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Private Games - Der Countdown des Todes

Private Games - Der Countdown des Todes

Titel: Private Games - Der Countdown des Todes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Patterson
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dem sie weggebracht worden war. Knight öffnete die Tür und betrat seine Wohnung ebenso verwirrt und verzweifelt wie sechsunddreißig Monate zuvor.
    In der Wohnung roch es nach Schokolade, und zwei in grellem Papier eingewickelte Geschenke lagen auf dem Tisch im Flur. Er verzog das Gesicht, weil er bisher noch keine Gelegenheit gehabt hatte, den Kindern etwas zu kaufen. Die Arbeit nahm ihn vollständig in Beschlag. Oder hatte er es nur so weit kommen lassen, damit er nicht über ihren Geburtstag und den Todestag ihrer Mutter nachdenken musste?
    Ohne eine passende Antwort auf seine Fragen gefunden zu haben, nahm Knight die Geschenke in Augenschein und stellte überrascht fest, dass sie von seiner Mutter stammten. » In Liebe, Deine Großmutter«, stand auf den Anhängern.
    Mit Tränen in den Augen musste er lächeln. Wenn seine Mutter ihren Enkeln Geschenke gekauft hatte, dann verkroch sie sich vielleicht nicht ganz so sehr in ihrem Schneckenhaus wie nach dem Tod ihres Mannes.
    » Ich werde dann nach Hause gehen, Mr. Knight«, sagte Marta, die aus der Küche kam. » Die beiden schlafen. Küche ist sauber. Brei ist gekocht. Luke hat einen erfolglosen Versuch auf dem Klo für große Jungs hinter sich. Ich habe die Partymitbringsel gekauft und den Kuchen bestellt. Ich kann morgen die ganze Zeit während der Feier hier sein. Aber Sonntag brauche ich frei.«
    Sonntag. Der Marathonlauf der Herren. Die Abschlussfeier. Knight musste verfügbar sein. Vielleicht würde er seine Mutter oder Boss, ihren Assistenten, noch einmal überreden können, auf die Kinder aufzupassen.
    » Gut, Sonntag frei, und morgen brauchen Sie vor zwölf Uhr nicht hier zu sein«, sagte Knight. » Ich fahre am Morgen ihres Geburtstags mit ihnen immer in den Epping Forest und in die High-Beach-Kirche.«
    » Was ist da?«, wollte sie wissen.
    » Meine verstorbene Frau und ich haben in der Kirche geheiratet. Und ihre Asche wurde dort im Wald verstreut. Sie stammte aus Waltham Abbey, und der Wald war einer ihrer Lieblingsorte.«
    » Oh, das tut mir leid«, erwiderte Marta verlegen und ging zur Tür. » Dann also zwölf Uhr.«
    » Alles klar«, sagte er und schloss die Tür hinter ihr. Er schaltete das Licht aus, sah kurz nach den Kindern und ging in sein Schlafzimmer.
    Dort setzte er sich aufs Bett und betrachtete Kates Foto, das ihn schmerzhaft daran erinnerte, wie sie gestorben war.
    Schluchzend sank er in sich zusammen.

SAMSTAG , 11. AUGUST 2012
    8 5
    » Ich bin drei!«, schrie Isabel ihrem Vater ins Ohr.
    Damit riss sie ihn aus einem Albtraum, in dem Kate von Kronos als Geisel gehalten wurde – nicht von dem Wahnsinnigen, der die Olympischen Spiele in den Schmutz zog, sondern von der antiken Gestalt mit langer Sichel, der es danach gelüstete, seine Kinder zu verschlingen.
    Schweißgebadet, das Gesicht vor Kummer verzerrt, blickte Knight verwirrt zu seiner Tochter, die, ihre Decke fest an ihre Wange gedrückt, erschrocken zurückwich.
    Ihr geht’s gut, dachte er, als er vollständig zu sich gekommen war. Luke geht es gut. Es war nur ein schrecklicher Traum.
    Er stieß die Luft aus und lächelte. » Jetzt guck mal, wie groß du bist!«, sagte er.
    » Drei«, freute sich Isabel, die wieder grinsen konnte.
    » Lukey auch drei!«, verkündete sein Sohn von der Tür aus.
    » Nein, so was!«, sagte Knight, als Luke aufs Bett und in Knights Arme sprang. Isabel krabbelte hinterher und kuschelte sich an ihn.
    Ihr Geruch umhüllte und beruhigte ihn. Er ließ ihn erkennen, wie glücklich er sich schätzen durfte, dass sie Teil seines Lebens waren, dass sie ein Teil von Kate waren, der weiterwachsen und weiterleben würde.
    » Geschenke?«, fragte Luke.
    » Die sind noch nicht hier«, antwortete Knight allzu rasch. » Erst zur Feier.«
    » Nein, Daddy«, protestierte Isabel. » Der komische Mann hat gestern Geschenke gebracht. Die sind unten.«
    » Mr. Boss hat sie gebracht?«, vergewisserte er sich.
    Sein Sohn nickte finster. » Boss mag nicht Lukey.«
    » Sein Pech«, erwiderte Knight. » Dann holt die Geschenke. Ihr dürft sie hier oben auspacken.«
    Sie sprangen aus dem Bett und polterten nach unten. Zwanzig Sekunden später waren sie wieder oben und grinsten wie zwei Verrückte.
    » Dann los«, forderte Knight sie auf.
    Kichernd zerrten sie an der Verpackung. Isabels Geschenk war ein silbernes Medaillon an einer Kette. Sie öffneten es. Darin befand sich ein Bild von Kate.
    » Ist das Mami?«, fragte Isabel.
    Knight war gerührt über die Aufmerksamkeit

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