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Private Games - Der Countdown des Todes

Private Games - Der Countdown des Todes

Titel: Private Games - Der Countdown des Todes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Patterson
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der Tür war der Gestank am stärksten. Sie stellte die Beutel auf den Boden und schob den Schlüssel ins Vorhängeschloss, das mit einem Klick aufsprang. Das Schloss steckte sie ein und drückte die Tür auf, achtete aber darauf, nicht durch die Nase zu atmen, um sich nicht zu übergeben.
    Jemand stöhnte. Das Geräusch hallte in der Dunkelheit von den Wänden wider.
    » Zeit zum Abendessen«, sagte Teagan und schloss die Tür hinter sich.
    Eine Viertelstunde später verließ sie den Lagerraum mit dem Gefühl, alles richtig gemacht zu haben. Jetzt noch vier Tage, dann …
    Sie hörte einen Knall von oben aus der Produktionshalle. Leute lachten und johlten, dann hallte ein weiterer Knall durch die leere Fabrik. Teagan erstarrte.
    Sie war im vergangenen Jahr mehr als zehn Mal hier gewesen, ohne je einem anderen Menschen zu begegnen, was sie auch nicht anders erwartet hätte. Das Gebäude war mit Lösungsmitteln, Schwermetallen und anderen krebserregenden Stoffen verseucht, und am Zaun hingen mehrere Gefahrenschilder.
    Ihre erste Reaktion war, auf Angriff zu gehen. Doch Kronos hatte sie klar angewiesen, nach Möglichkeit jede Konfrontation zu vermeiden.
    Sie schaltete ihre Taschenlampe aus, wirbelte herum und tastete im Dunkeln nach der Tür, um sie zu verschließen. Als sie in ihrer Jackentasche endlich das Vorhängeschloss gefunden hatte, schob sie es durch die Ringe an der Tür und am Türrahmen. Eine Flasche hüpfte die Treppe hinter ihr nach unten und zerschellte auf dem Kellerboden. Schritte und Stimmen von betrunkenen Männern folgten.
    Teagan drückte das Schloss zu und rannte ein paar Stufen hinauf. Plötzlich wurde sie unsicher. War das Schloss wirklich zugeschnappt?
    Der Schein einer Taschenlampe näherte sich hüpfend der Treppe. Jetzt rannte sie wie ein Hundertmeterläufer auf Zehenspitzen los. Da sie sich den Grundriss der Fabrik schon vor langer Zeit eingeprägt hatte, konnte sie in eine Halle stürmen, von der aus sie zu einer steinernen Treppe und einer Schotttür gelangte.
    Zwei Minuten später war sie draußen. Die Morgendämmerung warf die ersten rosa Lichtstrahlen über den Londoner Himmel. Im Fabrikgebäude wurde immer noch gelärmt. Wahrscheinlich nur ein paar betrunkene Spinner, die auf Krawall gebürstet waren. Teagan hoffte, sie würden sich von dem Gestank im Kellergeschoss abschrecken lassen. Doch als Teagan durch das Loch im Zaun wieder hinauskroch, konnte sie an nichts anderes als an das Vorhängeschloss denken. War es wirklich eingerastet?

83
    Am Nachmittag des zweiten Freitags der Olympischen Spiele, am drittletzten Wettkampftag, betrat Peter Knight das Labor von Private London und ging vorsichtig mit einem in braunes Papier und Klebeband eingewickelten Päckchen auf Hooligan zu.
    » Ist das eine Bombe?«, fragte Knight todernst.
    Hooligan wandte den Blick von der Sportseite der Sun ab, die Englands Chancen auf das Finale im Fußball gegen Brasilien günstig einschätzte, und betrachtete unsicher das Päckchen. » Wie kommst du darauf, dass es eine Bombe ist?«
    Knight tippte auf den Absender.
    Hooligan kniff die Augen zusammen. » Kann ich nicht lesen.«
    » Weil es Altgriechisch ist und › Kronos‹ heißt«, erklärte Knight.
    » Krass.«
    » Genau.« Knight legte das Päckchen auf den Tisch neben Hooligan. » Hab es gerade vom Empfang mitgenommen.«
    » Irgendwas ticken gehört?«, fragte Hooligan.
    » Nein.«
    » Könnte digital ausgelöst werden. Oder ferngezündet werden.«
    Knight zog ein Gesicht, als wäre ihm schlecht. » Könnten wir das klären? Die Sprengstoffeinheit herrufen?«
    Hooligan kratzte seinen wuscheligen roten Bart. » Dafür ist Jack zuständig.«
    Zwei Minuten später stand Jack im Labor und sah sich das Päckchen an. Er wirkte erschöpft, da er sich seit vergangenen Montag kaum eine Pause gegönnt hatte. Nach dem Anschlag auf Mundaho hatte es keine weiteren Vorfälle gegeben, was, wie Knight es einschätzte, vor allem Jacks herkulischen Anstrengungen geschuldet war.
    » Können Sie das Päckchen röntgen, ohne uns in die Luft zu jagen?«, fragte Jack.
    » Versuchen kann ich’s«, antwortete Hooligan und streckte das Päckchen weit von sich weg, als würde es beißen.
    Er stellte es auf einen Arbeitstisch am anderen Ende des Labors und schaltete einen tragbaren Scanner ein, der denen ähnlich sah, die an den Eingängen zu den Austragungsorten benutzt wurden.
    Knight beäugte das Päckchen, als könnte es sein Schicksal besiegeln, und bekämpfte seinen

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