Projekt Genejusha - Wächter der Sonne 1
einreden.
„Hörst du auch ME-AN?“ Eine andere Frage wäre einfach untypisch für sie gewesen.
„Nein, wir haben derzeit nur über unser Blut Kontakt. Es wäre zu gefährlich, eine Raum-Zeit-Kontinuums-Verbindung über unsere aktuelle Technologie zu wagen. Wir haben keine Kenntnis darüber, ob die Späher mit ihrer Technologie fortschrittlicher sind als wir.“ Er blickte die drei anderen streng an und schien mit seinen Augen sagen zu wollen, dass auch ihre ethischen und moralischen Äußerungen in Bezug auf das Leoniden-Gralspaar-Reglement unerwünscht wären.
„Wir müssen über die Blutschwurverbindung mit dir sprechen.“ Vywamus trat vor. Seine mandelförmigen, fast weiß opalisierenden Augen, die von langen schwarzen, dichten Wimpern umrandet waren, blickten voller Liebe auf die Königin nieder. Mit jedem Wimpernschlag zuckten seine spitzen Ohren nach oben. Nur wenige Millimeter war der äußere Augenrand von seinen Ohrknorpeln entfernt. Der lange, ranke Körper des Meisters und Priesters stand in einem Torvortex, der eigens für seine Größe angefertigt worden war. Dank des plasmisch-intelligenten Baumaterials von Nibiru war dies kein Problem gewesen. Wie immer hatte Vywamus seine strahlend weißen Haare zu einem hohen Zopf an der Spitze seines Schädels gebunden mit der speziellen Flechttechnik seines Ranges. Er war nicht nur einer der höchsten Meister der Ethik, spirituellen Reife und Magie, sondern auch der Gründer der hohen Kampfkunst des Mishotruati. Seine Technik, entwickelt durch das Empfangen seiner hohen Einweihungen durch die MA selbst, war nicht nur fern jeglicher körperlich-organischer Grausamkeit, sondern auch so ausgefeilt, dass sie nur die reinsten und höchsten Wesen der höheren Dimensionen beherrschen konnten. Ohne diese Kampfkunst hätten ME-AN und MIC, ihre Armeen und Freunde niemals den ersten großen Krieg gewonnen.
„Das Blutsband schwingt zwischen euch und meinem Mann. Es wird uns so dienen, wie ihr alle es gemeinsam beabsichtigt habt. Ich wüsste nicht, was es dazu zu sagen gibt.“ Nejusha musterte WOOLF, Ptaah, Vywamus und Meteathron. Zwei der Blutsbrüder hatten sich noch nicht verbal ihr gegenüber geäußert.
„Allerdings sind auch wir der Meinung, dass wir über dieses Blutsband sprechen müssen”, ertönte es vorerst medial von mindestens vier Männern gleichzeitig in dem Gang.
Das Gute an einem medialen Netzwerk war, dass es sich je nach Wahl regulieren konnte. Wollte man einigen oder allen eine Botschaft schicken, konnte man Lautstärke und Empfänger bestimmen. Drei Pulsare später jedoch konnte Nejusha sehen, wessen Sinne sich in Stimmen gewandelt hatten. Der Gang war nun richtig voll.
„Wir müssen mit dir den Blutschwur teilen!“ SAT stand Arm in Arm mit REAS an der Spitze des Trupps, dicht gefolgt von GAB, MIC, TYE, IBU und VRON.
„Oh, ihr alle. Hey, ihr blauen Brüder. Ich dachte, ihr schickt euch rascher als gewöhnlich an, eine Entführte zu retten und eure Familien zu evakuieren. Was macht ihr alle noch hier?“ Ihr Blick fiel freundlich, aber auch genervt auf die ständig präsente Dreamteam-Truppe, die ihr nun endgültig den Weg zu ihrer privaten Kabine versperrte und sie noch weiter davon abhielt, sich endlich ihren Gefühlen stellen zu können.
„Das kann in diesem Fall warten. Wir folgen nur einer Vision, die Narimbu und Athenia Pallais hatten. Ohne ihre Vision wären wir schon längst über alle Sterne und würden wohl eigentlich bald schon wieder auf der Rückreise sein. Nichts würde uns mehr Spaß machen, als in der Kampftrainingshalle mit SAT ein paar blaue Augen zu tauschen, von denen er immer nachts träumt!“ TYE hatte sich an SAT und REAS vorbeigedrängelt und stand nun mit seinen phosphorblauen Augen vor ihr, sichtlich erheitert und fröhlich.
„Nun denn, was sagt die Vision?“ Nejusha wollte eigentlich nur weg. Ihr Herz krampfte, ihre Beine schmerzten, der Unterleib zog nach unten, mehr aus Scham, als aus lustvollen Schmerzen oder der Kinder wegen. Diese strampelten bereits, was nur ein weiteres Zeichen dafür war, dass sie keine Spezieskinder sein würden, sondern reine MA Wesen. Sie wuchsen derart schnell, dass man ihnen beim Größerwerden zusehen konnte.
„Die wachsen aber schnell“, sagte Linmar, dicht gefolgt von Athenia Pallais und EAT, die den geblendeten und sichtlich stark verletzten Raphael in einer schwebenden Stuhlschale bei sich hatten.
„Ja, sie wachsen schnell. Und wir wachsen bald hier auf dem Gang
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