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Professor Mittelzwercks Geschöpfe

Professor Mittelzwercks Geschöpfe

Titel: Professor Mittelzwercks Geschöpfe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Johanna und Günter Braun
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Der lieben Mensc h heit und so weiter? Der Alte hat gewarnt. Sehr brav. Was hat er sonst getan? Hätte er nicht den Chang verlassen sollen? Demonstrativ, mit Ku t zenba cher? Wenn Philemon und dann auch noch die Kutzenbacher, womöglich einen neuen Schlager singend, von Bord gegangen wären, hätte das ein Alarmsignal sein können, das nicht so leicht zu überhören gewesen wäre. Philemon geht von Bord. Hatte er nicht schon vor der Reise im Fer n sehen gewarnt? Nun geht er. Und die berühmte Friederike Kutzenbacher, um derentwillen sich die Leute für die Expedition vor allem interessierten, die Zugnummer, geht auch. Da muß, trotz der Erfolgsberichte des Mi t telzwerck, was faul sein. Philemon, der Nestor, der Weise, geht. Ein Men e tekel. Und Kutzenbacher folgt ihm. Es stinkt an Bord des Chang. Dies wäre vielleicht eine Möglichkeit gewesen, aber ich hätte mich dann vom Ort der Handlung trennen müssen, und mittlerweile war mir der richtige Augenblick entgangen. Nichts ging mehr. Mir fiel der alte Umkehrwitz ein, mit dem man zu meinen jüngeren Zeiten meine Gesellschaft, deren Stempel ich hinten auf der Jacke trug, verspottet hatte: Gesellschaft zur Verwicklung und Entwertung der Meeresfrüchte. Diese Bezeichnung würde vermutlich überleben, und falls mein werter Name überlebte, dann in Zusammenhang mit den Begriffen Verwicklung und Entwertung.
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
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    Auf dem fleckigen, angerissenen Streifen, den Mittelzwerck mir schickte, las ich in großen lateinischen Buchstaben und in der Kettenform ohne L ü cken, ohne Interpunktion, in der die alten Römer ihre Monumente beschri f tet haben sollen, einen Text, den ich auf Anhieb nicht verstand. Als ich ihn zu gliedern versuchte, nach logischem Denken Lücken einließ, wurde der Text übersichtlicher, er ließ sich vorlesen, doch weder Friederike noch N i ckelsen begriffen, was gemeint sein sollte.
    Transbiopolymorphexcursistanz kapa zidentozonerrator biova riabulosigni - ficantspezifibel m ittelzwerckosistenzdynamokomple xibel.
    Nur das Wortstückchen »mittelzwerck« verstanden sie.
    Wir rätselten sehr lange, was diese Zeichen zu bedeuten hätten.
    Ob es sich um ein ganzes Wort handelte, um einen Code? Wir spielten U m stellrätsel, wir brachten aber nichts Klärendes zustande.
    Immerhin läßt sich annehmen, sagte Nickelsen , daß dieser Brief von Mi t telzwerck geschrieben wurde.
    Nein, sagte Friederike, Mittelzwerck ist immer so korrekt, so pinnig sa u ber. Dieser abgerissene Fetzen klebt vor Schmutz.
    War es ein Wisch, auf dem der Mittelzwerck in einer geheimen Sprache denunziert wurde, war es eine Beschwerde über Mittelzwerck? Wer sollte sie geschrieben haben? Vielleicht ein Mittelzwerck? Es schien jetzt schwi e rig, zu unterscheiden, wer überhaupt der richtige Mittelzwerck noch war.
    Worum es sich auch handeln mochte, ich wollte nachsehen. Mögliche r weise hatte auch Frau Mittelzwerck geschrieben, oder es ging um sie.
    Die Gänge waren grün und schmierig, sie reinigten sich nicht mehr selbst, weil die entsprechenden Anlagen bewachsen und mit grünen Ausscheidu n gen verkleistert waren, die Kanäle bis oben zugestopft. Es quoll aus ihnen grüner Schmutz ins Innere des Chang zurück.
    Ich schob mich wie ein Schlittschuhläufer durch diesen Brei. Zerbeulte leere Dosen, zu klein jetzt für die Supermuschel, kullerten mir vor die F ü ße, gelegentlich auch Schrauben, tote Batterien, die Gänge schienen nie d riger geworden.
    Mittelzwercks Doppeltür stand offen. Ich sah den hoffnungsvollen jungen Mann an seinem Schalttisch grünbekleckert sitzen.
    Kapaziludimegaphide transbiozertifex, sprach er mich an, erhob sich s o gar und packte meine Hand, transbiokybersysteriose, er grinste, ansche i nend herzlich, mittelzwerckabulus.
    Ja, sagte ich, gewiß, sehr freundlich, ich hätte nichts dagegen.
    Possiveril.
    Ja, sagte ich, mag sein.
    Er schüttelte den Kopf, er zeigte plötzlich auf das Bulleye, das so wie alle anderen grün verdunkelt war. Er setzte sich an seinen Schalttisch, das Grün verschob sich, etwas lila-grün-blau Changierendes erschien im Fen s ter, ich hörte eine Kette durchdringend scharfer Töne, ich hörte ein gewa l tiges Ungetüm von Worten, die zusammengekleistert, verbacken, ineina n dergeronnen, gallertartig dem Untext auf dem angefetzten Streifen ähne l ten.
    Expersiokanalisabel oder so etwas antwortete in einer demütigen Haltung

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