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Private Games - Der Countdown des Todes

Private Games - Der Countdown des Todes

Titel: Private Games - Der Countdown des Todes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Patterson
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seiner Mutter. » Ja, jetzt kannst du sie überallhin mitnehmen«, sagte er mit heiserer Stimme.
    » Was das hier, Daddy?«, fragte Luke, der sein Geschenk misstrauisch beäugte.
    Knight nahm es in die Hand und inspizierte es. » Das ist eine sehr besondere Uhr für sehr, sehr große Jungs. Siehst du, da, auf dem Ziffernblatt, ist Harry Potter drauf, der berühmte Zauberer. Und auf der Rückseite ist dein Name eingraviert.«
    » Uhr für große Jungs?«, fragte Luke.
    » Ja«, sagte Knight. » Wir legen sie weg, bis du größer bist«, zog er ihn auf.
    Wütend stieß sein Sohn die Faust nach vorne. » Nein! Lukey großer Junge! Lukey drei!«
    » Oh, das habe ich ganz vergessen.« Knight legte Lukey die Uhr ums Handgelenk. Angenehm überrascht stellte er fest, dass das Band fast perfekt passte.
    Während Lukey mit seiner Uhr stolz auf und ab marschierte, hängte Knight seiner Tochter das Medaillon um den Hals und bewunderte sie mit lauten Ahs und Ohs, als sie sich im Spiegel anblickte. Sie war das vollkommene Abbild von Kate.
    Er wechselte Lukes Windeln und gab den beiden Frühstück, bevor er Isabel ein Kleid und Luke eine blaue Hose und ein weißes Hemd anzog. Nach der Warnung, ihre Kleider nicht schmutzig zu machen, schaffte Knight es in Rekordzeit, sich zu duschen, zu rasieren und anzuziehen. Um neun Uhr verließen sie das Haus und gingen die paar Straßenblocks zur Garage, aus der sie den selten benutzten Range Rover holten.
    Knight fuhr Richtung Norden. Im Radio liefen die Nachrichten zum letzten vollen Tag der Olympischen Spiele, an dem bis zum Abend noch viele Staffelläufe ausgetragen werden mussten.
    Der Sprecher berichtete von der schweren Kritik, die an Scotland Yard und MI 5 wegen ihrer Unfähigkeit geübt wurde, einen Durchbruch bei den Ermittlungen zu erzielen. Die abgetrennten Hände der Kriegsverbrecherin wurden allerdings verschwiegen. Pottersfield hatte gebeten, diesen Punkt vorerst geheim zu halten.
    Viele Sportler, die ihre Wettkämpfe hinter sich hatten, reisten bereits ab. Viele andere, wie Hunter Pierce, hatten geschworen, bis zum Ende auszuharren, was auch immer Kronos und seine Furien noch anstellen mochten.
    Von Enfield aus fuhr Knight Richtung Osten und südlich von Waltham Abbey nach High Beach und Epping Forest.
    » Viele Bäume«, stellte Isabel fest, als sie in den eigentlichen Wald fuhren.
    » Deine Mami mochte so viele Bäume.«
    Das gesprenkelte Sonnenlicht drang durch das Blätterdach, das die High-Beach-Kirche auf der Lichtung umgab. Mehrere Wagen waren hier geparkt. Epping Forest war ein beliebter Ausflugsort, doch Knight ging nicht davon aus, dass noch jemand extra wegen Kate hergekommen war. Seine Mutter war in ihrer eigenen Trauer gefangen, und Kates Eltern waren bereits früh gestorben.
    Sie betraten die Kirche, wo Knight die Kinder jeweils eine Kerze in Gedenken an ihre Mutter anzünden ließ. Er selbst zündete ebenfalls eine für Kate an, dann noch vier weitere für seine Kollegen, die bei dem Flugzeugunglück gestorben waren. Isabel und Luke an den Händen haltend verließ er die Kirche und ging einen Weg entlang in den Wald hinein.
    Ein leichter Wind rauschte durch die Blätter. Sechs oder sieben Minuten später wurde der Wald lichter. Sie stiegen über eine umgestürzte Mauer und gingen weiter durch einen ebenso lichten alten Eichenwald, in dem das wilde Gras im Sommerwind sanft raschelte.
    Knight blieb eine Weile stehen und nahm das Bild in sich auf. Seine Kinder fest umarmend versuchte er, um sie nicht zu belasten, seine Gefühle zurückzuhalten.
    » Eure Mami ist als kleines Mädchen immer in diese Kirche gegangen, in der wir gerade waren, aber hierher kam sie besonders gerne«, erzählte er ihnen leise. » Sie sagte, die Bäume seien so alt, und deswegen sei dies ein heiliger Ort, an dem sie mit Gott reden konnte. Darum habe ich hier ihre …«
    Er musste schwer schlucken.
    » Die Entscheidung war richtig, Peter«, sagte eine von Gefühlen überwältigte weibliche Stimme hinter ihnen. » Das hier war Kates Lieblingsort.«
    Knight drehte sich um und wischte sich die Tränen mit dem Ärmel ab.
    Isabel klammerte sich an sein Hosenbein. » Wer ist die Frau, Daddy?«
    Knight lächelte. » Das ist eure Tante Elaine, Schatz. Mamis ältere Schwester.«

86
    » Zur Feier hätte ich es nicht geschafft«, erklärte Elaine Pottersfield auf der Rückfahrt, während die Kinder in ihren Sitzen schliefen. » Aber ich dachte mir, wenn ich hierherkomme, bräuchte ich mir kein ganz so

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