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Professor Mittelzwercks Geschöpfe

Professor Mittelzwercks Geschöpfe

Titel: Professor Mittelzwercks Geschöpfe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Johanna und Günter Braun
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Aufgabe gegeben wird, erlischt die vor i ge. Sie sind elastisch, schöpferisch, sie können sich umstellen, darum sind sie so lebenskräftig. Die Raumfragen, die Sie ansprechen, die zeitweilige Überlastung des Mobils, sind mir nicht fremd, ich habe sie mit meinen Mittelzwercken durchgesprochen. Ich habe darauf echt mittelzwerckisch reagiert, sie züchten jetzt das Supermedaillon. Es wird noch strahlend grüner sein, brillantgrünsuper, es wird größer sein als das gewöhnliche. So brauchen wir nur noch eine einzige Supermuschel. Und eine Supermuschel einzudosen oder einzufolisieren erfordert weniger Arbeitsgänge als vorher. So werden einige Überlastungen wegfallen. Die Supermuschel wird sich länger halten, so daß auch Flügler und normale Maritim-Mobile sie beinah verlustlos übernehmen können. Sehen Sie, Kapitän, so macht man das.
    Nickelsen sagte weiter, ich hätte ihn noch fragen sollen, welche Aufgabe nun mir zuteil wird, wenn meine eigentliche angeblich erloschen sein soll. Aber ich kann mit dem nicht reden. Mir bleibt das Wort weg. Neuerdings. Zum Glück habe ich hier genügend Flaschen. Und wenn Sie beide zu mir ziehen, machen wir dicht.
    Er schlenkerte eins seiner langen Beine aus der Hängematte, sein Gesicht nahm einen schlaffen Ausdruck an. Ist eben eine Flaute. Ich kenne das von meinem Urgroßvater. Kein Wind in die Segel uns pfiff, die Pest war unsere Plage, so liefen wir auf ein Riff.
    Die Pest, dachte ich. Dem kommen aber Vergleiche. Ich hatte plötzlich einen Satz aus einem alten Buch im Kopf, und da er mit ihnen gefangen war, mußte er mit ihnen aushallen, bis zum bitteren Ende.
    Na, dachte ich, so sieht es ja nun doch nicht aus.
    Ich zögerte, zu Nickelsen zu ziehen, aber die kleine Kutz fand es aufr e gend, in einer echten Kapitänskabine bei einem echten Kapitän zu wohnen.
    Nickelsen zog eine Folie quer. So sahen wir uns zeitweilig nur als Scha t ten.
    Eines Tages kam Doktor Klimm vorbei. Befürchten Sie nicht, daß Sie schon wieder zusammenrücken sollen. Er knipste einen Plastsack auf. Hier bringe ich Ihnen die neue Muschel, Geschenk vom Chef.
    Er legte vor jeden von uns ein straußeneigroßes knallgrünes Exemplar.
    Übrigens, fragte Klimm gedämpft, ist morgen nicht neunzigster Geburt s tag?
    Nein, sagte ich, der ist noch nicht. Er war total vergessen worden. Kein Medium hatte darauf hingewiesen. Mein richtiger neunzigster Geburtstag, der kommt noch, dachte ich.
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
    2 3
     
    Ich habe zu Anfang von dem Dauerbild geschrieben, das sich mir darbot, wenn ich am Fenster meines von künstlichen Winden durchsäuselten Ha u ses die weißen Rollos aufzog.
    Der helle Strand, das Meer und die dunkelgetönten Reihen des Meere s gartens, die manchmal unter der Graue bewegten Wassers unsichtbar wurden. Ich schrieb auch von den Figuren, die durch mein Bild spazierten, den Liebespaaren, die sich vom Meeresrestaurant Muschelsaftflaschen holten, die sie noch im Gehen austranken, den Erntearbeitern, den Stude n ten mit Notizblöcken und kleinen Rechnern.
    Während der ersten Zeit der Medaillonproduktion an der Doktor-Droll-Insel geschah es oft, daß ich träumte, ich wäre ein junger Mann und ginge in diesem alten, nicht mehr existierenden Bild spazieren.
    Ich träumte, ich tauchte in meinen alten Meeresgarten hinab und durc h schwömme die Reihen mit den Grünen Medaillons und den Algenkulturen, dem Meerkohl und den Meererbsen. Aber immer wieder strich ich an den silbergrünen Medaillons entlang, und ich fühlte ab und zu die leise, beinahe zärtliche Strömung, die plötzlich im Wasser entstand und meine Haut ki t zelte. Ich hatte das Gefühl eines Fließens im großen Fluß des Meeres, und ich tauchte aus solchen Träumen sanft an die Oberfläche.
    Ich glitt. Und Friederike, die kleine Kutz, tauchte mit mir auf. Jedenfalls hielten wir uns im Augenblick des Wiedererscheinens fest, wir schmiegten uns aneinander, wir lagen eine Weile mit offnen Augen stumm da, und ganz gemächlich erhoben wir uns, traten vor die Folie, die Kapitän Nicke l sen durch seine Kabine gespannt hatte, und fingen an zu frühstücken.
    Durch ein großes Bulleye blickte ich auf einen Teil der Doktor-Droll-Insel. Sie erschien zunächst k ahl und unwirtlich, nur ein zac kiger gelber Felsen und etwas dürres Gras. Aber ich konnte ein Stück von einem zum Ernteg e rät

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