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Privatdetektive (16 Romane in einem Band)

Privatdetektive (16 Romane in einem Band)

Titel: Privatdetektive (16 Romane in einem Band) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alfred Bekker
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Walker?"
    "Können wir uns nicht an einem Ort unterhalten, der nicht ganz so ungemütlich ist?"
    Jetzt blieb sie stehen. "Okay", meinte sie. "Mein Wagen steht da drüben."
    In ihrem Ford war es tatsächlich angenehmer. Sie setzte sich ans Steuer und Jo auf den Beifahrersitz, während der Regen gegen die Scheiben platschte.
    "Also, was gibt es, Mister Walker?"
    "Was macht jemand wie Sie hier draußen bei diesem Wetter."
    "Ich habe Abschied genommen."
    "Sie wollten nicht, daß man Sie sieht!"
    Sie hob die Augenbrauen. "Wirklich? Woher wollen Sie das wissen?"
    "Na, kommen Sie..."
    Dann flüsterte sie: "Ich wollte Anthonys Familie nicht begegnen. Ich..." Sie sprach nicht weiter und machte eine kurze Pause. Dann sagte sie schließlich: "Ich hoffe, daß man den Mörder faßt! Bei Gott, ich hoffe es!" Und als sie das sagte, hatte ihre Stimme einen ganz veränderten, haßerfüllten Klang. "Bitte gehen Sie jetzt", sagte sie schließlich.

    *

    "Sollten wir nicht etwas vorsichtiger sein?" fragte Colin Rigg, während er gemeinsam mit Liz Jennings das Feinschmecker-Lokal verließ und ins Freie trat. Es war der teuerste Gourmet-Tempel am Ort. Draußen war es bereits fast dunkel. Sie waren mit Riggs BMW gekommen, den der Tierarzt in einer Seitenstraße abgestellt hatte.
    Liz lachte und dabei löste sich die steife Maske auf, die sonst ihr Gesicht beherrschte. "Warum so ängstlich, Colin? Mein Gott, was soll schon passieren!"
    "Man könnte uns zusammen sehen, Liz."
    "Na, und?"
    "Im Augenblick wäre das wirklich nicht gut!"
    "Ein Beinbruch wäre das auch nicht! Colin, die Zeiten, in denen ich kuschen mußte, sind endgültig vorbei, verstehst du? Ich bin diese Heimlichtuerei und dieses Versteckspiel gründlich leid! Anthony ist tot und damit ist das alles für mich zu Ende!" Liz Jennings hatte ungewohnt heftig gesprochen. Es schien ihr sehr ernst zu sein.
    Colin Rigg stand jedoch der Zweifel im Gesicht geschrieben.
    "Dieser Walker..."
    "Der ist abserviert, Colin! Ein für allemal."
    "Bist du dir da sicher? Auf mich machte der Kerl einen ziemlich entschlossenen Eindruck."
    "Er hat einen großzügigen Scheck bekommen. Damit kann er zufrieden sein. Ich glaube nicht, daß wir noch etwas von ihm hören." Sie lächelte. "Er hat seinen Part hervorragend gespielt - fast sogar ein bißchen zu perfekt. Und dieser Blanfield..." Sie macht eine wegwerfende Handbewegung.
    "Trotzdem", beharrte Colin. "Es ist vielleicht nicht gerade klug, daß wir uns jetzt zusammen in der Öffentlichkeit zeigen!"
    "Ach, was!"
    Sie hakte sich bei ihm unter und dann gingen sie zusammen die Straße entlang. Leichter Nieselregen setzte ein und sie beschleunigten ihre Schritte etwas. Dann bogen sie um eine Ecke in eine Einbahnstraße, deren Bordsteine mit parkenden Wagen zugestellt waren.
    "Die Zeit der Heimlichkeiten ist jetzt vorbei, Colin. Endgültig. Anthony ist tot, verstehst du?"
    "Ja."
    "Er kann mich nicht mehr einfach jederzeit wie eine streunende Katze wieder vor die Tür setzen. Diese Zeiten sind vorbei. Jetzt bestimme ich selbst über mein Leben!"
    Sie hatten den Riggs BMW schon fast erreicht, da fragte der Tierarzt: "Fahren wir noch zu mir?"
    "Nein, zu mir, Colin. Das große Haus ist so furchtbar leer."
    Er verzog das Gesicht. "Das ist nun wirklich noch etwas zu früh", meinte er. Dr.Rigg suchte in seinen Jackentaschen nach dem Autoschlüssel. Er hatte ihn gerade gefunden und steckte ihn ins Türschloß, da geschah es.
    Ein Knall, wie von einer Schußwaffe.
    Rigg stand wie erstarrt da und fragte sich, was los war. Ein zweiter Knall folgte und ein dritter und vierter.
    Rigg fuhr herum und sah, wie Liz Jennings taumelte. Es kam rot von ihrem Hals herunter. Mit starren, toten Augen klappte sie zu Boden, während immer noch geschossen wurde.
    Ein Ruck erfaßte Rigg und riß ihn brutal aus seiner Agonie heraus. Es hatte ihn erwischt, das war ihm im Bruchteil einer Sekunde klar. Er fühlte plötzlich einen Schmerz an der linken Seite, griff mit der Rechten dorthin. Das Blut sickerte zwischen seinen Fingern hindurch, während er sich endlich duckte und sich hinter dem BMW in Deckung brachte.
    Er taumelte dabei. Schwindel erfaßte ihn und er kam einen Augenblick später hart auf dem Boden auf.
    Mein Gott! dachte er, als sein Blick auf Liz Jennings' toten Körper fiel, der in seltsam verrenkter Stellung auf dem Pflaster lag. Warum nur? hämmerte es in seinem Kopf. Er wandte den Kopf schnell zur Seite. Seine Seite schmerzte und er mußte die Zähne aufeinanderbeißen,

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