Professionelle Intelligenz - worauf es morgen ankommt
Das ist er fast nie, deshalb wird aus den meisten Ideen nie etwas. In aller Regel gibt es viel mehr CQ, als man gebrauchen kann, und es gibt viel zu wenige CQ/VQ/AQ-Kombi-Genies, die aus der Idee mit hoher unternehmerischer Energie etwas Greifbares machen.
MQ – professionelle Sinngebung
MQ – die Intelligenz der Sinnstiftung und des intuitiven Gefühls (»meaningful« oder »sinnerfüllt«): M-Intelligenz hat einen ausgeprägten »Sinn für Sinn« und ethisch wertvolle Ideale. Als Teil der Professionellen Intelligenz liefert sie erstaunlich gute »gerichtete Energiefelder« und trägt zum Gelingen bei, wenn etwas Sinnvolles erarbeitet werden soll.
Wenn Menschen von einer Sinnfrage tief berührt sind, sind sie zu erstaunlichen Leistungen fähig. Sinnerfüllte Menschen macht die Sinnarbeit so sehr Freude, dass sie sehr oft ganz ohne Lohn ehrenamtlich arbeiten. Sie wollen beitragen! Sie verschönern die Gemeinde, trainieren die Fußballjungend des Dorfes, sie stellen die Herzblutbasis des Vereinswesens. Sie kämpfen für das Bedrohte, die Armen und das Gerechte.
Viele Ärzte, Erzieherinnen, Altenpfleger oder Kirchenmitarbeiter arbeiten um des Sinnes willen und nehmen Abstriche beim Honorar oder Lohn hin. Der Sinn schweißt sie zusammen, sie arbeiten gut in Teams.
Aus der professionellen Sicht ist das Ergebnis ehrenamtlicher Arbeit oft nicht »professionell« oder exzellent. Ehrenamtliche lassen sich schwer in Bezug auf ihre Arbeit kritisieren. »Ich mache das alles ohne Geld! Wenn es Ihnen nicht passt, wie ich es mache, suchen Sie sich einen anderen.« Ehrenamtliche arbeiten dann also oft für ihren eigenen Sinn, nicht für den »des Kunden«. Es gibt Ehrenamtliche, die so etwas wie ein Hilfswerk so führen können, dass die Mitarbeiter nicht nur gerne mitarbeiten, sondern auch exzellente Ergebnisse liefern. Das Management ehrenamtlicher Organisationen muss sanft klarmachen, dass es den Menschen zusammen mit den Ergebnissen ehrt, nicht schon dann, wenn nur jemand ohne Geld arbeitet.
Heute versuchen Hilfsorganisationen oft, auch ihre ehrenamtlichen Mitarbeiter auf Effizienz zu trimmen und so regulär Beschäftigte einzusparen. Dabei fühlen sich Ehrenamtliche ausgenutzt und gehen irgendwann. Effizienz ist oft Gift für Sinn, aber Exzellenz im Ergebnis verträgt sich mit dem Sinnvollen gut.
Für Unternehmen und Projekte ist ein übergeordneter Sinn bei der Arbeit sehr förderlich. Viele Leute arbeiten in meiner Branche, der IT, gern an Open-Source-Projekten mit. Sie befassen sich mit Green IT (energieschonende IT) oder mit »Green by IT«, das sind Technologien, mit denen man Energie- und Wasserverbrauch, Verkehrsbelastungen oder Emissionen einsparend regeln kann. IBM hat im Jahre 2008 die Firma auf Lösungen für den »Smarter Planet« eingeschworen und will Hauptlieferant für Infrastrukturlösungen werden, die etwas für das Wohlergehen des Planeten tun. Unsere Mitarbeiter macht das froh. »Es ist nicht nur Geschäft, sondern auch Sinn dahinter.«
Professionelle Nutzung von Teilintelligenzen (T-Shape-Intelligenz)
Wir haben also viele Intelligenzen, die uns im Beruf weiterbringen können. Alle diese müssen wir nun für gute Ergebnisse einsetzen.
Das geschieht nicht immer. Vielen Menschen geht es vor allem darum, ihre Professionalität zu beweisen, und sie vergessen darüber, professionelle Ergebnisse anzustreben. Andere erstreben zwar Ergebnisse, stellen sich dabei aber nicht professionell an.
• Erfinder wollen regelmäßig, dass jemand etwas aus ihrer Erfindung macht. Sie selbst wollen das nicht. Sie lieben es, Erfinder an sich zu sein. Ergebnisse sollen andere erzielen und ihnen dann Geld für die Erfindung abgeben. Sie möchten am liebsten nur kreativ ihren hohen CQ ausnutzen und sich dabei gut fühlen.
• Controller sind weithin verschrien wegen ihrer Kontrollsucht. Sie sehen so sehr darauf, dass alles ins »Schema F« passt, dass das Geschäft des Unternehmens dabei leidet. Rechtsabteilungen in Unternehmen verzögern oft die Vertragsverhandlungen bei großen Aufträgen. Auch das wird von operativen Managern als geschäftsschädigend empfunden. Die »Pfennigfuchser« und »Bedenkenträger« sind sehr geistreich, haben einen besonders hohen IQ, aber sie übertreiben Intelligenznutzung zum Schaden des Ergebnisses.
Diese beiden typischen Beispiele kennen Sie schon. Es gibt viel mehr davon, und zwar bei jeder Teilintelligenz. Ich gehe dazu alle Teilintelligenzen nochmals durch. Wir überlegen uns
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