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Privileg Venusgeist

Privileg Venusgeist

Titel: Privileg Venusgeist Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K. H. Scheer
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lös­bar ge­we­sen.
    Han­ni­bal rich­te­te sich auf.
    »Da ha­ben wir die di­cke Sup­pe«, nör­gel­te er. »Sie ist schon fast an­ge­brannt. Erst hat man die Män­ner mit den tolls­ten Vor­sichts­maß­nah­men auf die Ri­si­ko­rei­se ge­schickt, dann soll­ten sie den Mars ato­mar spren­gen, und da­nach wur­den sie zu­rück­ge­pfif­fen. Nun um­krei­sen sie den ro­ten Wüs­ten­bro­cken und sol­len sich er­neut auf ei­ne an­de­re Si­tua­ti­on ein­stel­len. Wenn von ih­nen kei­ner durch­dreht und auf die Zünd­knöp­fe der Ra­ke­ten­wer­fer drückt, hei­ße ich ›von Mops‹.«
    Ich schau­te ihn ir­ri­tiert an. »Wie­so ›von Mops‹?«
    Er grins­te mich an und mas­sier­te sich die Wa­den.
    »Steif wird man«, murr­te er. »In zwei Jah­ren, Ju­ni 2012, fin­den die nächs­ten olym­pi­schen Spie­le statt. Im Hoch­sprung muß ich mei­ne zehn Me­ter schaf­fen. Al­so brau­che ich ge­ziel­tes Trai­ning, Herr Ge­ne­ral.«
    »Auf dem Mond, was?«
    »Klar, wo sonst. Ich ver­glei­che mich nicht mit ge­wöhn­li­chen Erd­hüp­fern. Okay, ist es mir ge­lun­gen, dich aus dei­ner Brü­te­rei zu kit­zeln? Mann, die­ser Zwei-Ster­ne-La­her­ty ist ein al­ter Kno­chen­fres­ser mit der na­po­leo­ni­schen Hym­ne auf den Lip­pen. Er peitscht uns den ro­ten Mars­sand um die Lau­scher, daß so­gar ich schlecht zu hö­ren be­gin­ne; und ich ha­be Oh­ren wie ein Su­per-Luchs. Un­ter­nimm et­was! Wenn Ki­ny un­ru­hig wird, dann ist et­was dran.«
    Ich ver­zich­te­te auf ei­ne Ant­wort. Mein Kol­le­ge war zu sehr in Fahrt, als daß ich sei­nen Wort­schwall hät­te brem­sen kön­nen. Au­ßer­dem hat­te er recht.
    Ich drück­te auf die Ruftas­te der BzB-Ver­bin­dung.
    »HC-9 an al­le: Fer­tig­ma­chen zum Fest. Kenji, wie­weit sind Sie mit mei­ner Lei­che? Hält das die Fo­lie noch aus?«
    »Ge­ra­de noch. Sie zer­fällt so schnell, daß Sie ei­gent­lich schon seit zehn Ta­gen tot sein müß­ten.«
    Ich schluck­te. Seit wann ent­wi­ckel­te Nis­hi­mu­ra schwar­zen Hu­mor?
    Han­ni­bal fand da­für ei­ne Lö­sung.
    »Er fängt an mensch­lich zu wer­den«, lach­te er. »Was bleibt den Brü­dern in un­se­rer La­ge an­ders üb­rig, als auf den see­li­schen Putz zu hau­en? Die un­ken so lan­ge über des Teu­fels liebs­tes Spiel­zeug, bis sie in die Ka­no­nen­mün­dun­gen des Schwe­ren Kreu­zers se­hen. Los, Lan­ger, dei­ne Hals­wun­den sind vam­pir­reif. Laß dich un­ter den Leu­ten se­hen, aber hü­te dich vor La­her­tys prü­fen­den Bli­cken. Er kommt sonst un­ter Um­stän­den auf die Idee, du wärst Dr. Nang-Tai in der Mas­ke des hin­ter­rücks er­schos­se­nen GWA-Schat­tens HC-9, ali­as Thor Kon­nat. Weißt du auch, was er dann macht?«
    Ich ver­zich­te­te dar­auf, mir die ein­ge­hen­de Schil­de­rung an­zu­hö­ren.
     
    Die­sen brei­ten Kopf mit der dunklen Lö­wen­mäh­ne kann­te ich zu gut, um nicht zu wis­sen, was hin­ter sei­ner Stirn vor­ging.
    Ge­ne­ral­leut­nant Mi­ron La­her­ty ge­hör­te zum Stab des der IAK un­ter­ste­hen­den Welt­raum-Of­fen­siv­kom­man­dos.
    Er war iri­scher Ab­stam­mung, hat­te aber von sei­ner Groß­mut­ter einen Schuß spa­ni­schen Blu­tes mit­be­kom­men. Er galt als »über­hitzt­ge­bän­digt«, ein Aus­druck, den na­tür­lich nur Han­ni­bal prä­gen konn­te.
    Trotz­dem hat­te der Be­griff schon die Run­de ge­macht. Er war so­gar an Bord der vierund­sech­zig Plas­ma­kreu­zer be­kannt ge­wor­den.
    »La­her­ty«, dröhn­te es aus den Laut­spre­chern un­se­res nor­ma­len Vi­si­phon­ge­räts. »Mit wem ha­be ich die Eh­re?«
    »Gu­ten Tag«, be­grüß­te ich ihn. »Bri­ga­de­ge­ne­ral HC-9, Chef des GWA-Raum­korps, ak­ti­ver Ein­satz­schat­ten ZBV. Ich konn­te mich nicht frü­her mel­den. Nang-Tai er­for­der­te un­se­re Auf­merk­sam­keit. Ich er­hielt so­eben mein Stich­wort per Hy­per­dim­funk. Ha­ben Sie Ih­ren Ge­heim­be­fehl vor sich lie­gen?«
    Sein Blick wur­de noch miß­traui­scher. Ki­ny gab durch, die Kom­man­dan­ten der an­de­ren Kreu­zer hät­ten sich zu­ge­schal­tet. Dort oben wür­den mich jetzt vier­tau­sen­dacht­hun­dert Spe­zia­lis­ten der höchs­ten Qua­li­fi­ka­ti­ons­stu­fe hö­ren und se­hen.
    »Man hat.

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