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Projekt Ikarus 01 - Schatten und Licht

Projekt Ikarus 01 - Schatten und Licht

Titel: Projekt Ikarus 01 - Schatten und Licht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Caitlin Kittredge
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er tippte es an. »Ich verstehe, Sir. Ja, ja, alles in bester Ordnung.« Er drehte sich um und salutierte vor Jet und Iridium. »Und nun muss ich Lebewohl sagen. Bis die Tage, Ladys.«
    Hinter Taser glitt die Tür auf, bevor er sie selbst öffnen konnte.
    »Nicht so hastig«, sagte Night.

KAPITEL 61
    JET
     
    Am Ende enthüllt der Superschurke dem Superhelden alles. Etwas anderes lässt sein Ego nicht zu.
    Lynda Kidder, »Wer sitzt denn da in Blackbird?« New Chicago Tribüne, 2. Juli 2112
     
    Jet hatte gedacht, der Tag könnte nicht noch schlimmer werden, als sich herausstellte, dass Taser und Bruce ein und dieselbe Person waren – Bruce, ihr Runner, oh Licht, ihr eigener verfluchter Runner. Wie hatte sie nur so dumm sein können?
    Aber dann hörte sie Nights Stimme. Hinter Bruce – nein, Taser; Bruce war eine Lüge – sah sie die drohende Gestalt ihres ehemaligen Mentors aufragen. Er wirkte überlebensgroß in seinem Kampfanzug mit dem Kapuzenumhang. Sein Brustharnisch glänzte tiefschwarz.
    Zuerst vollführte ihr Herz einen Sprung vor Freude. Night hatte sie gefunden! Er würde sie befreien, und zusammen würden sie Taser in seine Einzelteile zerlegen.
    Aber dann sagte Night zu Taser: »Bring sie raus. Ich mache inzwischen die Maschine klar.« Bei diesen Worten drehte sich Jets Welt mit einem gewaltigen Ruck nach links.
    Sie musste etwas Lautes gesagt haben, denn Night wandte sich ihr zu. Seine Augen wurden von der Kapuze verborgen. Trotzdem war ihr, als könne sie in dem Schatten seines Gesichts etwas leuchten sehen. »Geduld, Jet. Der Tag der Abrechnung ist gekommen.«
    »Abrechnung?« Das war Iridium. Sie schäumte vor Wut. »Wovon, zur Hölle, reden Sie da?«
    »Du bist ein ziemliches Großmaul. Helden haben bessere Umgangsformen.« Night lächelte dünn. »Aber du bist ja gar keine Heldin, nicht wahr, Iridium? Du bist eine selbstsüchtige Lichtmacht, genau wie dein Vater.«
    »Lassen Sie meinen Vater aus dem Spiel!«
    »Sie hat einen Vater-Komplex«, warf Taser ein.
    »In der Tat.« Wieder blickte Night zu Jet, und sie bekam eine Gänsehaut, als sich sein Lächeln in ein wildes Grinsen verwandelte. »Aber geht uns das nicht allen so?«
    »Jaja, kann schon sein. Mit welcher soll ich anfangen?«
    »Iridium. Schnall sie am Sockel fest.« Nights Blick ruhte immer noch auf Jet, die sich nicht rühren konnte. Das durfte doch alles nicht wahr sein!
    Bitte, heiliges Licht, bitte, das durfte nicht wahr sein. Nicht Night.
    Er doch nicht.
    Taser sagte: »Soll ich den Neuralinhibitor bei ihr anwenden?«
    »Das würde alles zunichtemachen. Ich rate dir, ihr die Handschellen nicht abzunehmen. Es sei denn, du magst es heiß.«
    »Nicht in diesem Zusammenhang. Komm schon, Darling«, sagte Taser zu Iridium. »Hoch mit dir.«
    »Leck mich«, knurrte Iridium zurück.
    Taser kicherte glucksend. »Ich trage dich auch gerne, wie eine Jungfrau in Not. Fände ich passend. Oder du gehst auf deinen eigenen wackligen Beinchen. Das überlasse ich ganz dir.«
    Iridium stand betont langsam auf. »Ich schwöre bei allem, was mir heilig ist, ich werde dich töten.«
    »Jaja. Schon gut. Droh mir ruhig. Und jetzt beweg dich, Callie. Und lass dir ja nicht einfallen, Widerstand zu leisten. Dann treibe ich dich vor mir her wie gemeines Vieh.« Elektrische Funken stoben aus seinen Fingerspitzen.
    Iri stieß eine Serie von Flüchen aus, die beinahe Jets Ohren in Brand gesetzt hätten. Grollend und murrend ging sie aus der Zelle. Sie warf Night einen letzten, vernichtenden Blick zu, der vor unverhohlenem Hass triefte. Und dann war sie aus Jets Gesichtsfeld verschwunden. Taser schlenderte ihr voller trägen Selbstvertrauens lässig hinterher.
    Jet folgte ihnen mit den Augen und schnitt eine Grimasse. Licht, sie hatte diesen Mann in ihr Bett gelassen. In ihr Herz.
    Sie war eine dreimal verfluchte Idiotin.
    Night blickte auf sie herab. Sein Umhang bauschte sich um seine Knöchel. »Das ist es, Jet. Das ist der Augenblick, auf den ich gewartet habe. Und ich werde ihn mit dir teilen.«
    Wieder begann sich alles um sie zu drehen. Verdammt noch mal, nichts schien mehr einen Sinn zu ergeben. »Sir?«, wisperte sie.
    »Zur Hölle mit der Politik und den Regeln. Zur Hölle mit Corp und ihren scheinheiligen Idealen, ihren zweifelhaften Versprechungen.« Sein Grinsen verwandelte sich in etwas Entsetzliches. »Zum Teufel mit der Schwadron, dieser Bande von Schoßhündchen. Mit den Außermenschlichen, die sich überschlagen, um das Vertrauen der

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