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Projekt Genejusha - Wächter der Sonne 1

Projekt Genejusha - Wächter der Sonne 1

Titel: Projekt Genejusha - Wächter der Sonne 1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ava Applesnake
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er nicht bald seine Nervenenden zu einem normalen Bündel zusammen schalten würde, wären ihm die Gedanken des Königs auf der Spur. Da dieser ein hervorragender Telepath war und mit dem Leibwächter die Herzensfusion eingegangen war, würde er alsbald das Leid des gesamten Hinrichtungsszenarios aus Katmirs Herzen lesen und spüren können. Beim verdammten SAT, warum konnte er sich nicht zusammen reißen.
    Er dachte an Rhinasar, seine geliebte Frau, die er in die Obhut der großen Idmera gestellt hatte. Idmera verfolgte die Etablierung der großen neuen Spezies auf GAYA und hatte das große Labor und das große Mandala gegründet, welches gut im Auge der MA eingebettet auf die Ankunft des ersten neuen Königs wartete.
    „ Oh, heilige MA, wir brauchen dringend eine bessere Idee “, dachte er. „ Eine ohne Krieg. “
    Sollte man den Rat der Wasaben einberufen? Sollte man die Zwischenhändler rufen? Sollte man die gesamte Angelegenheit unter die Obhut der Diplomatie stellen? Würde man jedoch die Diplomaten auf den Plan rufen, gäbe es wieder endlose Diskussionen wegen Lilianar.
    Lilianar hätte eigentlich die zweite Gattin des Fürsten Wasabé werden sollen. Eigentlich! Wären da nicht die Zauberer gewesen.
    Kämen die Wasaben auch nur in Berührung mit der Geschichte, die sich hier zugetragen hatte, würde die Hölle der Dualität vollends losbrechen. Das war das Abkommen. Die Wasaben hüteten den Samen der dualpolaren Energie und hatten Lilianar als Zeichen des Friedens bewahrt. Da dieser Friede nun aber durch DNS-Raub gebrochen und die Kinder des Königs und der Königin scheinbar entführt worden waren, wäre eine kriegerische Auseinandersetzung das einzig Logische.
    „Kommst du? Oder stehst du weiterhin dumm am Fenster herum, zählst die Sterne und betrachtest den blauen Mond?“
    Sabinur spitzte Katmir von hinten an. Seine Stimme verwendete den gewaltigsten Sarkasmus, zu dem er fähig war. Denn eigentlich wollte er seinen Emotionen freien Lauf lassen. Sabinur war schwach!
    „Ich komme, du Schnatterbüchse!“
    Sabinur auf die Schulter klopfend, riss sich Katmir von seinen Gedanken los und sah noch einmal zum blauen Mond. Der einzige wahre Mond, den diese Galaxie kannte. Alle anderen waren Satelliten, also Kontrolleinheiten.
    Sabinur hielt das Gefäß mit dem gerettetem Material von Nejushas Körper. Die Zofe Nejushas überreichte ME-AN die Phiole, aus der seine Gralsgemahlin das Gift getrunken hatte. Der König nahm die Phiole an sich, dachte mit den größten Flüchen an seinen Leibarzt Phobier und brüllte wie ein Irrer, als hätte die Trauer seine Sinne in Wahn verwandelt. Seine Körpergröße schwoll nochmals um ein Mehrfaches an. Seine Wut brannte und der Geruch, der aus seinem Körper drang, erinnerte an Quecksilber. Er wollte sprechen, doch die Wut erlaubte nur ein Brüllen, das von den hundert Meter hohen Wänden des heiligen Raums widerhallte. Als würde er den Tätern mit seinem Ton die Gehirne platzen lassen wollen oder deren Tod bringen.
    Das Phiole war beschmutzt worden. Die wichtige plasmische Flüssigkeit, die mit Aminosäuren und verschiedenen C-Vitaminbindungen angereichert war, hatte Nejusha dazu gedient, ihre Schwangerschaft zu unterstützen und jemand hatte die Flüssigkeit vergiftet.
    Seit der König und sie sich getroffen hatten, war das Band der Liebe um sie gelegt gewesen. Jene Liebe, die weit entfernt war vom Geruch der verführenden Romantik und rein aus dem Herzen der MA kam, eine Liebe, in der sich die Seelen sahen.
    Seit jeher waren die beiden Spezieshäuser Leonid und Kobra voneinander angezogen worden. Sie waren höchst fasziniert darüber, ihre Ekstase, Schöpfermöglichkeiten und Kreationen gemeinsam zu erforschen. Eine biologische Masseschöpfung war bei den sexuellen Fusionen allerdings noch nie entstanden. Das geschah in all den Äonen nicht, oder man sollte besser sagen, in all den ewigen Äonen nicht. Doch seit geraumer Zeit veränderten sich die Dinge.
    „Wo ist Phobier? Die Flüssigkeit ist vergiftet! Wozu, zum SAT, lasse ich den Eid höchster Ehre schwören, wenn der mir Nächste meine Frau verrät und ihren Leib den Hurensöhnen zum Morden präsentiert?“ Der König hatte seine Stimmer wieder gefunden. Seinem Naturell entsprechend, war es für ihn nicht an der Zeit, Worte der Höflichkeit oder des Sanftmut zu finden.
    „Sabinur, du warst anwesend! Ich hoffe für dich, dass du das warst! Woher kommt dieses Gefäß? Warum hat niemand an dem Fläschchen gerochen?

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