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Projekt Ikarus 01 - Schatten und Licht

Projekt Ikarus 01 - Schatten und Licht

Titel: Projekt Ikarus 01 - Schatten und Licht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Caitlin Kittredge
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ihr den Atem stocken. »Verstanden.«
    »Viel Glück bei dieser Mission, Kleiner Schatten. In jeder Hinsicht. Finde Lynda Kidder. Und Joan? Sei vorsichtig. Es ist kein sehr weiter Weg vom Sündenbock nach Blackbird.«
    »Danke, alter Mann.« Jet beendete die Verbindung.
    Sie lehnte sich in ihrem Stuhl zurück, und ihre Gedanken überschlugen sich. Sie würde tun, worum Night sie gebeten hatte. Das war sie ihm schuldig. Sie hatte ihm ihr Wort gegeben. Aber die Vorstellung, dass Corp in dieser Sache zu den Bösewichten gehören sollte, bereitete ihr Kopfschmerzen. Erst einmal würde sie sich die Akten ansehen, die Night ihr schickte. Dann würde sie sich Kidders Wohnung vornehmen. Nur der Routine halber. Vielleicht den Redakteur im Krankenhaus besuchen …
    »Kann ich irgendetwas für dich tun?«
    Bruce’ Stimme riss Jet aus ihren Gedankengängen. »Nein«, antwortete sie und schenkte ihm ein Lächeln, während sie an ihm vorbei in ihr Schlafzimmer ging. »Aber danke.«
    »Du musst was essen«, rief er ihr nach.
    »Ich habe einen Auftrag.«
    »Du sollst jemanden aufspüren«, sagte Bruce tadelnd. »Ich habe gehört, was er gesagt hat. Er schickt dir Akten. Du hast also noch genug Zeit, um deine Enchiladas zu essen. Die werden nämlich von Sekunde zu Sekunde kälter.«
    »Dafür ist jetzt wirklich keine Zeit.« In ihrem Schrank wühlte sich Jet durch einen Haufen alter Schulsachen und zog schließlich ihren alten Armband-Empfänger heraus. Sie tippte ihn mit dem Finger an, und er schaltete sich ein. Richtig – eine große Datei wartete auf sie.
    Als sie sich umdrehte, sah sie Bruce in der Tür zu ihrem Schlafzimmer lehnen. Er beobachtete sie. Plötzlich schlug ihr das Herz bis zum Hals, und sie musste schlucken, bevor sie etwas sagen konnte. »Was machst du denn da?«
    »Dich überzeugen, etwas zu essen, bevor du hier rausrauschst, um den Tag zu retten.« Seine blauen Augen funkelten vor Übermut. »Ich werde so lange mit den Enchiladas vor deiner Nase herumwedeln, bis dich der Duft überwältigt und du dein hübsches Kostüm von oben bis unten vollsabberst.«
    Beim Gedanken an all die mexikanischen Köstlichkeiten knurrte ihr Magen. »Na gut, vielleicht ein ganz kleines bisschen …«
    »So ist es brav.« Er führte sie aus dem Schlafzimmer in die Küche und hinüber zum Tisch. Als sie sich hingesetzt hatte, reichte er ihr die Serviette. »Den Wein stelle ich in den Kühlschrank. Möchtest du Wasser?«
    »Ja, bitte. Danke.« Sie lächelte ihn an, dann wandte sie sich dem Essen zu. Oh, bei allem, was von der Sonne beschienen wird, es schmeckt großartig.
    »Ich habe noch andere Aufträge zu erledigen. Falls du mich jedoch brauchen solltest, ruf einfach an.« Er deutete auf sein eigenes Armband, auf dem das Symbol der Schwadron prangte. »Ich werde in null Komma nichts bei dir sein.«
    Sie zog eine Augenbraue hoch. »Die Werbung stimmt also?«
    »Hey, man erwartet von uns, das zu sagen.« Er zwinkerte ihr zu und ging zur Tür.
    Jet sah ihm nach und bedauerte, dass er einen Trenchcoat trug und keine Bomberjacke. Dann wandte sie ihre Aufmerksamkeit wieder dem Datenarmband zu und begann zu lesen.
    Bis sie alles durchgearbeitet hatte, war es weit nach Mitternacht.

KAPITEL 18
    IRIDIUM
     
    Polizei und Corp-Co noch immer auf der Suche nach Lynda Kidder
    Überschrift im New Chicago Daily, 30. Oktober 2112
     
    Der Besitzer des Pfandhauses lag gefesselt und geknebelt auf dem Boden. Iridium blickte auf ihn hinunter und grüßte. Pfandhäuser galten als die so ziemlich einzigen Orte in der zivilisierten Welt, wo man noch kaltes Papiergeld bekommen konnte, dessen Herkunft nicht nachzuverfolgen war. Überall sonst, außer in den armseligsten Spelunken, zahlte man ausnahmslos mit digitalem Geld.
    Der Pfandhaus-Besitzer nuschelte etwas Unverständliches. Anscheinend wollte er sich bei ihr beschweren.
    »Sei still«, sagte Iridium und stieß ihn unsanft mit der Fußspitze an. »Die Hälfte von dem Zeug ist sowieso gestohlen. Du machst doch den Hehler für die Kleptos, und dafür stehst du unter ihrem Schutz, stimmt’s?« Sie betete, dass Boxer sie korrekt unterrichtet hatte. Normalerweise konnte man sich auf seine Informationen verlassen. Aber es hatte auch ein paar denkwürdige Verwechslungen gegeben. Zum Beispiel die Sache mit der Bande von Priestern, die allesamt Transvestiten waren und Alkoholdepots plünderten – außer sonntags.
    Der Mann rollte mit den Augen und nickte.
    »Gut. Ich nehme mal an, du willst die Polizei

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