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Privatdetektive (16 Romane in einem Band)

Privatdetektive (16 Romane in einem Band)

Titel: Privatdetektive (16 Romane in einem Band) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alfred Bekker
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und ließ sich auf die Couch fallen.
    "Fassen Sie sich kurz, Walker. Es war keine schöne Nacht und mir brummt noch der Schädel. Ich habe nämlich einen Schlag auf den Hinterkopf bekommen!"
    "Wann war das?"
    "Als ich mit meiner Runde dran war. Plötzlich kriege ich eins übergebraten und dann erinnere mich an nichts mehr. Das war's schon."
    "Was war mit den anderen Nachtwächtern? Ich habe gehört, daß sie betrunken waren."
    "Garry hatte Geburtstag, da haben wir einen gehoben. Der Boß hat uns ein paar Flaschen spendiert."
    "Hat Mister Jennings das öfter gemacht?"
    Porter zuckte mit den Achseln. "Hin und wieder."
    "Und warum sind Sie nicht besoffen gewesen?"
    "Weil ich mich beherrschen kann."
    Jo grinste und deutete auf die leeren Flaschen. "Sieht hier nicht gerade aus wie bei einem Abstinenzler! Wer weiß, wovon Ihre Kopfschmerzen wirklich herrühren!"
    Chuck Porter beugte sich etwas vor, faßte sich an den Kopf und verzog das Gesicht. Er stöhnte leise. "Sie können denken, was Sie wollen. Aber im Dienst bin ich immer nüchtern."
    Jo ging zum Fenster und blickte hinab. Auf der anderen Straßenseite saß jemand in einem verbeulten Chrysler und schien zu warten. Er trug eine Schirmmütze und Sonnenbrille mit Spiegelgläsern, so daß von seinem Gesicht nicht viel zu sehen war. Jo schob die Gardinen ein wenig zur Seite. Der Mann blickte zu ihm hinauf.
    "Kennen Sie den Kerl da unten?" fragte Jo an Porter gerichtet, ohne sich umzudrehen. Porter stand auf und trat neben Jo und sah aus dem Fenster. Er schüttelte den Kopf.
    "Nein", meinte er. "Aber diesen verbeulten Chrysler habe ich schon einmal gesehen."
    "Wo?"
    "Tut mir leid, das fällt mir im Moment nicht ein. Kommen Sie wieder, wenn meine Kopfschmerzen weg sind!"
    "Na, kommen Sie, strengen Sie sich ein bißchen an!"
    Porter atmete tief durch und blickte Jo müde an. "Ich glaube, er stand schon einmal hier in der Straße... Aber ich habe ihn auch schon in der Nähe der Fabrik gesehen!"
    "Sind Sie sicher?"
    Porter machte eine wegwerfende Geste. "Was weiß ich! Und was interessiert mich dieser Wagen, verdammt nochmal!"

    *

    Als Jo Porters Wohnung verlassen hatte und wieder ins Freie trat, schien der verbeulte Chrysler plötzlich leer zu sein. Von dem Kerl mit Sonnenbrille war nicht mehr zu sehen. Wenn er dort wirklich auf Beobachtungsposten stand, hatte er sich wahrscheinlich einfach nur geduckt.
    Vielleicht sehe ich ja auch schon Gespenster! dachte Jo, als er die Straße überquerte und sich von hinten an den Wagen heranmachte. Sein Blick fiel auf das Nummernschild dessen Beleuchtung augenscheinlich zerstört war.
    Ein kurzer Blick ins Innere des Chryslers, dann riß er die Tür auf.
    Der Kerl mit der Spiegelbrille erhob sich langsam aus seiner unbequemen Haltung und grinste schwach. Jo erkannte den Mann, noch bevor dieser die Brille abgenommen hatte. Es war niemand anderes als Jeffrey Kramer.
    "So ein Zufall, was? Da macht man irgendein beliebiges Auto auf und trifft einen Bekannten!" feixte Jo.
    "Ja, so ist das eben, Mister Walker!" zischte Kramer zurück.
    "Was machen Sie hier?" fragte Jo.
    "Ich wüßte nicht, was Sie das angeht! Ich tue nichts Verbotenes."
    "Nein, aber etwas, daß mich nachdenklich werden läßt!"
    "Ihr Problem, Walker!"
    "Hinter wem sind Sie her? Hinter mir? Wissen Sie was, dann setzen Sie sich doch gleich bei mir auf den Beifahrersitz, dann können Sie auch sicher sein, daß Sie mich nicht verlieren!"
    "Verzichte!"
    "Was ist eigentlich mit den Leuchten an Ihrem Nummernschild passiert?"
    "Mir ist jemand hinten hineingefahren, warum?"
    "Weil die Nummernschildbeleuchtung des Brandstifters vermutlich auch nicht funktionierte."
    Kramer schluckte. Sein sonst ziemlich farbloses Gesicht bekam plötzlich welche. Es dauerte zwei volle Sekunden, bis er sich wieder gefaßt hatte. "Sie können mich mal, Walker!" knurrte er und startete den Chrysler.

    *

    Als Jo später noch beim zuständigen Polizei-Revier vorbeischaute, ließ Blanfield sich verleugnen. Vielleicht war er wirklich nicht da, aber es war genauso gut möglich, daß er nur einfach keine Lust hatte, sich mit einem Privatdetektiv unterhalten zu müssen.
    Jo hätte gerne gewußt, ob es gerichtsmedizinisch schon irgend etwas Neues gab, das die Sache weiterbrachte.
    Aber selbst wenn es so gewesen wäre - wahrscheinlich hätte Blanfield freiwillig davon sowieso nichts verraten. Kommissar X hatte dann aber doch noch Glück im Unglück, als er an einen äußerst charmanten weiblichen Detective mit

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