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Privatdetektive (16 Romane in einem Band)

Privatdetektive (16 Romane in einem Band)

Titel: Privatdetektive (16 Romane in einem Band) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alfred Bekker
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kannten die beiden sich. Es wäre also möglich! Außerdem kann man Schlösser und Alarmanlagen auch ausschalten, oder?"
    Jo deutete auf den Metallsarg. "Und wie hängt das hier damit zusammen?"
    "Überhaupt nicht!" war Blanfields Meinung.
    "Ich würde mich gerne mal mit diesem McPherson unterhalten!"
    "Kann ich mir denken, Walker. Aber das kommt nicht in Frage. Erst wenn ich mit ihm fertig bin."
    "Wann ist das?"
    "Vergessen Sie's einfach, ja?" Blanfield grinste. Sie können mir dabei nur etwas verderben!"

    *

    Jeffrey Kramer hatte sich den Mantelkragen hochgeschlagen, aber es war so naß und windig, daß ihm trotzdem die Zigarette ausgegangen war.
    Es war ein furchtbarer, kalter Morgen. Der Tag dämmerte grau herauf und verhieß nichts Gutes. Kramer schaute ungeduldig auf die Uhr, dann ließ er den Blick die enge Straße entlang gleiten.
    Es war ein Sanierungsgebiet. Ehemals eine Straße mit wohlhabender Mittelschicht, jetzt ein heruntergekommener Slum. Alte Leute, die sich von der Gegend nicht trennen konnten und sozial Unterprivilegierte lebten hier - oder überhaupt niemand mehr. Die meisten Häuser standen seit Jahren leer, ein paar hatte man schon abgerissen.
    Aber um diese frühe Uhrzeit hätte man fast jeden Ort als Treffpunkt nehmen können. Es wäre überall nicht besonders viel los gewesen.
    Kramer blickte erneut an sein Handgelenk und dachte: Wenn er jetzt nicht kommt, dann bin ich weg!
    Aber er kam. Eine Limousine mit getönten Scheiben kam um die Ecke. Sie fuhr sehr langsam und der Motor war kaum zu hören. Das war er.
    Kramer näherte sich, als die Limousine stehen blieb.
    Er wollte die Sache so schnell wie möglich hinter sich bringen. Nicht nur wegen des scheußlichen Wetters. Die undurchsichtige Scheibe auf der Beifahrerseite wurde etwas heruntergelassen.
    "Ich dachte schon, das wird nichts mehr."
    "Ich halte mein Wort."
    "Ja, ich weiß."
    "Also?"
    "Wo ist das Geld?"
    "Dir steht das Wasser wirklich bis zum Hals, was? Sonst wärst du wohl nicht auf so eine verrückte Idee gekommen!"
    "Wohl kaum, das stimmt."
    Kramer nahm seine Zigarette mit Daumen und Zeigefinger und schleuderte sie ärgerlich in Rinnstein. Es war ein Spiel, das der andere da mit ihm trieb. Ein häßliches, sadistisches Spiel. Aber er mußte es ertragen und deshalb verkniff er sich die bissige Erwiderung, die ihm noch auf der Zunge lag. Warum, die Sache komplizieren?
    "Das Geld liegt im Kofferraum", kam es eisig aus der Limousine heraus. "Er ist offen. Du kannst es dir nehmen!"
    Kramer nickte und ging hinten an die Limousine heran. Mit zitternden Händen öffnete er den großzügigen Kofferraum. Da lag ein kleines Köfferchen. Kramer öffnete es. Kleine Scheine, wie er verlangt hatte.
    Ein schwaches Lächeln ging über sein hageres Gesicht.
    Ein schöner Anblick, so ein Haufen Scheine, dachte er.
    Es war das letzte, was er sah.
    Ein harter Schlag ließ ihn nach vorne sacken, direkt in den Kofferraum hinein. Der zweite Schlag machte es endgültig. Zwei behandschuhte Hände hoben die Beine hoch und machten die Klappe zu.

    *

    Jo hatte nach wie vor das Gefühl, daß Jeffrey Kramer viel mehr wußte, als er dem Privatdetektiv gegenüber bisher zugegeben hatte. Jemanden ein paar Krümel hinwerfen und dann hoffen, daß derjenige sich damit zufrieden gibt, war allem Anschein nach eine ziemlich erfolgreiche Taktik. Erfolgreicher jedenfalls, als einfach auf stur zu stellen.
    Aber diesmal wollte Jo sich nicht abspeisen lassen.
    Als er vor Jeffrey Kramers Wohnungstür stand, fiel ihm auf, daß die Tür einen kleinen Spalt offen war.
    Jo ließ das sofort stutzig werden.
    Kramer war vermutlich gar nicht zu Hause, denn sonst hätte sein verbeulter Chrysler irgendwo in der Straße herumgestanden.
    Jemand anderes war in der Wohnung!
    Vielleicht die Kerle, vor denen er davonrennt! ging Jo durch den Kopf. Er hörte ein Geräusch, das aber augenblicklich erstarb, als Kommissar X den Türspalt vergrößerte. Es knarrte dabei. Ein Instinkt ließ Jo die Automatic unter dem Jackett hervorholen und in die Manteltasche stecken, wo er sie mit der Rechten umklammert hielt. Sicher war eben sicher.
    Einen Augenblick später sah Jo, daß hier ein Berserker gewütet haben mußte, um etwas zu suchen. Schubladen waren herausgerissen und ihr Inhalt auf dem Boden ausgestreut worden und es schien nicht ein einziges Polster zu geben, das nicht mehrfach aufgeschlitzt worden war.
    Hier war jemand sehr gründlich gewesen.
    Die Tür zum Nebenraum stand offen und ein

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