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Privatdetektive (16 Romane in einem Band)

Privatdetektive (16 Romane in einem Band)

Titel: Privatdetektive (16 Romane in einem Band) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alfred Bekker
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mittleren Spurt ansetzte. Das Wasser platschte nur so auf sie herab. Ich hätte gar nicht zu duschen brauchen, ging es ihr durch den Kopf. Eine ruinierte Frisur für ein paar Donuts!
    Als sie zurückhuschte, sah sie plötzlich einen Schatten vor sich. Sie blickte auf und sah einen Mann, den der Regen nicht zu stören schien, obwohl ihm das Wasser die Baseballmütze hinuntertropfte. Als April in sein Gesicht sah, erschrak sie im ersten Moment. Er sah aus wie Ronald Reagan, der Ex-Präsident. Aber dann entspannte sie sich wieder, als sie in der nächsten Sekunde begriff, daß es eine Maske war, wie man sie zu Tausenden in Scherzartikelläden kaufen konnte.
    Sie wollte an dem Mann vorbei, um in ihren Flitzer zu kommen, aber Ronald Reagan ließ das nicht zu und packte sie plötzlich roh am Arm.
    Die Tür eines am Straßenrand parkenden Buicks ging auf und April wurde hineingestoßen. Sie versuchte, sich zu wehren, aber der Kerl mit der Reagan-Maske hatte einen eisernen Griff.
    Er setzte sich neben sie und hatte dann plötzlich eine Pistole in der Hand, deren Lauf genau auf Aprils Kopf gerichtet war.
    "Schön ruhig, Lady", zischte er.
    Am Steuer saß ein zweiter Mann, der ebenfalls maskiert war. Als Frankenstein-Monster. Er riß das Steuer herum und fädelte auf ziemlich gewagte Art und Weise in den Verkehr ein. Jemand hupte empört und der Fahrer eines überholenden Lieferwagens gestikulierte wild mit den Armen.
    "Was wollen Sie?" fragte April, die inzwischen begriffen hatte, daß das Ganze eine abgekartete Sache sein mußte. Sie erinnerte sich daran, den Buick schon ein paar Meilen zuvor an einer Ampel hinter sich im Rückspiegel gesehen zu haben.
    Sie blickte in das fratzenhafte Plastikgesicht der Reagan-Maske.
    "Wenn du schön brav bist, Lady, dann geht die Sache gut für dich aus, klar?"

    *

    Jo Walker blickte hinaus aus dem Fenster in die grauen Wolken über dem Central Park. Seine tägliche Jogging-Runde hatte er in Anbetracht des scheußlichen Wetters ausfallen lassen und stattdessen ein Telefonat mit Tom Rowland geführt, um zu erfahren, ob es etwas Neues im Mordfall Lafitte gab.
    Aber das war nicht der Fall. Die Ermittlungen waren noch immer auf demselben Stand.
    Inzwischen wunderte sich der Privatdetektiv zunehmend über seine Mitarbeiterin April. Unpünktlichkeit zählte nicht zu ihren Fehlern und jetzt war sie schon fast eine Stunde überfällig. Auf den Verkehr war das nicht mehr zu schieben. Es mußte etwas Ernstes passiert sein.
    Walker versuchte, sie telefonisch zu erreichen. Vergeblich.
    Dann kam der Anruf.
    "Walker?"
    Es war eine sonore Männerstimme. Aber sie klang irgendwie verfremdet.
    "Wer sind Sie?" fragte der Detektiv mißtrauisch.
    "Das tut nichts zur Sache."
    "Sind Sie Charley?"
    Es folgte eine kurze Pause. Der Sprecher schien es vorziehen, sich dazu nicht zu äußern.
    "Ich weiß, daß Sie an Ihrer Assistentin hängen, Mister Walker. Sie werden nichts tun, was ihr Leben aufs Spiel setzt, nicht wahr? Wir haben Miss Bondy in unserer Gewalt und werden sie töten, wenn Sie nicht tun, was ich Ihnen jetzt sage..."
    "Beweisen Sie mir erst, daß Sie die Wahrheit sagen!"
    "Wie Sie wollen..."
    Eine Sekunde später hörte Jo die Stimme von April. "Jo, ich bin hier..." Mehr konnte sie nicht sagen. Sie wurde abgewürgt und dann war wieder die Männerstimme zu hören.
    "Lassen Sie die Finger von der Sache, in der Sie gerade herumwühlen!"
    Jo stellte sich dumm.
    "Wovon reden Sie?"
    "Sie verstehen mich sehr gut, Walker! Und das Sie die Polizei aus dem Spiel lassen sollen, dürfte wohl selbstverständlich sein."
    "Wie es aussieht, bestimmen Sie die Regeln!" zischte Jo nicht gerade erfreut darüber. Aber es war nun einmal eine Tatsache. Sie zu leugnen hätte alles nur komplizierter gemacht.
    "Sehr gut, daß Sie das akzeptieren."
    "Warum schicken Sie mir nicht einfach einen Ihrer Killer vorbei? An Geld mangelt es Ihnen doch sicher nicht. Da werden Sie sich doch einen Spitzenmann leisten können."
    "Vielleicht kommt es uns preiswerter und macht weniger Aufsehen, wenn wir uns mit Ihnen anders einigen."
    Vielleicht war es einfach so, daß einigen Mitgliedern der Organisation die Sache langsam zu heiß wurde. Es waren schließlich neben Tierney auch noch ein Detective und ein Ladenbesitzer umgekommen. Dazu noch Greg Lafitte, der ja wohl ebenfalls zu Charleys Leuten zu zählen war.
    Jo verzog das Gesicht. "Vorausgesetzt, ich bin nicht so unverschämt wie Tierney, nicht wahr?"
    "Das haben Sie gesagt, Walker. Kommen

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