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Projekt Atlantis

Titel: Projekt Atlantis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Wilhelm
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sich um ein einziges, größeres, zentrales Symbol:
     

     
    »Haben Sie dieses Zeichen schon einmal gesehen?«, fragte Patrick.
    »In genau dieser Form nicht«, gab Peter zu. »Aber es löst eine Menge Assoziationen aus... Ohne den Kontext, den wir hier haben, würde ich es für altägyptisch halten. Die Attribute der Göttin Hathor sehen so ähnlich aus, Rinderhörner und eine Sonnenscheibe. Wobei dieses hier eher ein Ring und keine Scheibe ist. Ursprünglich galt Hathor als die Mutter von Horns, sie wurde erst später durch Isis ersetzt. Der Legende nach hat sie mit den Hörnern das Sonnenkind vom Himmel geholt. Sie ist also verantwortlich für die Existenz eines der späteren Hauptgötter. Sie ist selbst eher eine schöpferische Urkraft gewesen... Interessant, nicht wahr? Dann sehen wir hier möglicherweise einen der Ursprünge des ägyptischen Pantheons und der ägyptischen Schöpfungsgeschichte...«
    »Dann sind Sie also sicher, dass diese Blöcke und die Platten älter sind als die ägyptische Kultur, dass dies Reste einer viel älteren Kultur sind? Von Atlantis?«
    »Bisher haben wird dafür keine Belege«, erklärte Peter, »aber das ist es ja, was wir suchen. Mit dem Ort haben wir ganz offenbar richtig gelegen. Irgendetwas gibt es dort unten jedenfalls. Das Phänomen auf dem Meeresboden kommt uns beiden ebenfalls verdächtig bekannt vor, es weist möglicherweise direkt auf jene Kultur, deren Spur wir nun schon seit Jahren folgen. Ich sage nicht, dass das hier atlantische Artefakte sind, aber ich kann mir vorstellen, wie sich die Puzzleteile zusammenfügen.«
    Patrick legte den Kopf schief. Bei allem unkonventionellen Denken konnte Peter hartnäckig sein. Wie er den Professor bisher erlebt hatte, ließ sich dieser nur schwer aus dem Konzept bringen, war aber andererseits auch bereit, etablierte und vorgefasste Ansichten komplett umzuwerfen, wenn die Belege dagegensprachen. Es blieb nur zu hoffen, dass er sich auch dieses Mal nicht in etwas hineinsteigerte, das sich zu einer Enttäuschung entwickeln würde.
    »Und was fällt Ihnen sonst noch zu dem Zeichen ein?«, fragte der Franzose.
    »Nun, Stiere allgemein natürlich. Sie wurden in vielen Kulturen verehrt. Nicht nur in Ägypten. Die Apis-Stiere waren Symbole für Macht und Fruchtbarkeit und wurden einbalsamiert im Serapeum in Sakkara bestattet. Man kennt den Stierkult aber auch aus Indien, aus einer Zeit Jahrtausende vor den Ägyptern, ebenso wie aus Çatal Hüyük in der Türkei. Bis heute ist nicht ganz klar, wie und ob diese Traditionen zusammengehören. Und selbstverständlich gehört dazu die minoische Kultur auf Kreta, vielleicht das jüngste Beispiel, dennoch ebenfalls rund viertausend Jahre alt. Stierkulte sind also außerordentlich alt, und man vermutet, dass die Stierkämpfe, wie man sie noch heute aus Südeuropa, Spanien, Portugal und der Camargue in Südfrankreich kennt, letzte Echos dieser Traditionen darstellen. Auch Platon berichtet über einen Stierkult, den die Atlanter gepflegt haben sollen. Vielleicht war das der Ursprung, vielleicht hat sich diese Idee von Atlantis aus später verbreitet. Ebenso wie andere Ideen, beispielsweise der Bau von Pyramiden oder wie die Schöpfungs- und Sintflutmythen.«
    »Okay, aber das ist ja im Grunde alles noch recht vage, hm?«
    Peter seufzte. »Ja, das ist mir klar. Erst die Entzifferung des Textes wird uns wirklich weiterbringen.«
    »Oder die Datierung einer Materialprobe«, warf Patrick ein.
    Peter sah mit einem Anflug von Verärgerung auf und holte Luft, als der Franzose ihm schon das Wort abschnitt. »Ja, ist ja gut, nichts kaputt machen!«
    »Recht so«, sagte Peter und wandte sich wieder den Ausdrucken zu.
    »Da ich hier vermutlich nicht weiterhelfen kann, werde ich die Daten nach Frankreich schicken, wenn es Ihnen recht ist. Vielleicht kann Gérard damit jetzt mehr anfangen.«
    »Gérard? Erzählten Sie nicht, dass er in den nächsten Wochen nicht da sei?«
    »Richtig, aber er schreibt, dass seine Assistentin uns helfen könnte.«
    »Assistentin?« Peter hob eine Augenbraue.
    »Warum nicht?«
    »Nichts. Versuchen Sie meinetwegen Ihr Glück. Aber bedenken Sie, dass wir absolute Verschwiegenheit benötigen. Je mehr Unbekannte wir einbinden, umso riskanter ist es.«
    »Ich vertraue auf Gérard. Bei seinem Job kann er es sich nicht leisten, Personen zu beschäftigen, die nicht vertrauenswürdig wären.«
     
    Wenig später saß Patrick an seinem eigenen Rechner und sendete die Bilder der Platten an

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