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Professionelle Intelligenz - worauf es morgen ankommt

Professionelle Intelligenz - worauf es morgen ankommt

Titel: Professionelle Intelligenz - worauf es morgen ankommt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gunter Dueck
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betrieben.
    • CQ (kreative Intelligenz): Innovationen, die wirklich verändern könnten, werden erst sehr spät übernommen, und zwar erst dann, wenn sie schon im Markt etabliert sind und daher Struktur und Ordnung haben. Versuche, von selbst Innovationen zu initiieren, bleiben in steifen Brainstorming-Sitzungen unter Bedenkenträgern wirkungslos.
    • MQ (»Sinn für Sinn«): Große intelligente Unternehmen haben in der Presse einen großen Namen und eine lange würdevolle Geschichte. Das gibt ihnen einen »Sinn«, ohne dass er je erarbeitet wurde. Er ist entstanden. Im Wandel müssen sich Unternehmen neu erfinden, auch neu beschließen, wozu sie eigentlich da sind. Das gelingt besonders den ehrwürdigen, alten Institutionen kaum. Sie weichen dann auf Wortblasen-Visionen aus, »Weltmarktführer mit den besten Produkten für die zufriedensten Kunden« zu werden.
    Wie schon gesagt: Klassische Intelligenz ist gut im Betreiben von Strukturen im System, zeigt sich aber unwillig beim Arbeiten am System. Ein gewachsenes System ist über die Zeit fast heilig und unfehlbar geworden, es kann nur schwer geändert werden. Durch die feinen, ungeheuer vielen und bis ins Detail gehenden Verstrebungen der Bestimmungen, Regeln und Konventionen ist es ein großes komplexes Geflecht geworden. Wer es verändern will und wie Sisyphus immer wieder scheitert, schimpft dann auf den »Filz«.
    EQ – professionelle Zusammenarbeit und Kommunikation
    Emotionale Intelligenz sorgt sich um die menschliche Seite. Im Amerikanischen ganz kurz: »I take care.« – »Ich kümmere mich.« Emotional Intelligente kümmern sich um Mitarbeiter, Kollegen, Kunden und Lieferanten. Sie sorgen sich um ein gutes Betriebsklima. Vor allem verstehen sie sich auch selbst. Emotionale Intelligenz ist so etwas wie die Grundlage der Herzensbildung, so wie IQ-Intelligenz die Grundlage für klassische Bildung ist.
    Ein guter Einstieg in das Thema der emotionalen Intelligenz ist das Absolvieren eines EQ-Tests. Darf ich Sie darum bitten? Sie tippen bei Google »SZ EQ« ein und kommen sofort auf den kostenlosen EQ-Test der Süddeutschen Zeitung . Dort gibt es eine sehr ausführliche Auswertung in den verschiedenen Kategorien:
    • EQ allgemein
    • Gelassenheit
    • Geselligkeit
    • Nervosität
    • Extraversion
    • Erregbarkeit
    • Depression
    • Aggression
    • Maskuline/feminine Verhaltensmuster
    An dieser Liste können Sie schon sehen, dass der emotional intelligente Mensch als gutgelaunter, menschenfreundlicher Kommunikationsmittelpunkt gesehen wird, der mit eigenen und fremden Nervositäten, Traurigkeiten und Ausrastern gut umgehen kann.
    Mir fällt dazu sofort das antike Orakel von Delphi ein. Nach der Überlieferung wurde der Besucher mit zwei Inschriften über dem Eingang begrüßt:
    »Erkenne dich selbst!« und »Nichts im Übermaß«
    Offenbar versuchten die Priester im Orakel, Menschen bei der Auflösung innerer psychischer Widersprüche zu helfen. Man brachte sie dazu, ihre eigene Innenwelt zu betrachten und zu verstehen. Was löst diese inneren Widersprüche aus? Was macht »emotional dumm«? Ganz sicher die Übertreibungen wie Impulsivität, Herrschsucht, Aggression, Hysterie – ja, alle Neurosen sind ja Übertreibungen. Denken Sie an Narzissmus, Manie, Paranoia, Sadismus, schizoide Introversion, Vermeidungshaltungen oder Angstzustände/Phobien aller Art. Alles, was nur in die Nähe solcher neurotischen Anwandlungen kommt, setzt die emotionale Intelligenz dramatisch herab. Wenn emotionale Dummheit vor allem in solchen Übertreibungen der Persönlichkeit begründet liegt, dann ist »Nichts im Übermaß« schon so etwas wie ein Meta-Ratschlag für das emotional Intelligente.
    Wenn Sie also etwas für Ihren EQ tun wollen, wandern Sie in Gedanken zum Apollo-Tempel hinauf. Dort fordert Sie Apollo auf: »Erkenne dich selbst!«, und Sie antworten wie alle Besucher: »Du bist.« Und dann nehmen Sie den Orakelspruch hin, der sehr wahrscheinlich eine spezielle Version von »Nichts im Übermaß« ist.
    Das ist die philosophische Erklärung, die wir nun schon zweieinhalbtausend Jahre kennen. Denken Sie jetzt aber konkret jetztzeitig an die Keystone-Persönlichkeit. Ich wiederhole nochmals:
    Die »Schlüsselpersönlichkeit« im Netz, die »Keystone«-Persönlichkeit: Keystones kümmern sich um das Pulsieren, Werden, Prosperieren, Gedeihen und Entwickeln des Ganzen. Die Arbeit am System bzw. die Metaarbeit nimmt einen großen Raum ein.
    Keystone-Persönlichkeiten

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