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Projekt Ikarus 01 - Schatten und Licht

Projekt Ikarus 01 - Schatten und Licht

Titel: Projekt Ikarus 01 - Schatten und Licht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Caitlin Kittredge
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Schutthaufen. Eine der Frauen am Kassenschalter war nicht schnell genug gewesen, und er hat ihr den Schädel zertrümmert. Das Geräusch höre ich heute noch, manchmal.«
    »Die Geräusche können einen fertigmachen«, stimmte sie zu. »Besonders nachts.« Besonders in der Dunkelheit.
    Bruce’ Augen hellten sich auf, und er fand sein Lächeln wieder. Sein Gesicht veränderte sich. War es zuvor nur einfach gut aussehend und nicht besonders ebenmäßig gewesen, so wurde es jetzt wirklich schön. »Ich weiß noch, wie es auf einmal kalt wurde. Dann erwachten die Schatten zum Leben und wickelten Crusher ein wie ein Geschenkpaket. Und dann bist du aufgetaucht, wie aus dem Nichts, und hast ihm gesagt, dass er verhaftet ist. Und damit war das Schlimmste vorbei.«
    Jet erinnerte sich. Es war einer ihrer ersten Einzelaufträge nach ihrem Abschluss und dem Eintritt in die Schwadron gewesen. Sie hatte es abgelehnt, einen Partner zugeteilt zu bekommen.
    Sie würde niemals wieder einen Partner anfordern. Irgendwann verlor man sie immer, das schien unvermeidlich zu sein. Entweder starben sie, oder sie verrieten einen.
    »Ich war ein Kind«, murmelte sie. »Noch feucht hinter den Ohren. Wollte der Schwadron unbedingt etwas beweisen.«
    »Du hast mir an diesem Tag etwas bewiesen.« Er nahm ihre Hand und drückte sie fest. »Du bist der Grund, warum ich überhaupt anfing, mich für die Schwadron zu interessieren.«
    Sie stieß ein überraschtes Lachen aus. »Du bist meinetwegen Runner geworden?«
    »Irgendwie schon. Ich hatte eine interessante Begegnung mit Night. Den Job habe ich größtenteils ihm zu verdanken.«
    »Wow.« Sie versuchte, sich vorzustellen, wie es Bruce gelungen sein mochte, Nights Aufmerksamkeit zu wecken. »Du musst ihn wirklich beeindruckt haben.«
    Er lockerte seinen Griff und begann, mit langsamen, kreisenden Bewegungen seines Daumens ihren Handballen zu massieren. »Naja, ich bin eben ein beeindruckender Typ.«
    »Unter anderem«, sagte sie. Sie versuchte, ihre Stimme ganz normal klingen zu lassen, um zu verbergen, dass ihr das Herz gerade bis zum Hals klopfte. Licht, wenn er schon solche Gefühle in ihr auslöste, indem er nur ihre Hand berührte, wie würde es sich erst anfühlen, wenn er -
    »Und du bist eine sehr beeindruckende Frau.«
    »Ich bin eine Heldin«, murmelte sie. Ihr Kopf fühlte sich ganz leicht an, ihr Körper prickelte. Vielleicht hatte sie einen Rückfall. Ja, das musste es sein. Sie war noch lange nicht gesund … »Dass ich eine Frau bin, ist zweitrangig. Als Erstes kommt immer die Pflicht. Immer.«
    Er beugte sich über sie, so dicht, dass sie kaum mehr atmen konnte. »Du bist noch für zwei Tage außer Dienst.«
    »Ja …«
    »Also ist es an der Zeit, dass der Frau in dir endlich die Aufmerksamkeit zuteilwird, die sie verdient.«
    »Bruce …«
    Dann waren seine Lippen auf ihren, und ihr Protest schmolz unter seinem glühenden Kuss dahin wie Schnee in der Sonne.
    Zwei Stunden später wachte sie auf, nackt. Das Bettzeug war zerwühlt, ihr Körper unglaublich entspannt, und auf ihrem Gesicht lag ein verzücktes Lächeln. Es war bereits lange nach sechs Uhr. Sie hörte jemanden in ihrer Wohnung umhergehen und ein Lied summen. Das musste Terry sein. Sie sang gerne die Lieder im Radio mit.
    Bruce war schon lange fort. Aber neben ihrem Kopfkissen fand sie einen Zettel:
    Falls ich nicht gefeuert bin, sehen wir uns morgen. Kann es kaum erwarten. – B
    Jets Grinsen wurde noch breiter. Sie konnte es auch kaum erwarten. Es konnte gar nicht schnell genug morgen werden.

KAPITEL 50
    IRIDIUM
     
    Wo ihr auch hingeht, die Akademie wird immer euer Zuhause bleiben.
    Neil Moore, Assistent des Superintendenten der Akademie,
    zu den jungen Absolventen während der Abschlusszeremonie
     
    Iridium zappelte unbehaglich in ihrem Overall aus blauem Segeltuch. Der Hosenanzug, den sie in ihrer Verkleidung als Psychiaterin trug, war schon schlimm genug. Aber das Ding hier war untragbar. Luftdicht, übersät mit Werbeaufdrucken von Chicago Power, Light & Antigravity, mit dem Geruch eines vergammelten Roastbeef-Sandwiches. Sie schätzte, dass es sich dabei um das Lieblingsessen seines wahren Besitzers handelte. Taser, der eine Sonnenbrille trug und ein Halstuch über die untere Hälfte seines Gesichts gebunden hatte, öffnete mit seinem gestohlenen Werkzeug den Verteilerkasten. Dann untersuchte er die Kabel. »Scheiße. Kennst du dich mit so was aus?«
    Iridium studierte den Schaltplan. »Eigentlich bin ich ja

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