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Privileg Venusgeist

Privileg Venusgeist

Titel: Privileg Venusgeist Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K. H. Scheer
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weh? Ich …«
    Han­ni­bal sprang flucht­ar­tig aus Hai­fa­ras Reich­wei­te, aber sein Grin­sen war nicht zu über­se­hen. Sei­ne Ratschlä­ge und Ver­mu­tun­gen brach­ten uns fast zur Weiß­glut. End­lich tauch­te Kenji Nis­hi­mu­ra auf und preß­te el Hai­fa­ra ei­ne Hoch­druck­sprit­ze ge­gen den Ober­arm.
    Er schloß so­fort die Au­gen. Das Stöh­nen ver­stumm­te.
    »Un­ter­schen­kel­frak­tur rechts, schwe­re Prel­lun­gen, hof­fent­lich kei­ne in­ne­ren Ver­let­zun­gen«, er­klär­te der Elek­tro­ni­ker und Pro­gramm­lo­gist, der au­ßer­dem me­di­zi­ni­sche Kennt­nis­se be­saß. »Hät­te man das nicht ver­hin­dern kön­nen?«
    »Ach, des­halb lie­ßen sich die Bei­ne so gut wi­ckeln«, staun­te Han­ni­bal. »Großer, da­zu sag­te man frü­her ›rä­dern‹. Hand­lun­gen die­ser Art sind ei­nes GWA-Schat­tens un­wür­dig.«
    Er hob be­schwich­ti­gend die Hän­de, als er mei­nen Blick be­merk­te.
    »Das konn­te ich nicht ah­nen, Ma­jor Utan«, schrie ich ihn an.
    »Si­cher, wer denkt schon dar­an. Wie­so woll­te er ei­gent­lich mit dem Ro­bo­ter Fuß­ball spie­len?«
    Ei­ne Ant­wort er­üb­rig­te sich. Auf ei­nem Bild­schirm der In­tern­ver­bin­dung er­schi­en Bo­ris Pe­tron­kos Un­ge­heu­er-Ge­sicht.
    »Al­pha-Mel­dung an Ex­pe­di­ti­ons­chef«, dröhn­te sei­ne Stim­me durch den Rund­gang. »Nach­rich­ten vom HQ. Wo blei­ben Sie denn?«
    Mir fiel plötz­lich wie­der ein, warum wir die Auf­ent­halts­räu­me, Sta­tio­nen und Bet­ten ver­las­sen hat­ten. Es war die­se Mel­dung ge­we­sen, die uns zu über­has­te­ten Maß­nah­men ver­lei­tet hat­te.
    Ich dreh­te mich um und prall­te ge­gen einen an­de­ren Ro­bo­ter. Er war fried­fer­ti­ger als sein be­waff­ne­ter Kol­le­ge, denn »mein« Au­to­mat war auf Hil­fe­leis­tun­gen je­der Art pro­gram­miert.
    Ich zwäng­te mich an ihm vor­bei und rann­te wei­ter. Nur aus den Au­gen­win­keln be­merk­te ich, daß die Ma­schi­ne den nar­ko­ti­sier­ten Ma­the­ma­ti­ker mit Hil­fe ei­nes An­tischwer­kraft­kis­sens an­hob und et­wa zehn Dia­gno­s­tik­son­den aus dem un­för­mi­gen Me­tall­kör­per aus­fuhr.
    Ehe el Hai­fa­ra in un­se­rer Bord­kli­nik an­kom­men konn­te, wür­de er vom Mars­ro­bo­ter schon un­ter­sucht wor­den sein.
    Ich er­reich­te das of­fen­ste­hen­de Pan­zer­schott der Zen­tra­le, schwang mich hin­durch und schob einen im We­ge ste­hen­den Mann der Be­sat­zung zur Sei­te.
    Dr. Fra­mus G. Al­li­son, un­ser kor­pu­len­tes Rie­sen­ba­by, schau­te stirn­run­zelnd auf ei­ne be­druck­te Kunst­stof­fo­lie des Klar­text­schrei­bers.
    Er ge­hör­te nicht zum In­ven­tar des al­ten Mars­schif­fes, son­dern war von un­se­ren Po­sitro­ni­kern un­ter großen Schwie­rig­kei­ten mit dem Hy­per­dim-De­chif­frier­ge­rät ver­bun­den wor­den.
    Lobral saß im Pi­lo­ten­sitz und über­prüf­te die Schal­tun­gen. Auf ei­nem der ova­len Mars-Bild­schir­me war Do­gen­dals Ge­sicht zu er­ken­nen. Er hat­te die vor ei­ni­gen Mi­nu­ten ein­ge­lau­fe­ne Mel­dung von der Funk­zen­tra­le aus auf den Klar­sichtschrei­ber über­mit­telt.
    Ich griff nach der Fo­lie, doch Al­li­son ver­barg sie hin­ter sei­nem Rücken.
    »Fra­mus, ich möch­te das se­hen!« fuhr ich ihn an.
    »Lang­sam, das hat noch et­was Zeit. Wo­hin soll der Schwe­re Kreu­zer nach Mei­nung Ih­rer GWA-Ex­per­ten ge­flo­gen sein? Hin­aus in den frei­en Raum zwi­schen den Ster­nen; zu­rück zum Eryy­na-Sys­tem?«
    Er lä­chel­te mich sar­kas­tisch an. Den Strei­fen hielt er noch im­mer ver­bor­gen.
    Ich war ver­führt, mit Hil­fe mei­ner Psi-Kräf­te in sei­nen Be­wußt­seins­in­halt vor­zu­drin­gen und ihm die Nach­richt zu ent­rei­ßen; aber das wä­re ge­gen un­ser Prin­zip ge­we­sen. Ich er­kann­te in dem Au­gen­blick er­neut, wie schwie­rig es für einen Mu­tan­ten war, sei­ne Ga­ben nicht will­kür­lich ein­zu­set­zen. Han­ni­bal und ich muß­ten uns stän­dig be­ob­ach­ten und selbst kon­trol­lie­ren, oder es kam ei­nes Ta­ges so weit, daß wir na­he­zu au­to­ma­ten­haft das Ge­dan­ken­gut an­de­rer Men­schen zu durch­for­schen be­gan­nen.
    »Das ha­be ich per­sön­lich nie

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