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Private Games - Der Countdown des Todes

Private Games - Der Countdown des Todes

Titel: Private Games - Der Countdown des Todes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Patterson
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plötzlichen Drang, aus dem Labor zu fliehen. Er hatte zwei Kinder, die am nächsten Tag drei wurden. In gewisser Hinsicht musste er auch an seine Mutter denken. Konnte er es riskieren, sich in demselben geschlossenen Raum aufzuhalten, in dem sich eine potenzielle Bombe befand? Um sich von der Gefahr abzulenken, blickte er zum Fernseher, wo die neuen Höhepunkte und die Bilder der Goldmedaillengewinner aus der ganzen Welt gezeigt wurden, die, mit ihrer Nationalflagge und der von Kamerun in der Hand, ihre Ehrenrunde drehten.
    Dazu hatten sich die Sportler spontan entschlossen, um Mundaho Respekt zu erweisen und Kronos zu trotzen. Fast alle hatten die kamerunische Flagge mitgenommen, auch die englische Fußballmannschaft nach ihrem Sieg im Halbfinale gegen Deutschland drei Abende zuvor. Die Medien waren gierig danach und bezeichneten diese Geste als einen universalen Protest gegen den Wahnsinnigen, der die Olympischen Spiele in den Schmutz zog.
    Die Amerikanerin Hunter Pierce hielt sich beim Protest gegen Kronos an vorderster Front. Sie war seit dem Anschlag auf Mundaho fast jeden Tag interviewt worden, und jedes Mal hatte sie bekräftigt, die Sportler seien solidarisch und lehnten einen Abbruch oder eine Unterbrechung der Spiele kategorisch ab.
    Mundahos Zustand wurde mittlerweile als kritisch bezeichnet. Sein Unterkörper sei mit Verbrennungen dritten Grades und Wunden überzogen, doch er sei wach, sei sich der Proteste bewusst und ziehe seine Kraft aus der weltweiten Unterstützung.
    So ermutigend dies auch alles war, wandte Knight seine Aufmerksamkeit wieder Hooligan zu. Er ging davon aus, dass die Anschläge nicht aufhören würden, nur weil die Sportler protestierten. Kronos würde, dessen war sich Knight sicher, noch vor Ende der Spiele versuchen, einen weiteren Anschlag durchzuführen.
    Aber wo? Und wann? Bei den Staffelläufen am nächsten Nachmittag? Beim Fußballendspiel zwischen England und Brasilien im Wembley-Stadion am Samstagabend? Beim Marathon der Herren am Sonntag? Oder bei der Abschlussfeier am Sonntagabend?
    » Also los«, sagte Hooligan und schob Kronos’ Päckchen auf ein kleines Förderband, das durch den Scanner lief. Hooligan drehte den Bildschirm so, dass alle zusehen konnten.
    Die Schachtel erschien auf dem Bildschirm. Ebenso wie der Inhalt.
    Knight schreckte zurück.
    » Großer Gott«, stöhnte Jack. » Sind die echt?«

84
    Die leichenblassen Hände einer Frau waren an den Gelenken mit einem Messer und einer Säge abgetrennt worden. Fleisch und Knochen standen faserig und gezackt heraus.
    » Soll ich die Fingerabdrücke abnehmen?«, fragte Hooligan.
    » Das überlassen wir Scotland Yard«, entgegnete Jack.
    » Ist ohnehin egal«, stimmte Knight zu. » Ich wette, die Hände gehören einer Kriegsverbrecherin.«
    » Andjela Brazlic?«, fragte Jack.
    Hooligan nickte. » Es spricht wohl alles dafür.«
    » Warum wurden sie zu Ihnen geschickt, Knight?«, fragte Jack.
    » Ich weiß es nicht.«
    Die Frage beschäftigte Knight später noch auf seinem Heimweg. Warum ihm? Er vermutete, Kronos hatte den Händen eine Nachricht beigelegt. Aber worüber? Über die Fingerabdrücke, die eine der Schwestern auf dem Briefumschlag zurückgelassen hatte? War dies Kronos’ Art, seine Grausamkeit zu offenbaren?
    Knight rief Elaine Pottersfield an, um zu sagen, Hooligan bringe die Hände zu Scotland Yard. Außerdem erzählte er von seinem Verdacht, wessen Hände dies gewesen sein könnten.
    » Wenn sie von Andjela Brazlic stammen, könnte es auf eine Meinungsverschiedenheit mit Kronos deuten«, überlegte sie.
    » Oder Kronos sagt einfach, dass es sinnlos ist, nach speziell dieser Kriegsverbrecherin zu fahnden. Sie hat einen Fehler begangen. Und jetzt ist sie tot.«
    » War’s das?«, fragte sie.
    » Wir fahren morgen früh in Kates Wald«, antwortete Knight. » Und die Geburtstagsfeier findet um halb sechs statt.«
    Das Schweigen währte nur kurz. » Es tut mir leid, Peter«, sagte sie und legte auf.
    Gegen zehn Uhr war Knight zu Hause. Er fragte sich, ob seine Schwägerin jemals mit ihm oder mit Kates Tod Frieden schließen würde. Und erst jetzt, an seiner Haustür, wurde ihm bewusst, dass bei Kate, seiner verstorbenen Frau, genau um diese Uhrzeit drei Jahre zuvor die Wehen eingesetzt hatten.
    Plötzlich sah er das Bild von Kates Gesicht vor sich, nachdem die Fruchtblase geplatzt war – ihr Gesicht hatte gestrahlt vor Freude über das bevorstehende Wunder. Dann erinnerte er sich an den Krankenwagen, mit

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