Produktiver Schreiben
bis heute das tragfähigste und effektivste Modell für die Planung und Umsetzung von Seminaren und Sachbüchern darstellt.
Auch Bernice McCarthys 4mat-Modell geht von vier unterschiedlichen Lerntypen aus, teilt diese allerdings komplett anders ein. Sie spricht vom " Warum "-Lerntyp, dem " Was "-Lerntyp, dem " Wie "-Lerntyp und dem " Was wäre, wenn "-Lerntyp.
Jeder dieser Lerntypen muss auf eine ganz bestimmte Art und Weise informiert und überzeugt werden, wenn man optimale Ergebnisse erzielen will.
In McCarthys Modell geht es nicht darum, einen bestimmten Lernstoff speziell auf einen dieser vier Lerntypen auszurichten, sondern darum, für optimale Ergebnisse und Lernerfolge diese vier Lerntypen in jedem Seminar, Buch oder Fachartikel in genau dieser Reihenfolge abhzuholen.
Die vier oben genannten Lerntypen schließen sich dabei nicht gegenseitig aus - hierbei gibt es kein Schwarz-Weiß-Denken. Jeder Mensch verkörpert zu einem gewissen Prozentsatz jeden dieser vier Lerntypen - allerdings gibt es stets einen der Lerntypen, der in uns die Oberhand behält und unser Lernverhalten stärker als die anderen drei bestimmt.
Im Gegensatz zu Vesters Modell eignet sich McCarthys 4mat-Modell optimal, um danach Sachbücher und Fachartikel zu strukturieren und aufzubauen.
Das Schöne am 4mat-System ist, dass Sie es auf jeder Ebene ansetzen und bei Bedarf ähnlich wie die bekannten russischen Holzpüppchen mehrfach ineinander verschachteln können.
Sie können also sowohl ein komplettes Buch als auch ein einzelnes Kapitel oder einen eigenständigen Fachartikel nach dem 4mat-Sytem aufbauen.
Das "Rezept" dafür finden Sie in den folgenden Abschnitten, in denen wir in der richtigen Reihenfolge auf die unterschiedlichen Lerntypen eingehen.
Der Warum-Lerntyp
Der prozentuale Anteil des "Warum"-Lerntyps beträgt ungefähr 35% Ihrer Leserschaft. Der "Warum"-Typ fragt zunächst einmal nach der Bedeutung. Typische Fragen eines "Warum"-Typs sind:
"Warum sollte mich das interessieren?"
"Was ist dabei für mich drin?"
Wenn es Ihnen nicht gelingt, den "Warum"-Typ direkt zu Beginn Ihres Buchs oder Kapitels zu überzeugen, haben Sie auf einen Schlag runde 35% Ihrer Leserschaft verloren.
Der Rest Ihres Buchs oder Kapitels kann so gut, so wichtig und so toll sein wie er will - wenn Sie den "Warum"-Typ nicht davon überzeugen können, dass es für ihn wichtig und relevant ist, haben Sie schon verloren.
Dem "Warum"-Typ müssen Sie zunächst einmal das Problem schildern. Je emotionaler sie ihn dabei berühren können, umso besser. Auch hier greift wieder die bereits erwähnte Regel, dass Sie einen ganz konkreten Nutzen anbieten müssen.
Wenn es also beispielsweise in Ihrem Buch darum geht, den Lesern durch früheres Aufstehen zu mehr produktiver Zeit zu verhelfen müssen Sie ihn erst einmal davon überzeugen, dass er diese zusätzliche Zeit überhaupt braucht.
Wenn Sie ihm klar machen können, dass er viele Ziele auf seiner Wunschliste hat, die er Jahr für Jahr vor sich her schiebt und die er mit dieser zusätzlichen Zeit nach und nach in die Realität umsetzen könnte, haben Sie mit Sicherheit sein Interesse geweckt.
Wenn Sie ihm dann noch klar machen, dass eine Stunde früh morgens wesentlich effektiver als dieselbe Zeit am späten Abend ist, da man erstens noch gut erholt und ausgeruht ist und zweitens nicht die üblichen Ablenkungen durch Anrufe, Mails, Besucher oder Freunde und Familie hat, haben Sie ihn im Boot.
Dann erst können Sie zum nächsten Schritt bzw. zum nächsten Lerntyp übergehen.
Der Was-Lerntyp
Ungefähr 20% Ihrer Leserschaft gehören zum "Was"-Lerntyp. Dieser Lerntyp interessiert sich in erster Linie für Konzepte. Da er sich besonders gut durch Vorträge informieren lässt, stellt der "Was"-Lerntyp den optimalen Sachbuchleser dar.
Sie holen den "Was"-Lerntyp ins Boot, indem Sie ihm das Konzept vorstellen - also die Lösung für das Problem, das Sie anfangs speziell für den "Warum"-Lerntyp so detailliert geschildert haben.
"Was"-Lerntypen haben eine Vorliebe für ganz konkrete Zahlen, Daten und Statistiken. Sie wollen Beweise, dass das von Ihnen vorgeschlagene Konzept tragfähig und erfolgversprechend sind. Die meisten Wissenschaftler und Wissenschaftlerinnen sind ausgeprägte "Was"-Lerntypen.
Um den "Was"-Lerntyp zu überzeugen, schildern Sie ihm Ihr Konzept und warum (also auf welcher wissenschaftlichen / statistischen / demographischen Basis) es funktioniert.
Hierbei brauchen Sie noch nicht ins
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