Professionelle Intelligenz - worauf es morgen ankommt
Gebiet müssen heute auch mindestens Kennerfähigkeiten auf den nötigen angrenzenden Gebieten besitzen. Sie müssen dann am besten das bieten, was alle um sie herum erwarten.
• Gute Controller wissen, mit welchen Risiken und Anfangsproblemen sich Innovatoren herumschlagen. Die kann man nicht durch strenge Vorschriften vermeiden. Innovatoren erwarten Hilfe, nicht Kontrolle. Gute Controller beseitigen Hindernisse für Innovationen.
• Gute Rechtsabteilungen in Firmen kennen sich im Business aus und helfen beim Vertragsabschluss – sie sind Experte für Risiken und helfen, diese in den Griff zu bekommen. Sie sind keine sturen Blockierer.
• Gute Innovatoren wissen, dass sie mit ihren häufig scheiternden Projekten oft herbe Verluste einfahren. Sie haben ein Verständnis für die Geldgeber und »verbrennen« nicht unverantwortlich Gelder. Sie haben ein sehr gutes Gefühl für Kundenwünsche. Sie verstehen Machtstrukturen im Unternehmen und schaffen es, bei Managern mit hohem VQ Begeisterung zu erzeugen. Innovation ist deshalb so schwierig, weil sie es vielen Seiten recht machen muss.
• Künstler malen oder komponieren nicht nur für sich selbst, sie müssen auch Aufmerksamkeit erzeugen und letztlich ihre Werke verkaufen. Sie finden ihre Werke selbst gelungen und wollen doch, dass andere ihr Werk »attraktiv« finden. Einige Künstler allerdings scheinen sich selbst dafür zu lieben, dass sie die Sinneseindrücke anderer Menschen geradezu missachten, andere wollen provozieren oder verstören.
• Entwicklungsingenieure müssen sich in Kunden hineinversetzen, die keine komplizierten Maschinen lieben. Heute wird viel über den phänomenalen Erfolg von Apples iPad diskutiert. Viele IT-Experten sagen: »Es gibt billigere und technisch bessere Produkte mit mehr Einsatzmöglichkeiten. Es ist eine Schande, dass die keiner kauft.« Einspruch! Es ist eine Schande, dass diese Experten keinen AQ haben, nicht einmal wissen, was AQ ist.
T-Shape-Professionals können ihre Begabungen im Fach in ihr Umfeld befruchtend und konstruktiv einbringen, sodass »alle Kunden« oder Stakeholder Freude haben. Sie sind idealerweise beste Kenner von Intelligenzen, die dafür nötig sind. Sie sind Meister in der eigentlichen Herstellung einer Leistung, verstehen gleichzeitig alle Sichtweisen ihrer Abnehmer und sind in der Lage, etwas zu deren Zufriedenheit zu liefern .
Professionelle Intelligenz zur Keystone-Integration
Keystone-Persönlichkeiten können ganze Netzwerke oder Komplexe zum Gedeihen bringen. Sie verbinden viele Teilarbeiten zu einem Gesamterfolg.
Schon relativ kleine Netzwerke oder Projekte enthalten Komplexität und Interessensprengstoff. Es droht oft, wegen der mit dem Projekt verbundenen Veränderungen Gewinner und Verlierer zu geben. Die verschiedenen Beteiligten haben verschiedene Teilintelligenzen auf verschiedenen Stufen, und sie sind Kenner in verschiedenen Sparten auf verschiedenen Stufen. Das alles prallt aufeinander. »Schnell!« gegen »Immer mit der Ruhe.« – »Das hat keinen Sinn!« gegen »Bitte keine Sinnfragen. Wir müssen sparen.« – »Wir sollten es gleich richtig machen.« – gegen »Wir wollen das zur Messe zeigen und machen es so gut, wie es bis dahin geht.« – »Es muss wunderschön werden!« gegen »Komm, mach keine neue Baustelle auf. Wenn es der Chef abnickt, ist es schön genug.«
Eine Keystone-Persönlichkeit versteht
• als Kenner genau, wie ein exzellentes Ergebnis aussieht,
• die Perspektiven aller Beteiligten, auch die »der Teilintelligenzen«,
• auf welcher Professionalitätsstufe und auf welcher Kennerstufe jeder Beteiligte ist und was ihm noch beigebracht werden könnte,
• vernünftig gut das Wesen (den »Stallgeruch«) der wichtigen oder aller Beteiligten.
Sie schafft es, alles zu einem exzellenten Projekt mit bestem Ergebnis zu bündeln. Denken Sie etwa an einen Regisseur, der mit verschieden guten Schauspielern, Kameraleuten oder Skriptgirls einen tollen Film drehen will, am besten zum halben Preis. Er muss alles entscheiden: Finanzierbare Drehorte? Drehbuchänderungen, damit die Szenen die Schauspieler nicht überfordern? Konzessionen gegenüber zickenden Diven? Noch viel komplizierter scheint nur das Trainieren von Bayern München zu sein?! Kurz: Man muss imstande sein, mit den verfügbaren Ressourcen etwas Professionelles auf die Beine zu stellen.
Wer das kann, ist »professionell hochintelligent«, hat also einen hohen PQ.
Eine Keystone-Persönlichkeit
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