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Privatdetektive (16 Romane in einem Band)

Privatdetektive (16 Romane in einem Band)

Titel: Privatdetektive (16 Romane in einem Band) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alfred Bekker
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dunklen Locken und kurvenreicher Silhouette geriet.
    "Sie scheinen nicht so starke Vorurteile gegen Privatdetektive zu haben, wie Ihr Boß!" meinte Jo zu der jungen Frau, die das mit einem reizenden Lächeln quittierte.
    "Wer weiß, Seien Sie sich da nur nicht zu sicher!" erwiderte sie dann. "Weiterhelfen kann ich Ihnen im übrigen auch nicht. Oder erwarten Sie vielleicht, daß ich Sie einfach an Blanfield Unterlagen lasse?"
    Jo zuckte mit den Achseln.
    "Warum nicht? Das wäre genau das, was ich jetzt brauchen könnte. Sie wissen nicht zufällig, ob im Fall Jennings schon was von der Gerichtsmedizin das ist?"
    "Nein. Ich weiß kaum, was das für ein Fall ist, ich arbeite nämlich an einer anderen Sache. Am besten Sie warten, bis Blanfield zurückkommt!"
    "Er mag mich nicht besonders."
    Sie lächelte charmant und zeigte dabei zwei Reihen makelloser Zähne.
    "Das ist Ihr Pech, Mister! Dann sollten Sie sich eben besser mit ihm stellen. Blanfield ist übrigens unterwegs zu den Jennings. Wenn Sie ihm nachfahren wollen."
    Wenn Blanfield jetzt bei den Jennings war, dann konnte das nur heißen, daß es etwas Neues gab.
    Jo grinste über das ganze Gesicht. "Vielen Dank", meinte er. "Sie haben mir sehr geholfen!"
    Sie stemmte unterdessen die Hände in Hüften und warnte Jo: "Schauen Sie nicht so begehrlich zum Büro des Lieutenants! Was immer Sie sich da im Moment auch ausdenken mögen: Lassen Sie's lieber, sonst bekommen Sie eine Menge Ärger!"
    "Und das Sie Ihre hübschen Augen einfach mal in eine andere Richtung blicken lassen, daß ist völlig ausgeschlossen?"
    "Völlig! Ich bin eine loyale Polizistin und völlig immun gegen jede Art von Bestechung. Selbst gegen Ihren Charme, Mister!"
    "Wie schade!"
    Jo zuckte mit den Achseln, wandte sich zum Gehen und blickte geradewegs in Blanfields entsetztes Gesicht. Der Lieutenant hatte gerade das Büro betreten und dabei zuviel Schwung gehabt. Jetzt konnte er sich nicht mehr an Jo vorbeidrücken.
    Mit mißmutigem Gesicht zog er sich den Mantel aus, während Jo direkt auf ihn zuhielt.
    "Das trifft sich ja gut, Blanfield."
    "Nicht schon wieder Sie, Walker!"
    Jo folgte Blanfield bis in dessen Büro. Der Lieutenant warf ärgerlich seinen Mantel in eine Ecke und knurrte: "Was wollen Sie?"
    "Ihnen einen Vorschlag machen."
    "Bitte! Ich gebe Ihnen zehn Sekunden!"
    "Wie wär's, wenn wir aufhören gegeneinander zu arbeiten, Blanfield."
    Er verzog das Gesicht zu einer Grimasse. "War das alles? Von Ihren zehn Sekunden sind mindestens fünf schon um."
    "Sagen Sie mir, was Sie wissen und ich sage Ihnen, was ich herausgefunden habe."
    Blanfield lachte heiser. "Ein Deal? Vergessen Sie's!"
    "Darf ich mal raten? Jennings Tod hat sich als eiskalter Mord herausgestellt?"
    Blanfield war ziemlich perplex. Das Kinn fiel ihm herunter und sein Mund blieb ein paar Sekunden lang offen.
    "Woher wissen Sie das?"
    "Instinkt."
    "Reden Sie keinen Unfug." Er trat nahe an Jo heran, musterte ihn einen Augenblick lang in einer Art und Weise, die eine Art Eingeständnis war, daß er Kommissar X unterschätzt hatte und meinte dann: "Jennings starb nicht am Rauch, wie wir erst vermutet hatten. Schon heute Nacht meinte der Arzt, daß da ein paar Ungereimtheiten seien. Anthony Jenning wurde vergiftet. Er bekam eine Injektion."
    "Fachmännisch?"
    "Ja, ziemlich, sonst hätte der Arzt es auch eher gemerkt. Das ist das Erstaunliche! Kein Bluterguß oder so etwas."
    "Und das Gift?"
    "...wird häufig von Tierärzten verwendet. Zum Einschläfern. Es wirkt sehr schnell. Hier ist der Bericht, da steht die Zusammensetzung genau erläutert." Er verengte ein wenig die Augen und fuhr dann nach kurzer Pause fort: "So, Walker und jetzt sind Sie dran!"
    "Jennings wurde vermutlich schon umgebracht, bevor er zur Fabrik aufbrach!"
    Blanfield runzelte die Stirn. "Und woher wollen Sie das wissen? Auch Instinkt?"
    "Dieser Warren hat mir gesagt, daß Jennings den Motor seines Ferrari abgewürgt hätte, als er losfuhr. Ich vermute, daß Jennings gar nicht mehr selbst gefahren ist. Sein Sportwagen hat ein Schaltgetriebe, derjenige, der Jennings' Leiche zur Fabrik gebracht hat, war vermutlich nur Automatikwagen gewohnt und hatte daher seine Schwierigkeiten. Haben Sie den Ferrari übrigens sichergestellt?"
    "Ja. Ich komme gerade von den Jennings. Ein paar von meinen Leuten sehen sich gerade im Haus um."
    "Der Tatort dürfte Jennings' Arbeitszimmer sein", behauptete Jo im Brustton der Überzeugung. Er holte die goldene Füller-Hülle aus der Tasche.

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