann führt er es auch irgendwann aus. Allerdings geht er dabei manchmal über Leichen."
    "Das meinen Sie sicher nicht ganz wörtlich", meinte Jo.
    Er lachte mit einem sauren Unterton.
    "Wie man's nimmt, Walker", knirschte er. Dann beugte er sich ein wenig vor und fuhr fort: "Sie haben mich nach einem Verdacht gefragt und es ist wahr: Ich habe einen. Ziemlich konkret sogar und mit Namen und Adresse. Leider wahrscheinlich nicht beweisbar."
    Jo zog die Augenbrauen in die Höhe. "Lassen Sie hören!"
    "Der Kerl heißt Jeffrey Kramer und war früher einmal Dads Teilhaber. Mein Vater hat ihn auf irgend eine unfeine Art und Weise aus der Firma herausgedrängt."
    "Wie unfein?" hakte Jo nach, aber Arthur zuckte mit den Achseln.
    "Keine Ahnung. Genau weiß ich das nicht. Da fragen Sie ihn am besten selbst. Aber jedenfalls hätte der Mann ein Motiv, um sich an Dad rächen zu wollen. Und er ist seit einiger Zeit wieder in Paterson."
    Jo nickte. "Ich werde dem nachgehen. Und dann hätte ich gerne noch die Namen und Adressen der Nachtwächter. Ich möchte mich mit ihnen unterhalten. Kann ja sein, daß ihnen doch irgend etwas aufgefallen ist!"
    Für den Bruchteil einer Sekunde stand ein Zug in Arthurs Gesicht, der deutlich machte, daß ihm Jos Anliegen aus irgendeinem Grund nicht behagte. Aber dann nickte er. "Warum nicht?" meinte er in entspannterer Stimmung, die allerdings seltsam künstlich wirkte.
    Die Gegensprechanlage auf Arthur Jennings' Schreibtisch piepte. Arthur drückte etwas ärgerlich einen Knopf und zischte: "Ich habe Ihnen doch gesagt, Miss Hancock, daß ich jetzt nicht gestört werden möchte!"
    "Es ist sehr dringend, Mister Jennings! Ihr Bruder Ray..."
    "Stellen Sie durch."
    Er schluckte und gab Jo flüchtig die Hand. "Ich denke, wir haben alles besprochen. Die Namen der Nachtwächter gibt Ihnen Miss Hancock! Ansonsten stehe ich Ihnen natürlich jederzeit zur Verfügung!"

    *

    Jo Walker versuchte noch, Jeffrey Kramer aufzutreiben. Aber in dem Supermarkt, in dem er eine Anstellung als Buchhalter gefunden hatte, hatte er sich zwei Tage frei genommen. In seiner Wohnung war ebenfalls niemand.
    Jo hatte einen Augenblick lang überlegt, daß eigentlich eine hervorragende Gelegenheit war, um sich dort einmal ungestört umsehen zu können, aber er hatte noch nicht einmal damit angefangen, an dem Schloß herumzufummeln, da tauchte eine ziemlich dralle Frau in den mittleren Jahren auf. Ihrem herrischen Auftreten nach mußte sie die Vermieterin sein.
    "Wollen Sie zu Mister Kramer?" fragte sie neugierig.
    "Ja."
    "Der ist nicht da!"
    "Habe ich gemerkt. Wo steckt er?"
    "Ich habe nicht die geringste Ahnung, Mister..."
    "Walker. Mein Name ist Walker!"
    Ihr Gesicht entspannte sich ein bißchen. "Die Kerle, die sonst noch ihm fragen, haben sich nicht vorgestellt!" Eins zu null! dachte Jo. Er hatte bei ihr einen Punkt gut.
    "Was waren das für Leute?"
    "Gesindel, wenn Sie mich fragen. Finstere Typen. Einem fehlte das linke Auge. Sagen Sie mir, was Mister Kramer ausgefressen, daß alle Welt hinter ihm her ist!"
    "Das würde ich auch gerne wissen! Glauben Sie, daß Kramer noch einmal wieder hier auftaucht?"
    "Na, das will ich hoffen! Er ist mit seiner Miete einen Monat im Rückstand. Aber da seine Sachen noch hier sind, gehe ich davon aus, daß dieser komische Vogel noch nicht ganz ausgeflogen ist! Soll ich ihm vielleicht etwas ausrichten, wenn er wieder auftaucht?"
    "Nein, nicht nötig."
    Jo konnte sich schon denken, was passierte, wenn sie Kramer das nächste Mal sah. Sie würde ihm brühwarm auf die Nase binden, daß jemand nach ihm gefragt hatte.

    *

    Anschließend stattete Kommissar X einer gewissen Charlene Smith einen Besuch ab, die zu den Umweltschützern gehörte, mit denen Jennings im gerichtlichen Clinch lag. Ihre Adresse stand auch auf einigen Flugblättern, die Jennings dem Privatdetektiv gegeben hatte.
    Sie war alles andere als begeistert, als Jo vor seiner Wohnungstür auftauchte. Charlene war eine hochgewachsene, schlanke Frau, deren Mannequin-Figur unter dem sackartigen Kleid, daß sie trug, nur zu erahnen war.
    "Wer sind Sie, einer von Jennings' Gorillas, die mich einschüchtern

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