Promises - Nur mit dir (German Edition)

zu sehen, wie umgekehrt. Trotzdem schien sie entschlossen zu sein, das Beste aus der Situation zu machen. Ich stieg aus dem Jeep und wollte mich nach hinten setzen.
    »Jared, ich bitte dich. Mit deinen langen Beinen wirst du es da hinten nicht aushalten. Es ist für mich kein Problem, hinten zu sitzen.« Ich schätze, Ritterlichkeit ist tatsächlich tot, denn ich erhob keine Einwände. Sie betrachtete mich offenbar nicht als Rivalen um seine Gunst. Warum sollte sie auch? Ich musste mich selbst daran erinnern, dass ich keiner war. Sie setzte sich in die Mitte der Rückbank, damit sie sich mühelos zwischen den Sitzen vorbeugen konnte, um mit uns zu reden, und wir fuhren los.
    Wir hatten die GPS-Position des Cache. Damit und mit einem tragbaren GPS-Gerät sollte es eigentlich einfach sein, die Stelle auszumachen. Aber es erwies sich als erstaunlich schwierig, einen Weg dorthin zu finden. Wir hatten einen großen Kartenatlas dabei, der ganz toll gewesen wäre, hätte er nicht schon zehn Jahre auf dem Buckel gehabt. Wir verbrachten mehrere Stunden damit, das Hochland zu durchstreifen und zu versuchen, den Weg zu finden, der uns zu der kleinen Dose mit Überraschungen führen würde.
    »Also, Matt, wo hast du gewohnt, bevor du nach Coda gezogen bist?«, fragte Cherie.
    »Ich habe an vielen Orten gelebt. Zuletzt in Oklahoma, aber ich war auch in Texas, Arkansas und Kansas City.« Bei der letzten Stadt warf er mir einen gezielten Blick zu.
    Ich lachte. »Das erklärt es! Ich habe mich schon gefragt, warum ein Junge aus Oklahoma ein Fan der Chiefs aus Kansas City sein sollte! Jetzt, da du hier in Colorado bist, wo wir eine
richtige
Mannschaft haben, musst du wirklich umschwenken. Ich werde dich zu einem Spiel mitnehmen, dann kannst du dich von der Mile High Magic konvertieren lassen!«
    »Ihr Leute aus Colorado seid so verblendet. Ihr haltet Mile High für so toll? Seid ihr je in Arrowhead gewesen? Diese Leute wissen, wie man Picknick macht! Sie grillen den ganzen Tag überall auf dem Platz. Man kann es meilenweit riechen. Ihr Broncos-Fans müsst noch eine Menge lernen!«
    »Ich liebe Gegrilltes wie jeder andere auch, aber das rechtfertigt es wirklich nicht, eine mittelmäßige Mannschaft zu unterstützen, oder?« Ich lachte immer noch, und obwohl sein Gesichtsausdruck nach wie vor recht wachsam war, konnte ich sehen, dass er Spaß hatte.
    »Mittelmäßig? Wir waren in der letzten Saison nur ein Spiel hinter euch, und das lag nur daran, dass unser Ballträger die halbe Saison ausgefallen ist. Ich wette …«
    »Also«, unterbrach Cherie vom Rücksitz. Wir zuckten beide ein wenig zusammen, und mir wurde klar, dass ich nicht der Einzige war, der ihre Anwesenheit vergessen hatte. »Du hast ein vorläufiges Nummernschild. Ist dieser Jeep neu?«
    »Ja, ich habe ihn von Jared gekauft.«
    »Oh, tatsächlich? Jared, ich wusste gar nicht, dass du einen Wagen besessen hast.«
    Ich war froh, dass sie nicht sehen konnte, wie ich die Augen verdrehte. »Ich
besitze
einen Wagen. Ich fahre nur lieber mit dem Fahrrad.« Warum hielt das jeder für so sonderbar? »Egal, eigentlich hat er ihn von Lizzy gekauft.«
    »Er ist toll für die Strecken hier, nicht?«
    »Das war ein Grund, warum ich ihn genommen habe. Da wir gerade von Strecken reden. Einige Leute auf der Wache haben vom Culver’s Trail gesprochen.«
    »Nie davon gehört«, meinte Cherie.
    Aber er sah mich an. »Der Culver’s Trail ist keine Allradstrecke«, erwiderte ich. »Der Weg ist für Wanderer und Radfahrer. Es ist eine der einfacheren Mountainbike-Strecken hier in der Gegend.«
    »Wirklich? Sie sagten, der Trail sei ziemlich hart.«
    Ich grinste ihn an. »Das müssen Weicheier sein. Hey! Hast du vor, dir ein Mountainbike zu kaufen?« Plötzlich fand ich die Vorstellung, jemanden zu haben, der mit mir Fahrrad fuhr, sehr aufregend.
    »Sollte ich?«
    »Unbedingt!«
    Schließlich fanden wir die richtige Stelle. Wir gruben die Metalldose aus und öffneten sie. Neben dem Logbuch enthielt sie drei Gegenstände: einen grünen Plastiksoldaten, eine Spielkarte sowie einen zehnseitigen Würfel. Wir hatten nicht daran gedacht, etwas mitzunehmen, das wir stattdessen hineinlegen konnten, daher ließen wir die Sachen in der Dose, begnügten uns damit, unsere Namen in das Logbuch einzutragen, und gingen zurück zum Jeep.
    »Ich sitz vorne!«, rief Cherie. Sie wirkte ein wenig verlegen, weil sie es gesagt hatte, aber ich verstand.
    »Das ist nur fair, weil du auf dem Weg nach oben hinten