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Privatdetektive (16 Romane in einem Band)

Privatdetektive (16 Romane in einem Band)

Titel: Privatdetektive (16 Romane in einem Band) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alfred Bekker
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kühler Luftzug fegte quer durch die Wohnung. Derjenige, der hier gewütet hatte, war vermutlich schon über Balkon und Feuerleiter geflüchtet, als er Jo gehört hatte.
    Jo holte die Pistole hervor und ging vorsichtig an die Tür zum Nebenzimmer heran und trat dann mit der Waffe im Anschlag ein.
    Hier sah es nicht besser aus, als in dem anderen Raum. Jo durchquerte mit weiten Schritten das Zimmer und passierte die offene Balkontür, die vom Wind hin und her bewegt wurde.
    Für den Bruchteil einer Sekunde hatte er die freie Aussicht auf einen öden Hinterhof, in dem sich allerdings niemand befand. Als Jo die Gefahr mit den Augenwinkeln heranschnellen sah, war es zu spät, um noch zu reagieren.
    Ein furchtbarer, harter Schlag traf ihn an der Schläfe. Er taumelte, alles begann sich vor seinen Augen zu drehen und er spürte noch das Metallgeländer des Balkons, um das sich seine Hand klammerte, bevor der zweite Hieb ihn ausknockte und zusammenklappen ließ. Der schemenhafte Umriß einer Gestalt war das letzte was er sah...
    Dann wurde es schwarz vor seinen Augen.

    *

    "Wachen Sie auf, Walker!"
    Er bekam eine Ohrfeige und dann gleich eine zweite, ehe er langsam wieder an die Oberfläche des Bewußtseins trieb. Jo blinzelte mit den Augen. Sein Schädel brummte. "Na, los, Walker! Sie haben verdammt nochmal lange genug geschlafen! Jetzt könnten Sie mir vielleicht mal einiges erklären!"
    Jo blickte in das Gesicht von Lieutenant Blanfield und war sofort wieder hellwach. Er wischte sich mit der flachen Hand über das Gesicht.
    Indessen fragte Blanfield: "Was haben Sie hier zu suchen? Bekanntlich ist das hier nicht Ihre Wohnung!"
    "Sie stand offen..."
    "Ja, ja, das übliche Geschwätz..."
    Jo schüttelte den Kopf. "Sie stand wirklich offen und jemand war hier damit beschäftigt, das Unterste nach oben zu kehren!"
    Blanfield grinste. "Das waren nicht zufällig Sie, Walker?"
    "Nein. Ich habe den Kerl überrascht und eins über den Schädel bekommen."
    "Wie sah er aus?"
    "Er war groß, glaube ich. Mehr weiß ich nicht."
    Blanfield nickte und reichte Jo seine Automatic. "Ist das Ihre?"
    "Ja. Und jetzt verraten Sie mir mal, was Sie hier her geführt hat! Ich dachte, für Sie wäre der Fall schon gelöst."
    Der Lieutenant machte eine wegwerfende Geste.
    "Wir haben Jeffrey Kramer gefunden. Er wurde mit einem stumpfen Gegenstand erschlagen und dann auf einem nahegelegenen Highway- Parkplatz abgeladen. Da hat ihn schließlich heute Mittag ein Trucker entdeckt." Blanfield zuckte beiläufig mit den Schultern und setzte dann noch hinzu: "Vermutlich sind Sie seinem Mörder über den Weg gelaufen, Walker!"
    Jo erhob sich. Ein leichtes Schwindelgefühl erfaßte ihn, aber es ging einigermaßen. Er schwankte ein bißchen, aber hoffte aber, daß sich das noch geben würde. Der Kerl hatte ganz schön zugeschlagen.
    Jo versuchte verzweifelt, sich an irgend etwas zu erinnern, das ihn auf die Spur desjenigen bringen würde, der ihm eins über den Schädel gegeben hatte. Aber da war nichts. Nur ein dunkler Schemen, ansonsten war sein Kopf in dieser Beziehung völlig leer.
    "Jeffrey Kramer hatte ein Motiv, um Anthony Jennings zu töten", meinte Jo. "Aber ich weiß nicht, ob er mit der Nadel umgehen konnte..."
    "Er konnte", meinte Blanfield. "Drüben in Baltimore ist er zweimal wegen Verstößen gegen das Betäubungsmittelgesetz verurteilt worden und hat zumindest eine Zeitlang an der Nadel gehangen. Haben Sie eine Ahnung, was man hier bei ihm gesucht haben könnte?"
    "Ein paar Schuldeneintreiber waren ihm auf den Fersen."
    "In der Regel schlagen die ihre säumigen Zahler aber nicht tot, sondern verpassen ihnen eine Abreibung. Von einer Leiche bekommt man schließlich keinen Cent mehr!"
    Jo ging mit nachdenklichem Gesicht durch Kramers Wohnung und ließ den Blick schweifen. Und Blanfield folgte ihm. Als Jo ihm einen Augenblick lang ins Gesicht sah, war ihm klar, daß der andere völlig ratlos war.
    "Jeffrey Kramer hatte noch eine andere Profession", eröffnete Jo ihm dann. "Er war Erpresser. Bei Liz Jennings hat er sein Glück versucht. Das hat er mir selbst erzählt." Jo zuckte die Achseln. "Ich schätze er hat mir einen wertlosen Brocken hingeworfen und gehofft, daß ich ihn gierig aufschnappe und damit zufrieden bin."
    "Wen könnte Kramer denn noch erpreßt haben?"
    "Er hat im Dunstkreis der Jennings-Familie herumgeschnüffelt. Wer weiß, worauf er da gestoßen sein kann."
    "Wahrscheinlich werden wir hier nichts mehr finden, was uns

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