Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Projekt Ikarus 01 - Schatten und Licht

Projekt Ikarus 01 - Schatten und Licht

Titel: Projekt Ikarus 01 - Schatten und Licht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Caitlin Kittredge
Vom Netzwerk:
konnte sie nur mit Bruce schlafen? Was hatte sie sich nur dabei gedacht?
    Nun, das war doch ganz einfach. Sie hatte gedacht, dass er unglaublich sexy war. Und eine unglaubliche Erregung gespürt. Und wie verführerisch seine Lippen waren. Und wie elektrisierend seine Augen …
    Richtig. Genau solche Gedanken hatten sie ja überhaupt erst in Schwierigkeiten gebracht.
    Sie musste es Corp sagen. Was sie getan hatte, verstieß eindeutig gegen die Regeln. Bruce könnte sie wegen sexueller Belästigung anzeigen.
    Aber andererseits hatte er sich gestern nicht darüber beschwert. Und er war derjenige gewesen, der sie überhaupt erst dazu angestachelt hatte. Es war nicht ihre Schuld.
    Sie lachte bitter. Ja, das würde sich doch so richtig toll anhören. Wie oft behaupteten Verbrecher, es sei ja nicht ihre Schuld gewesen?
    Werde erwachsen, Jet. Wenn er kommt, redest du mit ihm. Wie eine Erwachsene. Und dann erst entscheidest du, was zu tun ist.
    Jet trank ihren Tee aus und stellte die Tasse ab. Sie konnte nichts weiter tun, als warten, bis Bruce auftauchte. Und dann würden sie reden.
    Und vielleicht auch mehr als reden …
    Schluss damit.
    Um sich die Zeit zu vertreiben, nahm sie den Liebesroman von ihrem Nachtisch. Nachdem sie denselben Absatz dreimal gelesen hatte, ohne wirklich zu wissen, was dort stand, legte sie das Taschenbuch wieder zurück.
    Statt an Bruce zu denken, wandte sie ihre Gedanken Iridium zu.
    »Joannie, du bist verletzt. Schlimm. Ist es das wirklich wert, eine Heldin zu sein? Dich selbst in Stücke zu reißen?«
    Callie hatte das zu ihr gesagt. Sie war fast wahnsinnig gewesen vor Schmerz, aber diese Worte waren zu ihr durchgedrungen.
    Iri hatte ihr helfen wollen.
    In Jets Kopf begann es zu pochen. Sie lehnte sich zurück ins Kissen und schloss die Augen. Es ergab keinen Sinn. Iridium war eine Abtrünnige. Iridium interessierte sich einen Scheißdreck für sie. Für alles, was Helden ausmachte. Das hatte sie vor fünf Jahren bewiesen. Alles, was Iridium wirklich interessierte, war Iridium.
    Und doch …
    Entweder, du stellst dich mir in den Weg und mein Stroboimpuls äschert dich ein … hatte Iridium gesagt, großspurig und arrogant. Das war noch gar nicht so lange her. Jet hatte versucht, die gleißend helle Strobokugel wegzuschlagen, und Iri hatte gezischt: Vorsicht, das sind über tausend BTUs!
    Iridium hätte sie nicht warnen müssen. Iridium hätte sie einfach verbrennen können.
    Aber als Jet sie in Schatten einhüllte und Iridium schrie und sie bat aufzuhören, da hatte Jet sie gehen lassen … und Iridium hatte ihr einen hinterhältigen Schlag versetzt.
    Iridium scherte sich einen Dreck um sie.
    Und doch …
    Ich bin cleverer als du, Jet, vor allem jetzt gerade. Und das ist meine letzte Warnung.
    Warum hatte Iridium sie gewarnt? Wenn ihr wirklich nicht alles egal war, warum war sie dann eine Abtrünnige geworden? Warum hatte sie Corp und der Akademie damals den Rücken gekehrt? Warum hatte sie Jet den Rücken gekehrt?
    Und was hatte Iridium in der Kanalisation zu suchen gehabt?

Es konnte nicht sein, dass sie für Everyman arbeitete. Auf keinen Fall. Nicht nach dem, was im dritten Ausbildungsjahr passiert war.
    Vielleicht hatte es etwas mit den Undergoths zu tun?
    Oder …
    Jet zog zischend Luft ein und sank in sich zusammen. Oh, heiliges Licht, wie ihr der Kopf wehtat!
    Jet kniff die Augen zu und massierte ihre Schläfen. Sie musste mit aller Kraft der Versuchung widerstehen, ihr Comlink ins Ohr zu stecken. Als ob das helfen würde. Sie langte hinüber auf den Nachttisch und stellte das weiße Rauschen lauter. Das angenehme Plätschern eines Flüsschens war zu hören. Aber es konnte das Hämmern in ihrem Kopf nicht vertreiben.
    Sie griff sich das Audiofon. Das Videofon befand sich in der Küche, und dort konnte sie jetzt nicht hin. Nicht, solange Terry hier war. Sie tippte Nights Durchwahl ein. Als sich die vertraute kühle Stimme meldete, sagte sie: »Hey, alter Mann.«
    »Joan.« Er klang entweder überrascht oder verärgert. »Wie fühlst du dich?«
    »Gut, Sir. Ich will raus aus dem Bett und rein in meine Uniform.«
    »Ich verstehe. Habe ich dir schon erzählt, wie mich Mister Mystery mal für fast einen Monat aus dem Verkehr gezogen hat? War äußerst frustrierend. Ich kam damals gerade erst frisch aus der Akademie. Und … alles klar. Saubere Verbindung. Was gibt es, Jet?«
    »Sir, bitte sagen Sie mir: Warum bin ich nicht hinter Everyman her? Warum säubern wir das Rattennetzwerk?«
    »Das

Weitere Kostenlose Bücher