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Professor Mittelzwercks Geschöpfe

Professor Mittelzwercks Geschöpfe

Titel: Professor Mittelzwercks Geschöpfe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Johanna und Günter Braun
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hervorstehende Beispiele auf:
     
    1 . Verschrottungsreife des »Totalmobils 01«, das man, um weitere K o sten zu vermeiden, nicht nach Kai 17 zur Vernebelung überführen wo l le.
    2. Die vorzeitige Versetzung des hervorragenden Wissenschaftlers und Führungsaspiranten P rofessor Dr. Dr. Hans H. Mittel zwerck in den Ruh e stand beziehungsweise in die Invalidität. Da dessen physische und psych i sche Schäden irreparabel seien, bestehe nur noch die Möglichkeit, ihn e h renhalber im Oberen Rat der Gesellschaft zu verwenden.
    3. Die lang dauernde und vielleicht unwiderrufliche Lahmlegung der Pr o duktion von Grünen Medaillons, einer der finanziellen Hauptstützen der Gesellschaft.
    4. Zahlung von Schmerzensgeldern sowie Renten an mehrere Expeditionsmitglieder, zum Beispiel an Frau Doktor Mittelzwerck , Stellung von Zahnersatz etc.
    5. Kosten, die aus dem unrationellen Aufwand für die Speicherung une f fektiver Daten entstanden sind.
     
    Professor Philemon bemerkte daraufhin, es seien auch die Kosten für die Installierung des Akusperr-Antirob aufzuführen, das notgedrungen stillg e legte Meeresrestaurant und die zerstörten Anlagen des Meeresgartens. Andererseits könne man die Unversehrtheit der Kulturkiste an Bord des »Totalmobils 01« verbuchen, sie könne zum zweiten Mal benutzt werden.
    Als Begründung für die hohen Kosten gab er an, es hätten zwar nicht alle Ziele des Unternehmens erreicht werden können, zum Beispiel habe sich zwar gezeigt, daß Mittelzwercks Denkweise unzweckmäßig sei, woraus sich wertvolle Erkenntnisse für nachfolgende Wissenschaftler ergeben könnten. Dies dürfe sich die Gesellschaft ruhig etwas kosten lassen.
    Zum Punkt »lang dauernde oder unwiderrufliche Lahmlegung der Produ k tion von Grünen Medaillons« schlug Professor Philemon vor, sich auf der Doktor-Droll-Insel anzusiedeln, wo sich auch noch das Wrack des »Tota l mobil 01« befindet. Er will sich dort Versuchen widmen, in einem neuen Meeresgarten die grüne Muschel zu regenerieren, obwohl er sie als au s sichtslos betrachtet.
    Zu weiteren Fragen nach der Rechtfertigung der extrem hohen Fo r schungskosten äußerte sich die Vertreterin der Ludibundi-Filmgesellschaft, Frau Friederike Kutzenbacher. Sie teilte mit, die Gesellschaft drehe bereits bei der Doktor-Droll-Insel. Die Titel der zunächst vorgesehenen Filme la u ten: Ludibundus compositus (ein Horrorstreifen in Brillantfarbe), Die Tänze der Ludibundi, Werden die Ludibundi die Herrschaft des Menschen ablösen? (Problemfilm) und Lyrische Farbspiele der Ludibundi (Bilder zum Träumen; Anleitungsfilme zur Kreativität).
    Hier sieht die Kommission für Rentabilitätskontrolle eine Möglichkeit der Beteiligung am G ewinn. Die Vertreterin der Ludi bundi-Filmgesellschaft äußerte, dafür lasse sich keine rechtliche Grundlage erkennen.
    Der Vorsitzende wies jedoch auf die hohen Investitionen in das Fo r schungsobjekt hin, ohne welche es nicht zur Ideenbildung für die genan n ten Filmprojekte gekommen wäre.
    Er regte ein Gespräch mit dem Justitiar der Gesellschaft zur Entwicklung und Verwertung der Meeresfrüchte an, der den Tatbestand einer Umwan d lung des anfänglichen wissenschaftlichen Unternehmens Antirob in ein künstlerisches Vorhaben rechtlich untermauern könnte, woraus sich ein Anspruch auf Gewinnbeteiligung und damit eine Rechtfertigung der Kosten herleiten lassen würde.
     
    Naunemann, Vorsitzender
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
    Stalins Geist
     
    1
     
    In der Nüchternheit dieses kalten und schneeweißen Märztages will ich alle Ereignisse vom letzten Herbst zusammentragen und meinem damal i gen Verhalten auf den Grund gehen, das mir heute widersinnig unnatürlich idiotisch erscheint.
     

2
     
    Die Stadt Knorch hatte die Internationalen Homerfreunde im besten H o tel, im Chromaton, untergebracht. Die wenigsten von ihnen wären in der Lage gewesen, den Aufenthalt dort aus eigener Tasche zu zahlen, aber sie hätten sich auch privat gegen das Chromaton gesträubt, weil sie dessen Luxus als überflüssig empfanden. Auch ich konnte nicht einsehen, was mir in meinem Zimmer beispielsweise ein großer Farbfernseher, auf einer sil b rigen Säule ruhend, nützen sollte, da ich ja nicht des Fernsehens wegen ins Hotel gekommen war, und angenommen, ich hätte nach den anstrengenden Vorträgen des Kongresses, die bis in den späten Abend dauerten, noch

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