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Professor Mittelzwercks Geschöpfe

Professor Mittelzwercks Geschöpfe

Titel: Professor Mittelzwercks Geschöpfe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Johanna und Günter Braun
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er, ein bißchen ausgefallen scheint das Unternehmen ja zu sein, man könnte es erwägen.
    Erwägen Sie nicht lange, wir reisen nächsten Monat. Haben Sie denn P a piere, die etwas hermachen?
    Nichts Sonderliches, sagte ich ja schon.
    Und einen Orden, vielleicht den kleinen Seestern mit Rubinen?
    Sie werden es kaum glauben, aber wenn Orden ausgeschüttet wurden, war ich gerade irgendwo auf Fahrt. Andere haben ganze Kisten voll, ich bin bezüglich Orden nicht magnetisch, sie fühlen sich von mir nicht angezogen.
    Aber vielleicht sind Sie in Zeitungen erschienen, als gutes Beispiel selbs t verständlich.
    Ich könnte einen Stapel Mißbilligungspapiere beibringen, sagte er. Haup t delikt: eigenmächtiges Handeln in Gefahr, ohne die Weisung der Zentrale abzuwarten.
    Und Ihre Katastrophenziffer?
    Null.
    Eijeijeijei.
    Ja, sagte er, ich bin unmöglich, und wissen Sie, was ausgerechnet mir passiert ist? Ich bin ins Lexikon geraten, wir wollten nämlich, das war d a mals, als Doktor Droll noch lebte, die Löcher auskundschaften, die unb e kannten Stellen, an denen Schiffe plötzlich verschollen sind, wo jeder Funkverkehr abbricht. Wir kamen nicht dahinter, möglicherweise wechseln diese Stellen wie das Wetter. Merkwürdig bleibt, daß man niemals ein Wrack von den verschollenen Schiffen gefunden hat, aber wir kamen bei der Gelegenheit auf eine neue Strömung. Sc hön warm, die Doktor-Droll-Strö mung, und etwas später entdeckten wir die Doktor-Droll-Insel, auf der noch nie jemand gelandet war. Ein struppiges Stückchen Land mit spitzen Steinen und paar Bürstenbäumchen. Man konnte mit ihr keine diplomat i schen Beziehungen aufnehmen, weil da nur ein paar primitive Krabbeltiere lebten. Da muß man die Entwicklung abwarten. Trotzdem kam Doktor Droll ins Lexikon, und weil er meinte, die Strömung hätte ich gleichzeitig en t deckt und auch die Insel gleichzeitig gesichtet, obwohl das alles die en t sprechenden Maschinen taten, brachte er meinen werten Namen in die Berichte. Darum steht im Lexikon unter dem Namen Doktor Droll -siehe auch Doktor-Droll-Strömung, siehe auch Doktor-Droll-Insel – dünn gedruckt, das Forschungsmobil befand sich unter der Leitung von Kapitän Jonas Nicke l sen .
    Mann, sagte ich, das ist es, ich spreche morgen mit Professor Mi t telzwerck. Der wird sich an Sie wenden. Am besten, Sie lassen gleich die Luft aus Ihrem Haus und kommen mit mir.
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
    7
     
    Ich wollte Freund Mittelzwerck auch bei der Auswahl anderer Mitreisender behilflich sein. Nach dem Kapitän schien mir, wenn ich mich in Mittelzwerck hineinversetzte, die Ausstrahlungsperson das wichtigste Expeditionsmi t glied zu sein.
    Zwar war schon ich so etwas Ähnliches, doch strahlte ich sehr wisse n schaftlich und daher matt. Die richtige Strahlung, warum sich etwas vo r machen, geht nun mal von der Wissenschaft nicht aus. Darum wird es immer gebräuchlicher, bei wissenschaftlichen Unternehmungen, die nicht gleich allen einleuchten und deren Sinn das Publikum nicht ganz verstehen kann, besonders wenn der Aufwand, den es mit seinen Steuern deckt, nicht ganz erklärlich ist, eine Person mit sich zu führen, mit der sich die Leute identifizieren können. Die auf sie ausstrahlt, deren Gesicht und Mimik das ganze Unternehmen schon erklärt, es rechtfertigt.
    Nie kann ein Unternehmen in den Augen der Leute scheitern, auch wenn es noch so unglücklich verläuft, wenn da wer mitmacht, den sie lieben. Ein Weltstar etwa. Es ist dann so, als ob sie selber mitreisten und selber wünschten, daß ihre Reise erfolgreich war.
    Die Messungen und Tauchmanöver und die Vorgänge auf den Bildschi r men, die sind den Zuschauern und Zeitungslesern fremd. Sie sagen ihnen nichts, und wenn sie einigen doch was sagen, wec ken sie nicht das G e fühl, wir selber sind an Bord. Aber wenn dieser Lieblingsmensch mitfährt, dann interessiert sie alles, was der erlebt und sagt und vielleicht sogar singt.
    Nun könnte ein forschender Professor wie Mittelzwerck befürchten, daß der Glanz seiner eigenen Person von der des Stars verdunkelt wird. Aber andererseits kann er in Ruhe sein Forschungsziel verfolgen und muß nicht ununterbrochen damit rechnen, daß Kritiker an seinen Methoden nörgeln, sie öffentlich in Frage stellen.
    Später, im Lexikon, in den Enzyklopädien und Fachblättern, erscheint der Name der Ausstrahlungsperson ja nicht. Am Ende erbt die Wissenschaft den ganzen Ruhm. Und gibt es keinen Ruhm, dann ist

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