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Privatdetektive (16 Romane in einem Band)

Privatdetektive (16 Romane in einem Band)

Titel: Privatdetektive (16 Romane in einem Band) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alfred Bekker
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sollen?" Nachdem sie Kommissar X einer kurzen Musterung unterzogen hatte, schüttelte sie energisch den Kopf. "Nein, Ihrem Outfit nach sehen Sie wie einer seiner Rechtsverdreher aus. Immerhin sehen Sie besser aus, als Ihre Vorgänger!"
    Jo lächelte dünn.
    "Danke für die Blumen!"
    "Hören Sie zu: Ihr Vorgänger war sicher ein guter und raffinierter Anwalt und Sie sind wahrscheinlich auch kein Stümper! Ich schätze mal, daß der alte Jennings Ihren Vorgänger wegen Erfolglosigkeit vor die Tür gesetzt hat, aber ich sage Ihnen gleich, daß Sie es auch nicht besser machen werden!"
    "Und warum?"
    "Weil die Fakten dagegen stehen! Lesen Sie unsere Flugblätter!"
    "Das habe ich. Sie werfen Jennings illegale Gewässereinleitungen vor!"
    "So ist es! Und es geht nicht nur um ein paar Frösche, deren Lebensraum nun vielleicht beeinträchtigt ist, sondern auch um Menschen, die jetzt Mühe hätten, ihren Grund und Boden zu verkaufen, wenn sie wollten!"
    "Wie viele Menschen betrifft das?"
    "Ein paar Dutzend."
    "Gehören Sie auch zu den Geschädigten?"
    "Nein."
    "Warum engagieren Sie sich dann so stark?"
    "Weil ich etwas dagegen habe, wenn jemand wie Jennings so etwas tun kann und am Ende vielleicht sogar noch damit durchkommt! Deshalb! Und Sie? Ich habe mich geirrt, nicht wahr? Sie sind kein Anwalt!"
    "Nein, Privatdetektiv."
    "Ich mag keine Schnüffler", meinte sie daraufhin. "Und schon gar nicht, wenn Anthony Jennings sie geschickt hat."
    "Hören Sie, wenn die Sache so ist, wie Sie behaupten, dann sehe ich das genau wie Sie. Aber ich nicht wegen des Prozesses hier, sondern weil ich denjenigen suche, der versucht hat, die Papierfabrik anzuzünden!"

Sie verzog das Gesicht. "Daher weht also der Wind. Also ich war es jedenfalls nicht und auch sicher keiner von unseren Leuten. Das ganze läuft auf einen Gutachter-Streit hinaus, und zur Zeit sieht es gar nicht schlecht aus. Wir führen sozusagen nach Punkten. Glauben Sie, ich hätte Lust, das aufs Spiel zu setzen?"
    "Sie persönlich vielleicht nicht!"
    "Und auch niemand, der sich bei uns engagiert! Ich lege da für jeden meine Hand ins Feuer!"
    Sie drehten sich noch ein bißchen im Kreis, aber es kam nichts mehr dabei heraus, das greifbar war.

    *

    Am nächsten Morgen wurde Jo schon gegen vier Uhr morgens durch das Telefon aus dem Schlaf gerissen. Er hatte vergessen, den Anrufbeantworter einzuschalten und wollte sich erst weigern, überhaupt abzunehmen. Schließlich gab es ja so etwas wie Bürostunden - auch für Privatdetektive.
    Aber der Anrufer ließ nicht locker. Es mußte wirklich dringend sein und so nahm Jo schließlich doch ab. "Ja? Hier Walker..."
    Auf der anderen Seite war eine Frauenstimme, an die er sich flüchtig erinnerte, die er aber im Moment nicht so recht einzuordnen wußte. Und dann wußte er auch, weshalb das so war. Als er diese Stimme das letzte Mal gehört hatte, hatte sie kokett und selbstbewußt gewirkt. Jetzt war sie am Rand einer Panik.
    Es war Kathleen Jennings.
    "Mister Walker? Es ist etwas Furchtbares passiert... Die Fabrik... sie brennt!" Jo hörte sie schlucken und da wußte er instinktiv, daß das nicht alles sein konnte. "Und Dad... Er ist in den Flammen umgekommen!"
    Jo war hellwach.
    "Beruhigen Sie sich ein wenig. Ist die Polizei schon dort?"
    "Ja. Werden Sie kommen?"
    "Ich bin schon unterwegs!"
    In Windeseile zog der Privatdetektiv sich an, hinterließ eine kurze Nachricht für April Bondy, seine Assistentin, und setzte sich dann ans Steuer seines 500 SL, um die Strecke, die zwischen seiner Residenz in der New Yorker 7th Avenue und Paterson, New Jersey, lag so schnell wie möglich hinter sich zu bringen.
    Jo fuhr wie der Teufel und hatte Glück, nicht zufällig einer Polizeistreife in die Arme zu laufen.
    Als er die Papierfabrik in Paterson erreichte, war schon von weitem die dunkle Rauchsäule zu sehen, die vor dem Hintergrund der aufgehenden Morgensonne gen Himmel stieg.
    Es herrschte ziemlich viel Betrieb. Jo sah die Löschfahrzeuge der Feuerwehr, zwei Streifenwagen der Polizei und noch einige andere Fahrzeuge. Als Jo ausstieg sah er auch jemanden mit einem Fotoapparat herumlaufen und Bilder machen, die man wahrscheinlich in der nächsten Ausgabe der Lokalzeitung zu sehen bekommen würde. Ein Polizist in Uniform versuchte, Jo daran zu hindern, das Firmengelände zu betreten. "Wir haben hier verdammt nochmal genug Neugierige herumstehen, die nur unsere Arbeit hier behindern!"
    Jo hielt ihm seine Privat-Eye-Lizenz unter die Nase.
    "Ich

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