Professionelle Intelligenz - worauf es morgen ankommt
kreativ Intelligenten etc. Schließen Sie die Augen, sehen Sie vor sich, wie die Teilnehmer des Meetings den Raum betreten und wie das Meeting beginnt.
Das Meeting der hochintelligenten Manager beginnt pünktlich und hat eine klare Agenda, die Kleidung ist formal. Die emotional Intelligenten reden bei ihrem Zusammentreffen in kleinen Gruppen überall, das Meeting beginnt später und ist fast weniger wichtig als die erste Vertrauenserneuerungsphase, die Kleidung ist informeller. Wie treffen sich Wissenschaftler? Werbetexter? Künstler?
Die verschiedenen Teilintelligenzen für sich regeln alle Dinge des Lebens jeweils ganz anders. Gespräche laufen anders, Probleme werden ganz verschieden gelöst. Dadurch kommt es natürlich auch zu Widersprüchlichkeiten zwischen Teilintelligenzen, die verschiedene Antworten auf die gleiche Frage geben!
Ich habe bei IBM öfter kleine Workshops dazu ausprobiert. Ich lasse die Teilnehmer zunächst Tests absolvieren. Dann sortiere ich die Teilnehmer nach ihrer hervorstechenden Teilintelligenz und lasse sie in »artreinen« Gruppen vorne auf dem Podium immer dasselbe Thema diskutieren. Zum Beispiel: »Arbeiten Sie in 20 Minuten einen Plan für das Betriebsfest aus – dazu bekommen Sie ein Budget von 11 Euro pro Person.«
Die Controller (klassische Intelligenz) stören sich dann immer an dem zu kleinen Budget und denken nach, was man für so wenig überhaupt noch feiern kann. Wenn vorne Wissenschaftler (kreative + klassische Intelligenz) diskutieren, dann kommen sie fast immer nach wenigen Minuten zu dem Ergebnis, dass sie eine Wanderung zum wissenschaftlichen Diskutieren und Kennenlernen organisieren – dazwischen gibt es einmal Zwiebelkuchen und ein Glas Federweißer. Fertig! Und diese Lösung gefällt ihnen sehr. Unternehmercharaktere (vitale Intelligenz) spucken fast verächtlich auf die 11 Euro und beschließen sofort, zum Beispiel Gokart-Rennen zu fahren. »Da sammeln wir Geld ein! Auf keinen Fall werden wir uns den Tag mit läppischen 11 Euro versauern lassen, notfalls bezahle ich das selbst!«, tönen die Unternehmer und nennen die Controller »Pfennigfuchser«. Bei fast jedem zweiten Workshop steht an dieser Stelle einer der gescholtenen Controller pfiffig lächelnd auf und weist die Unternehmer im Team spöttisch darauf hin, dass Gokart-Rennen als Betriebsveranstaltung Probleme mit dem Unfallversicherungsschutz verursachen und deshalb faktisch gar nicht erlaubt seien. Daraufhin gibt es immer köstliche Kommentare von beiden Seiten!
In diesem Sinne gehen einseitige Teilintelligenzen an die Erledigung fast JEDER Aufgabe sehr verschieden heran. Nur wer das weiß und versteht, kann die verschiedenen Auffassungen und Vorgehensweisen professionell unter einen Hut bringen.
IQ-professionelles Vorgehen – das Richtige entscheiden und tun
Die normale Intelligenz, wie sie in den IQ-Tests abgefragt wird, dient im Beruf dominant dem Schaffen von Ordnungen und Strukturen, die alle Abläufe zuverlässig regeln sollen. Arbeit dient dem Broterwerb und gehört zur Pflicht des Menschen, der sie gewissenhaft und pünktlich erledigt. Die Arbeit wird stets auf die intelligenteste Art und Weise ausgeführt. Intelligenz nimmt an, dass es auf jede Sachfrage eine richtige Antwort gibt, auch auf die Frage, wie eine Arbeit bestmöglich zu tun ist. Diese beste Art wird verbindlich festgelegt und für alle vorgeschrieben. Das Management definiert ein Managementsystem, wie die gesamte Arbeit eines Unternehmens organisiert wird. Ich zähle hier einige Begriffe auf, wie sie im Zusammenhang mit einer intelligenten Unternehmenssteuerung vorkommen:
• Analyse von Diagrammen und Statistiken
• Führen von Tabellen und Projektplänen
• Stundenpläne und Finanzbudgets
• Investitionsrechnungen und Business-Cases
• Rollen- und Zuständigkeitsbeschreibungen
• Stellenbeschreibungen und gerechte Gehaltstabellen
• Pflichtenhefte und Zielvereinbarungen
• Vertragswesen
• Rechnungswesen und Steuern
• Preiskalkulation und Einkaufswesen
• Methoden und Vorgehensweisen
• Geschäftsprozessbeschreibungen und Verwaltungsvorgänge
• Rechtliche Rahmenbedingungen, das »Kleingedruckte«
• Festgelegte Entscheidungswege
• Genehmigungsverfahren
• Entscheidungsberechtigungen (»Prokura«)
• Kompetenzbereiche
• Sicherheitsrichtlinien
• Ausführliche Dokumentationen
• Formularwesen
• Kontrollverfahren, Prüfungen
• Planungen innerhalb von Planungszyklen
• Meetings
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