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Privatdetektive (16 Romane in einem Band)

Privatdetektive (16 Romane in einem Band)

Titel: Privatdetektive (16 Romane in einem Band) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alfred Bekker
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erwachte und sich bewegte. Mit zitternder Hand nahm sie den Hörer ab.
    "Ja?"
    Sie hörte das Atmen eines Menschen. Karen wollte am liebsten in die Muschel hineinschreien und die Person auf der anderen Seite der Leitung auffordern, sich doch endlich zu melden.
    Aber sie ließ es. Ein Kloß steckte ihr im Hals und verhinderte, daß auch nur ein einziger Ton über ihre zusammengepreßten Lippen kam. Schließlich machte es 'klick!' und die Leitung war unterbrochen.
    Karen Tierney ließ den Hörer sinken und fühlte den kalten Schweiß auf ihrer Stirn. Angst kroch ihr den Rücken hinauf wie eine kalte, glitschige Qualle.
    Aber sie hatte verstanden.
    Dies war eine Warnung, vielleicht die letzte. Man wollte ihr klarmachen, daß sie keine Chance hatte, sich herauszuwinden. Nicht die Geringste! Sie konnten jederzeit zuschlagen, wenn sie wollten. Und sie wußten genau, wie Karens Achillesferse hieß: Michael.

    *

    "Ich komme einfach nicht über die Subway-Karten nach Wall-Street hinweg", meinte Jo, nachdem er sich umgezogen und frisch gemacht hatte.
    Wieder und wieder war er zusammen mit April die Liste von Tierneys Klienten durchgegangen, aber keiner von denen hatte etwas mit Wall Street zu tun. Weder Börsenmakler noch Geschäftsleute waren darunter.
    Die Leute, für die Tierney gearbeitet hatte, waren von kleinerem Kaliber. Ein jiddischer Gemüsehändler zum Beispiel, dessen Laden wiederholt von einer Jugendgang heimgesucht worden war. Oder eine Frau, deren 15jährige Tochter mit dem Haushaltsgeld ihrer Mutter durchgebrannt war, um in Kalifornien als Fotomodell das große Los zu ziehen.
    "Lafitte", murmelte April. "Der Name kommt mir bekannt vor. Ich meine, im Zusammenhang mit Wall Street..."
    Jo hob die Augenbrauen und warf dann einen Blick auf die Liste.
    "Jennifer Lafitte? Sie hat Tierney beauftragt, ihren Mann zu beschatten, der offenbar auf irgend welche Abwege gekommen war..."
    "Nein, keine Frau. Ein Mann. Warte! Greg Lafitte heißt er und er kommentiert auf irgend einem Kabelsender die Börsenentwicklung. Jede Woche freitags. Chartanalyse nennt sich das."
    Jo pfiff durch die Zähne.
    "Du kennst dich ja richtig aus!"
    "Was dachtest du denn!"
    "Siehst du dir diese Sendung regelmäßig an?"
    "Immer, wenn ich Gelegenheit habe." Sie zuckte die Schultern. "Weißt du, ich habe nämlich ein paar Dollar in einen Aktienfond investiert und möchte natürlich ganz gerne darüber auf dem Laufenden bleiben, was aus meinem Geld wird."
    Jo grinste. "Sieh an."
    "Tja, da staunst du, was?"
    "Und? Ich hoffe, es hat sich für dich gelohnt!"
    "Ich kann nicht klagen!" lächelte April.
    "Wie wär's, wenn du mal versuchst die Adresse der Lafittes herauszufinden. Angenommen Tierney hat Lafitte beschattet, weil seine Frau glaubte, er hätte etwas mit einer anderen..."
    "...und ist dabei auf etwas Größeres gestoßen?"
    "Wäre doch möglich, oder?"
    "Es ist ein Strohhalm, Jo. Ich hoffe, du bedenkst das!"
    "Ja, aber was bleibt uns anderes? Clint Leonard hätte vielleicht interessante Dinge zu erzählen, wenn er noch leben würde. Aber er ist tot und kann uns nicht mehr zu seinen Hintermännern führen!"
    April stemmte ihre schlanken Arme in die geschwungen Hüften. "Und was ist mit Tierneys Witwe? Kannst du es noch einmal bei ihr versuchen?"
    Jo schüttelte den Kopf.
    "Sie hat Angst und ich kann sie irgendwie auch gut verstehen. Schließlich hat sie einen kleinen Jungen."
    "Sie könnte Polizeischutz anfordern, Jo!"
    "Du weißt doch, wie das ist, April! Man wird ihr und dem kleinen Michael kaum eine Rund-um-die-Uhr-Überwachung bewilligen, die ausreicht, um sie wirklich zu schützen."
    "Und wenn du noch mal mit Tom sprichst? Vielleicht kann er etwas machen!"
    "Sie wird ihm gegenüber nie zugeben, daß sie überhaupt bedroht wird. Und dann kann er so gut wie nichts tun!"
    Wenig später ging das Telefon in Walkers Agentur. Es war niemand anderes als Tom Rowland. "Wenn man vom Teufel spricht." murmelte Jo. "Wenn du extra hier anrufst, gibt es wohl eine neue Spur, oder irre ich mich, Tom?"
    "Erraten!" dröhnte der Captain.
    "Na, dann raus damit!"
    "Ein Pizza-Bäcker in der Gegend hat einen Mann beobachtet, der offensichtlich verletzt war. Am Bein. Als er ihm helfen wollte, hat der Kerl ihn mit einer Pistole bedroht und ist davongehumpelt. Das könnte unser Mann sein, denn Leonard war ja bekanntlich ziemlich schnell mit der Waffe zur Hand. Er könnte sich gewehrt und seinem Mörder noch eins verpaßt haben, bevor es ihn selbst erwischte!"
    Jo pfiff

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