Private Games - Der Countdown des Todes

gegen Ende des Bürgerkriegs, der wegen des Zerfalls des ehemaligen Jugoslawiens ausbrach. Angeblich gehörten die Schwestern zum Tötungskommando von Ratko Mlad i ´ c , das achttausend bosnische muslimische Männer und Jungs hingerichtet hat.«
    » Jesses«, stöhnte Pope. » Wieso treten drei junge Mädchen einem Tötungskommando bei?«
    » Bandenvergewaltigung und Mord«, antwortete Hooligan. » Laut dem Sonderankläger wurden Andjela und ihre Schwestern kurz nach der Aufnahme dieses Fotos innerhalb von drei Tagen von Mitgliedern einer bosnischen Miliz mehrfach vergewaltigt. Diese Bosnier folterten und töteten auch ihre Eltern vor ihren Augen.«
    » Das könnte passen«, überlegte Jack.
    Hooligan nickte finster. » Die Schwestern haben zur Vergeltung angeblich mehr als hundert bosnische Muslime hingerichtet. Einige wurden erschossen. Aber die meisten wurden getötet, indem die Mädchen ihnen mit einer Spitzhacke den Schädel und post mortem deren Genitalien durchbohrten. Mit der gleichen Art von Waffe waren ihre Eltern umgebracht worden. Aber es kommt noch schlimmer. Der Ankläger sagte, alle Augenzeugen hätten angegeben, die Schwestern hätten eine sadistische Freude am Töten und Schänden bosnischer Jungs gehabt, weswegen die erschreckten Mütter von Srebrenica ihnen einen entsprechenden Spitznamen verpasst hätten.«
    » Und zwar?«, fragte Knight.
    » Die Furien.«
    » Meine Güte«, sagte Jack. » Sie sind es.
    Für einen kurzen Moment herrschte Schweigen. » Karen, würden Sie uns einen Moment entschuldigen?«, fragte Jack. » Wir müssen über eine Sache reden, die nichts mit dem Fall zu tun hat.«
    Pope zögerte, dann nickte sie verlegen. » Oh, natürlich.«
    Als sie gegangen war, drehte sich Jack zu Knight und Hooligan hin. » Was ich Ihnen sagen muss, wird hart für Sie werden.«
    » Wir sind aus dem Sicherheitsteam für die Olympischen Spiele geflogen?«, fragte Knight.
    Jack wurde blass im Gesicht, als er den Kopf schüttelte. » Weit gefehlt. Nein, ich habe mich gerade mit Ermittlern getroffen, die den Flugzeugabsturz über der Nordsee untersuchen.«
    » Und?«, drängte Hooligan.
    Jack schluckte schwer. » Sie haben Beweise gefunden, dass sich eine Bombe im Flugzeug befand. Es war kein technisches Versagen. Dan, Kirsty, Wendy und Suzy wurden umgebracht.«

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    » Ich hoffe, du hast einen guten Grund, Peter«, brummte Elaine Pottersfield. » Ich stehe unter tierischem Druck und bin nicht in der Stimmung, schick essen zu gehen.«
    » Wir stehen beide unter tierischem Druck«, schoss er zurück. » Aber ich muss mit dir reden. Und ich muss was essen. Du auch. Ich dachte mir, warum sollen wir uns nicht hier treffen und gleich drei Fliegen mit einer Klappe schlagen?«
    » Hier« war das Hakkasan, ein Restaurant in der Nähe der Tottenham Court Road. Es war Kates Lieblingschinese in London gewesen. Und es war auch Pottersfields Lieblingschinese.
    » Der Laden ist doch proppenvoll«, zweifelte Pottersfield, die nur widerwillig Platz nahm. » Wahrscheinlich müssen wir eine Stunde …«
    » Ich habe schon bestellt«, unterbrach Knight sie. » Das Gericht, das Kate am liebsten aß.«
    Seine Schwägerin blickte auf den Tisch hinab. Und sah Kate in dem Moment so ähnlich. » Okay«, sagte sie schließlich. » Warum bin ich hier, Peter?«
    Knight erstattete ihr Bericht zu den Brazlic-Schwestern – den Furien – und ihren angeblichen Kriegsverbrechen. Am Ende seiner Zusammenfassung wurde ihnen ihr Essen gebracht, zweimal Wagyu-Rind nach Szechuan-Art.
    Pottersfield wartete, bis die Bedienung wieder gegangen war. » Und wann hat man von den Schwestern das letzte Mal gehört?«, fragte sie.
    » Juli 1995, kurz nachdem der von der NATO überwachte Waffenstillstand auslief«, antwortete Knight. » Angeblich waren sie von bosnischen Polizisten festgenommen worden, nachdem die Mütter zweier ihrer Opfer sie erkannt hatten, als sie in einem Laden etwas zu essen kaufen wollten. Die Mütter gaben an, die Mädchen seien nachts zu einer Polizeistation in einem kleinen Dorf südwestlich von Srebrenica gebracht worden, wo sie den NATO -Kräften übergeben werden sollten, die die Verbrechen untersuchten.«
    » Und? Sind sie geflohen?«, wollte Pottersfield wissen.
    Knight nickte. » Mitten in der Nacht hörten Dorfbewohner, dass in der Polizeistation aus einer Automatikwaffe geschossen wurde. Sie trauten sich erst am nächsten Morgen nachzusehen und fanden die Leichen von sieben Bosniern, einschließlich der beiden