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Professionelle Intelligenz - worauf es morgen ankommt

Professionelle Intelligenz - worauf es morgen ankommt

Titel: Professionelle Intelligenz - worauf es morgen ankommt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gunter Dueck
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zur Koordination
    • Kundenumfragen und Marktanalysen
    • Sorgfältig bis ins Detail geplante Mitarbeiterveranstaltungen
    • Forschung und Entwicklung
    • Sofortige Konsultation von externen Beratern bei »Neuem«
    Normale Intelligenz geht objektiv und ohne Ansehen der Person vor. Intelligenz macht sich nicht von Gefühlen abhängig. Sie analysiert Informationen, um zu Entscheidungen zu gelangen, sie schaut nicht träumend aus dem Fenster oder sinniert. Sehen Sie sich die obige Liste der Hilfsmittel und Methoden an! Wundert es Sie dann noch, wenn bis vor einiger Zeit die Vorstände der großen Unternehmen vor allem Juristen oder Ingenieure waren? Große Entwicklungsabteilungen verbesserten die Produkte und ein bürokratischer Verwaltungsapparat sorgte für den Absatz im Markt.
    Ganz ohne Ironie: Große Organisationen und Managementsysteme sind wie erhabene Kunstwerke. In ihnen steckt durch lange Erfahrung erworbene »kristallisierte Intelligenz«. Jedes Detail ist ausgearbeitet, alles ist absolut korrekt.
    Wer von der Ordnung abweicht, ist ein Feind des Systems und muss mit Sanktionen rechnen. Große Systeme haben oft paranoide Angst vor Abweichungen und Verstößen, vor Diebstahl, Untreue, Faulenzerei, Krankfeiern, in neuerer Zeit vor dem privaten Surfen oder gar Spielen im Internet und dem Zeitverschwenden durch private Telefonate, Facebook-Aktivitäten oder das Abfassen von Mails und SMS-Nachrichten. Das zeigen jüngste Abmahnungen wegen Surfens und die 2010 berühmt gewordenen Kündigungsfälle wegen Unterschlagung von Pfandbons im Centbereich oder wegen Mitnahme einer nicht gegessenen Frikadelle nach einem Managementmeeting.
    Wandel oder Veränderungen in einem solchen System müssen deshalb sorgfältig geplant und in allen Instanzen abgesegnet sein, sonst erscheinen sie als Eigenmächtigkeiten, die das intelligente System fürchtet – Eigenmächtigkeiten bedeuten Kontrollverlust!
    Diese großen perfekt durchdachten Systeme sind lange mit der Erfahrung gewachsen. Wenn jemand in einem solchen gewachsenen Ganzen etwas Größeres verändern will, stört dieser Wandel an einer Unzahl von Stellen im System und erfordert eine Unzahl von Korrekturen, die insgesamt so viel Arbeit erzeugen, dass man lieber nichts ändert – oder nur ganz behutsam. Am einfachsten sind ganz kleine Veränderungen, die man lokal vornehmen kann. Bei jedem größeren Wandel kommen von überall Gegenstimmen aus dem System, die vor der komplexen Struktur warnen, die nicht leicht zu ändern sei. Die werden dann von den »Change-Agents« oder Veränderungsmanagern als große anonyme Masse von »Bedenkenträgern« wahrgenommen und herzlich gehasst. Im Grunde aber weiß niemand, wie viel gewachsene Intelligenz in einem alten erfahrenen System steckt – sie wird daher nicht respektiert.
    In der heutigen Zeit neigt man zu drastischen Veränderungen in Unternehmen, die jetzt wendig und agil sein sollen – das ist der Ausdruck der Machtübernahme durch die vitale Intelligenz des entschlossenen Handelns, auch unter Risiko ins Ungewisse hinein. So etwas widerstrebt der planenden, analysierenden und nachdenkenden Intelligenz, die lieber alle Fälle im Voraus berücksichtigen will.
    Heute, in Zeiten des Wandels, werden die damals perfekten Strukturen als »verkrustete Organisationen« kritisiert. Sie sind eben »kristallisierte Intelligenz«! Neue Arbeitsformen der Projektarbeit vertragen sich aber nicht mehr mit den alten hierarchischen Ordnungen. Fortschrittliche Teamarbeit wird gefordert, einschneidender Strukturwandel ist nötig, Innovationen werden lebenswichtig. Es ist die Zeit für den Einsatz der anderen Intelligenzen!
    Diese werden aber in einer langen Übergangszeit nur widerstrebend »simuliert«:
    • EQ (emotionale Intelligenz): Teamarbeit wird durch noch engere Rollen- und Pflichtenbeschreibungen künstlich erzeugt. Kommunikation wird ständig »geregelt« und »verbessert«. Das funktioniert nur schlecht, es gibt nicht enden wollende Klagen über die Qualität der Kommunikation.
    • VQ (vitale Intelligenz): Das energische und schnelle Handeln im Wandel gelingt bei komplexen Entscheidungswegen nicht. Man versucht, das schnelle Agieren durch Geldentzug (Budgetkürzung) und Terminnot (»Deadline«) zu erzwingen.
    • AQ (intelligenz für das Attraktive): Das Image der Alten wird durch Hochglanzbroschüren aufpoliert und neu »organisiert«, statt eines echten Wandels wird »bessere Darstellung dessen, wie wir gesehen werden wollen«

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