Private Games - Der Countdown des Todes
schlechtes Gewissen zu machen.«
Sie näherten sich der Garage, in der Knight seinen Range Rover unterstellte.
» Und geht es dir jetzt besser?«, fragte Knight.
Pottersfield nickte mit feuchten Augen. » Ich hatte das Gefühl, ich würde Kate dort draußen spüren.« Sie zögerte. » Es tut mir leid, wie ich dich behandelt habe. Ich weiß, es war allein Kates Entscheidung, die Zwillinge zu Hause zur Welt zu bringen. Ich habe einfach …«
» Kein Wort mehr darüber«, wehrte Knight ab, der auf seinen Parkplatz fuhr. » Das haben wir schon alles hinter uns. Meine Kinder sind froh, dass du da bist. Genauso wie ich.«
Sie seufzte und lächelte traurig. » Okay. Brauchst du Hilfe?«
Knight blickte nach hinten zu seinen schlafenden Kindern. » Ja. Um beide allein zu tragen, sind sie schon zu schwer.«
Pottersfield nahm Isabel, Knight nahm Luke auf den Arm. Als sie zwei Straßenblocks später vor dem Haus standen, hörten sie den Fernseher.
» Das neue Kindermädchen«, erklärte er und kramte nach dem Schlüssel. » Sie kommt immer ein bisschen früher.«
» So was hört man selten.«
» Das ist genial«, gab Knight zu. » Sie ist echt ein Wunder, das einzige Kindermädchen, das die Kinder je gezähmt hat. Sie hat sie dazu gebracht, beim Aufräumen ihres Zimmers zu helfen, und sie schnippt nur mit den Fingern, dann gehen sie schlafen.«
Er öffnete die Tür. Fast im gleichen Augenblick erschien Marta. Sie runzelte die Stirn, als sie den schlafenden Luke in den Armen seines Vaters sah. » Zu viel Aufregung, denke ich«, sagte sie, nahm ihm den Jungen ab und blickte neugierig zu Pottersfield.
» Marta, das ist Elaine«, stellte Knight sie vor. » Meine Schwägerin.«
Pottersfield betrachtete Marta aufmerksam. » Oh, hallo. Peter spricht nur in den höchsten Tönen von Ihnen.«
Marta lachte nervös und senkte den Kopf. » Mr. Knight ist wirklich sehr freundlich.« Nach einer Pause fragte sie: » Habe ich Sie im Fernsehen gesehen?«
» Vielleicht. Ich arbeite bei Scotland Yard.«
Marta wollte gerade etwas erwidern, als Isabel mürrisch aufwachte und zu ihrer Tante sah. » Ich will zu meinem Daddy«, jammerte sie.
Knight nahm sie ihr ab. » Daddy muss ein paar Stunden arbeiten gehen, aber er wird rechtzeitig zur Party zurück sein.«
» Bald gibt es Kuchen«, lockte Marta. » Und Ballons.«
Isabels Stimmung hellte sich auf, und Luke bewegte sich, als Pottersfields Telefon klingelte.
Sie lauschte konzentriert, nickte und fragte: » Wo bringt man sie hin?«
Während Pottersfield weitertelefonierte, brachte Marta die Kinder zur Küche. » Wer will Apfelsaft?«, fragte sie.
Pottersfield klappte ihr Telefon zu und sah zu Knight. » Ein Constable hat gerade Selena Farrell aufgegabelt. Sie ist verwirrt, verdreckt und mit ihren eigenen Exkrementen beschmiert irgendwo auf dem Gelände des alten Beckton-Gaswerks aufgegabelt worden. Sie wird ins London Bridge Hospital gebracht.«
Knight blickte nach hinten zu Marta, die Isabels und Lukes Hände fest umklammerte. » Ich werde um fünf zurück sein und beim Dekorieren helfen«, versprach er.
» Bis dahin habe ich alles unter Kontrolle«, erwiderte sie vertrauenswürdig. » Überlassen Sie das ruhig mir, Mr. Knight.«
87
» Bist du sicher?«, frage ich in dem Bemühen, nicht ins Telefon zu schreien.
» Ganz sicher«, zischt Marta zurück. » Sie wurde aufgespürt, als sie auf dem Gelände des Beckton-Gaswerks umherirrte, nicht weit von der Fabrik entfernt. Wer war zuletzt dort?«
Petra als Vorletzte, Teagan als Letzte. Mörderische Wut tobt in mir, während ich auf Teagan neben mir blicke. Sie sitzt hinter dem Steuer ihres Wagens. Wieder koche ich innerlich. » Spielt das eine Rolle?«, frage ich rätselhaft.
» Ich würde die Fabrik an deiner Stelle räumen«, sagt Marta. » Sie sind uns direkt auf den Fersen.«
Das stimmt. Über das mörderische Surren in meinen Ohren kann ich beinahe schon die bellenden Hunde hören, die unsere Fährte aufgenommen haben.
Ein tödlicher, kolossaler Fehler! Farrell sollte erst morgen früh freigelassen werden, eine falsche Fährte, um alle Polizeikräfte auf sie zu lenken, damit ich in Ruhe meinen Rachefeldzug zu Ende führen könnte. Ich hätte Farrell einfach töten sollen, solange ich die Gelegenheit dazu hatte. Aber nein, ich musste schlau sein. Ich musste die Polizei immer wieder täuschen. Doch diesmal habe ich ein Eigentor geschossen.
Als meine Finger die Narbe an meinem Hinterkopf berühren, lodert der Hass in mir
Weitere Kostenlose Bücher