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Private Games - Der Countdown des Todes

Private Games - Der Countdown des Todes

Titel: Private Games - Der Countdown des Todes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Patterson
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ein Fernglas mit vor Langeweile hängendem Gesicht.
    Pope arbeitet als Sportreporterin bei der Sun, einem englischen Boulevardblatt, das es dank seines aggressiven Journalismus und barbusiger junger Frauen auf Seite drei voller Stolz auf mehr als sieben Millionen Leser brachte.
    Pope war Anfang dreißig und hatte Ähnlichkeit mit Renée Zellweger in Bridget Jones – Schokolade zum Frühstück, aber oben herum war sie viel zu flach, um es je auf Seite drei zu schaffen. Doch sie war eine verbissene, extrem ehrgeizige Reporterin.
    Um ihren Hals hing an diesem Vormittag einer von nur vierzehn Presseausweisen, die die Sun zugewiesen bekommen hatte. Damit kam Pope in alle Sportstätten rein. Diese Ausweise waren für die britischen Medien streng limitiert worden, weil mehr als zwanzigtausend Journalisten aus aller Welt ebenfalls über das siebzehntätige Megaereignis berichten wollten. Somit waren sie fast so wertvoll wie eine Olympiamedaille, zumindest für die britische Presse.
    Pope hätte sich eigentlich glücklich schätzen müssen, diesen Ausweis zu besitzen und über die Spiele berichten zu dürfen, doch an diesem Morgen hatte sie bisher noch nichts zutage gefördert, was wichtig sein könnte.
    Sie hatte nach den Südkoreanern Ausschau gehalten, die als Goldmedaillenanwärter gehandelt wurden, aber erfahren, dass sie ihr Training bereits hinter sich hatten.
    » Verdammter Mist«, schimpfte sie. » Finch wird mich umbringen.«
    Am meisten versprach sie sich von einem spannend geschriebenen Feature, das es irgendwie ins Blatt schaffen würde. Doch worüber? Zu welchem Thema?
    Bogenschießen – Dart für die Oberschicht?
    Nein, an Bogenschießen war absolut nichts Hochgestochenes.
    Apropos, was wusste sie eigentlich über Bogenschießen? Sie war in einer Fußballerfamilie aufgewachsen. Sie hatte an diesem Morgen versucht, Finch zu erklären, dass er sie lieber zu den Leichtathleten oder Turnern schicken sollte. Doch ihr Redakteur hatte ihr unmissverständlich zu verstehen gegeben, dass sie erst vor sechs Wochen aus Manchester zur Sun gekommen war und somit in der Hackordnung der Sportredakteure ganz unten stand.
    » Besorg mir eine große Geschichte, dann kriegst du auch bessere Aufträge«, hatte Finch gesagt.
    Pope zwang sich, sich wieder auf die Bogenschützen zu konzentrieren. Ihr fiel auf, wie ruhig sie waren. Als wären sie in Trance. Ganz anders als ein Cricket- oder Tennisspieler. Sollte sie darüber schreiben? Herausfinden, wie sich Bogenschützen in diesen Zustand bringen?
    Quatsch, dachte sie ärgerlich. Wer will in der Sun schon über Zen im Sport lesen, wenn man auf Seite drei Titten zu sehen bekommt?
    Pope seufzte, legte das Fernglas zur Seite und rutschte auf ihrem Sitz ein Stück nach vorne, um bequemer zu sitzen. Ihr fiel ein, dass sie beim Verlassen des Büros einen Stapel Post in ihre Handtasche geschoben hatte. Sie blätterte durch mehrere Presseerklärungen und anderes belangloses Material.
    Schließlich öffnete sie einen dicken Briefumschlag, auf dem in seltsamen blauen und schwarzen Buchstaben ihr Name aufgedruckt war.
    Pope rümpfte die Nase, als hätte sie etwas Fauliges gerochen. Sie hatte in letzter Zeit nichts geschrieben, was einen Spinner zu einem Brief provoziert haben könnte, jedenfalls nicht, seit sie in London arbeitete. Jeder Journalist, der etwas auf sich hielt, bekam solche Briefe. Sie waren leicht zu erkennen und trafen gewöhnlich ein, nachdem man einen kontroversen Artikel oder etwas über eine Verschwörungstheorie geschrieben hatte.
    Sie öffnete den Umschlag und zog einen Stapel aus zehn Blättern hervor, die mit einer Büroklammer an einer zusammengefalteten Grußkarte befestigt waren. Sie klappte die Karte auf, die allerdings keinen Gruß enthielt. Stattdessen war ein kleiner Chip darin befestigt, der beim Aufklappen aktiviert wurde. Ein Schauer lief ihren Rücken hinab, als eine Flöte ertönte, die wie Trauermusik auf einer Beerdigung klang.
    Sie klappte die Karte zu und überflog die erste Seite. Es war ein an sie adressierter Brief, gedruckt in mehreren Schriftarten, was das Lesen erschwerte. Doch schließlich hatte sie das Wesentliche erfasst, las den Brief sicherheitshalber aber noch zwei Mal. Mit jeder Zeile raste ihr Herz schneller, bis sie das Gefühl hatte, es pulsiere in ihrer Kehle.
    Sie überflog den Rest der Dokumente, die dem Brief und der Grußkarte beigefügt waren, und fiel beinahe in Ohnmacht. Hektisch kramte sie in ihrer Handtasche nach ihrem Telefon

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