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Privileg Venusgeist

Privileg Venusgeist

Titel: Privileg Venusgeist Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K. H. Scheer
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wol­len, mit zwei Bei­boo­ten zu lan­den und das Ge­heim­nis der auf Ve­nus ver­mu­te­ten Mar­s­nie­der­las­sung zu er­grün­den.
    Ko­ja­vic hat­te nie dar­an ge­glaubt, daß es in der weit un­ter ihm lie­gen­den Sand­sturm­höl­le ei­ne mar­sia­ni­sche Stadt vom Ran­ge Zon­tas oder gar Top­thars ge­ben soll­te.
    Jetzt glaub­te er es! Der so­gh­mo­li­sche Kom­man­dant des Schwe­ren Kreu­zers schi­en eben­falls ge­wis­se In­for­ma­tio­nen zu be­sit­zen, oder er hät­te es nicht ge­wagt, mit sei­nem Beu­te­schiff noch tiefer in das ir­di­sche Son­nen­sys­tem vor­zu­sto­ßen.
    Selbst die Ge­hei­me-Wis­sen­schaft­li­che-Ab­wehr hat­te an­ge­nom­men, der KAS­HAT-Rie­se be­fän­de sich auf dem Rück­flug zum Eryy­na-Sys­tem, in dem der Pla­net So­gh­mol den vier­ten Platz un­ter den krei­sen­den Wel­ten ein­nahm.
    Ko­ja­vic starr­te wie be­täubt auf die Trüm­mer, die ihm ei­ne noch funk­tio­nie­ren­de Fern­bild­ka­me­ra über­mit­tel­te.
    Die aus­fahr­ba­re Ge­schütz­kup­pel war mit­samt der hy­drau­li­schen He­be­vor­rich­tung aus dem Zel­len­ver­band der Kom­man­do­ku­gel her­aus­ge­ris­sen wor­den.
    Das Mars­ge­schütz glüh­te hell­rot; der ne­ben­an in­stal­lier­te Prall­schock­dämp­fer spie dunkle Qualm­wol­ken aus.
    Von der acht­köp­fi­gen Ak­tiv­be­sat­zung leb­te nie­mand mehr. Es muß­te aber grö­ße­re Ver­lus­te ge­ge­ben ha­ben, denn aus den un­mit­tel­bar an­gren­zen­den Ab­tei­lun­gen mel­de­te sich nie­mand mehr.
    Ko­ja­vic tas­te­te nach dem bieg­sa­men Arm sei­nes Über­mitt­lungs­mi­kro­phons. Plötz­lich ver­nahm er ei­ne Stim­me, die er erst nach ei­ni­gen Au­gen­bli­cken iden­ti­fi­zie­ren konn­te.
    Es war Cap­tain Leo Lo­votch, »LL« ge­nannt. Er hat­te die Bord­waf­fen zu be­die­nen.
    »Feu­er­leit­zen­tra­le«, krächz­te es aus dem Laut­spre­cher. »An Kom­man­dant: To­tal­aus­fall der SA-Kup­pel, kei­ne Le­bens­zei­chen mehr. Al­le Meß­wer­te in Null­stel­lung. Ver­dammt, ha­be ich nicht im­mer ge­sagt, daß man ein Raum­schiff nicht nach ei­nem Un­glücks­damp­fer der See­fahrts­ge­schich­te be­nen­nen soll! Das muß ja …«
    Lo­votch wur­de un­ter­bro­chen. Ko­ja­vic er­blick­te das Ge­sicht des Kom­man­dan­ten und die Haupt­zen­tra­le auf den Bild­schir­men. Wenn der Mar­s­kreu­zer jetzt nicht schoß, konn­te man die Schä­den viel­leicht noch be­he­ben und ei­ni­ger­ma­ßen si­cher nach Hau­se kom­men.
    Ko­ja­vic ahn­te je­doch in­stink­tiv, daß die men­schen­ähn­li­chen In­tel­li­genz­we­sen aus den Tie­fen des Raum­es sie nicht scho­nen wür­den. Die har­te, ge­ziel­te Ab­wehr durch ir­di­sche Trup­pen und Son­der­kom­man­dos muß­te sie kom­pro­miß­los ge­stimmt ha­ben. Gna­de hat­ten sie oh­ne­hin nie ge­kannt.
     
    »… soll­ten Ih­ren Aber­glau­ben für sich be­hal­ten!« hör­te er Pir­rom schrei­en. Er ver­nahm die Wor­te wie im Traum.
    Nie­mand au­ßer ihm sah die grö­ßer wer­den­den Kon­tu­ren des KAS­HAT-Rie­sen. Er wur­de be­reits von der Au­ßen­bor­d­op­tik er­faßt und ge­sto­chen scharf auf die Bild­schir­me ge­bannt. Die Ent­fer­nung zwi­schen den bei­den Schif­fen muß­te in­fol­ge­des­sen auf un­ter drei­hun­dert­tau­send Ki­lo­me­ter ab­ge­sun­ken sein.
    »… end­lich ab­weh­ren«, ver­lang­te Pir­rom. »Et­was wird doch wohl noch funk­tio­nie­ren. Feu­er!«
    Ko­ja­vic muß­te un­will­kür­lich la­chen. Er er­schrak über sich selbst. Sei­ne Fin­ger schal­te­ten au­to­ma­ten­haft.
    Schräg über ihm leuch­te­ten die Kon­trol­len des mar­sia­ni­schen Hy­per­dim­sen­ders auf. Im Ge­gen­satz zur Ener­gie­ka­no­ne ar­bei­te­te er aus­ge­zeich­net und konn­te auch be­herrscht wer­den.
    An­de­re Ge­rä­te die­ses Typs stan­den auf dem Mond und im Haupt­quar­tier der GWA. Die Ent­fer­nun­gen in­ner­halb des Son­nen­sys­tems wa­ren für funk­tech­ni­sche Er­zeug­nis­se die­ser Art be­deu­tungs­los.
    Als Ko­ja­vic das Ge­sicht ei­nes Uni­for­mier­ten er­blick­te, sprach er schnell und ak­zen­tu­iert. Er ahn­te, daß er nicht mehr viel Zeit hat­te.
    »Ve­nu­s­kreu­zer TI­TA­NIC, JU­NI­TAG –

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