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Promises - Nur mit dir (German Edition)

Promises - Nur mit dir (German Edition)

Titel: Promises - Nur mit dir (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marie Sexton
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und warf lange Schatten über den Rasen. Es war ein schöner Abend, der einen seltsamen Kontrast zu der Spannung am Tisch während des mühsamen Small Talks bildete. Natürlich wandte sich bei meiner Familie das Gespräch irgendwann dem Football zu.
    »Sind Sie auch ein Chiefs-Fan?«, fragte Brian Joseph.
    »Teufel, nein. Ich bin ein Cowboys-Fan. Ich denke, Matt hat nur deshalb eine andere Mannschaft gewählt, um rebellisch zu sein. Wenigstens hat er sich nicht für die verdammten Redskins entschieden.«
    »In dem Fall hättest du mich mit großer Wahrscheinlichkeit rausgeschmissen«, erwiderte Matt trocken.
    »Verdammt richtig.« Ich konnte nicht beurteilen, ob er scherzte oder nicht.
    »Lucy«, ergriff Mom das Wort, »gehen Sie arbeiten?«
    Lucy wirkte ein wenig verblüfft, als wäre ihr nicht klar gewesen, dass sie während des Essens vielleicht zum Sprechen aufgefordert werden würde. »Nein, nicht mehr. Ich war fünfundzwanzig Jahre lang Krankenschwester, aber jetzt bin ich im Ruhestand.«
    »Haben Sie in einem Krankenhaus oder in einer Praxis gearbeitet?«
    »In einem Krankenhaus. Ich habe im Laufe der Jahre in mehreren Abteilungen gearbeitet, aber am liebsten war ich auf der Entbindungsstation. Ich war mindestens zehn Jahre dort. Diese vielen Babys.« Zum ersten Mal hielt sie die Hände still und verschränkte sie, als würde sie beten. Sie lächelte wehmütig und drehte sich zu Lizzy um. »Wann ist es bei Ihnen so weit?«
    »An Halloween.«
    Lucy drehte sich wieder zu Mom um. Sie lächelte immer noch, wirkte aber gleichzeitig traurig. »Ich beneide Sie. Ich hoffe immer noch auf ein Enkelkind.« Sie warf Matt einen Blick zu und sah dann wieder auf den Tisch. Plötzlich war ihr Lächeln fort, und sie spielte wieder nervös mit den Fingern. Sie sah aus, als würde sie ihre Worte bereuen. Als Joseph den Mund aufmachte, wurde mir klar, warum.
    »Sieht für mich nicht so aus, als würdest du jemals eines bekommen, also kannst du die Hoffnung auch gleich aufgeben. So wie ich das sehe, wird Matt in dieser Hinsicht niemals seine Pflicht erfüllen.«
    »Dir dürfte nicht entgangen sein, dass ich körperlich nicht in der Lage bin, allein ein Kind zu produzieren.« In seiner Stimme lag keinerlei Anflug von Humor. Matt starrte auf seinen Teller. Ich hatte das Gefühl, dass dies kein neuer Streit war.
    »Hör mit dieser Klugscheißerei auf. Es wird höchste Zeit, dass du sesshaft wirst und heiratest. Du wirst schließlich nicht jünger.«
    »Wir planen einen Urlaub«, sagte Lucy plötzlich, in dem unübersehbaren Bemühen, das Thema zu wechseln.
    Lizzy eilte ihr zu Hilfe. »Wie schön, Lucy. Wohin wollen Sie denn?«
    »Florida, denke ich, obwohl ich nicht weiß, ob wir nach …«
    »Gehst du mit jemandem aus?« Joseph schien nicht bemerkt zu haben, dass sich das Gesprächsthema geändert hatte.
    »Nein, Dad. Ich hatte viel zu tun. Es ist nicht so einfach, Leute kennenzulernen.«
    Das überraschte mich ein wenig, da ich wusste, dass es mehrere ledige Frauen in der Stadt gab, die für eine Verabredung mit ihm über Leichen gehen würden.
    »Schwachsinn! Was ist mit Jared?« Ich wäre fast vom Stuhl gefallen. Eine halbe Sekunde lang dachte ich, er hätte vorgeschlagen, dass Matt mit
mir
ausgehen sollte. Aber dann fuhr er fort: »Ich bin mir sicher, dass er dich jemandem vorstellen kann. Jared, Sie haben doch eine Freundin, oder?«
    »Ähm.« Ich fühlte mich schrecklich aus dem Gleichgewicht gebracht, wenn man bedachte, was für eine einfache Frage das war. »Nein, Sir.«
    »Warum nicht, zum Teufel?«
    »Nun.« Matt drehte sich mit blankem Entsetzen in den Augen zu mir um und versuchte, mich zu warnen, aber es war zu spät. Die Worte hatten meinen Mund bereits verlassen. »Ich bin schwul.«
    Matt blickte nach unten, stützte die Ellbogen auf den Tisch und verschränkte die Hände hinter dem Kopf, als hätte jemand gerade »In Deckung!« gebrüllt. Lucys Mund formte ein überraschtes O, und ihre nervösen Finger schalteten in den Schnellgang.
    »Sie sind schwul?« Joseph sprach entsetzlich laut und mit schwerer Zunge. »Sie meinen, Sie sind eine Tunte?«
    »Nun …« Ich sah mich Hilfe suchend am Tisch um, aber es schien keine zu kommen. Alle waren in einem Zustand schrecklicher Erwartung erstarrt. Unser Essen hatte sich in eine Art Film der Woche verwandelt, doch obwohl die schauspielerische Leistung enorm schlecht war, schien niemand umschalten zu wollen.
    »Sie ficken also gerne andere Männer in den Arsch?«
    Das weckte

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