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Promises - Nur mit dir (German Edition)

Promises - Nur mit dir (German Edition)

Titel: Promises - Nur mit dir (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marie Sexton
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sie alle auf. Jeder am Tisch zuckte ein wenig zusammen, als er das sagte, aber Lizzy erholte sich am schnellsten. Sie drehte sich wieder zu Lucy um und sagte laut: »Es tut mir leid, Lucy. Ich habe nicht mitbekommen, was Sie gesagt haben. Wohin genau in Florida wollen Sie fahren?«
    Lucy zitterte jetzt sichtbar und fummelte an ihrer Kette herum. »Nun, ich hatte an Fort Lauderdale gedacht, aber ich bin mir nicht sicher, ob das nicht doch eher etwas für junge Leute ist. Vielleicht Orlando? Waren Sie mal dort?«
    »Ich nicht, aber mein Bruder …«
    Lizzy kam nicht dazu, uns mehr über ihren Bruder zu erzählen.
    Joseph stand plötzlich auf und warf den Stuhl hinter sich um. Matt blickte erschrocken auf, als Joseph mit dem Finger auf mich zeigte und fragte: »Treiben Sie es mit meinem Sohn? Geht es hier darum?«
    »Nein!«, antworteten Matt und ich wie aus einem Mund, und Matt fügte hinzu: »Dad, das reicht!«
    »Joseph!« Lucys Stimme war ein leises Flehen. »Wir sind hier Gäste. Setz dich hin.«
    Er hörte nicht auf sie. »Bei den Marines habe ich einen Mann wie Sie gekannt«, sagte er zu mir. »Verheiratet und alles, und eines Tages kommt seine Frau nach Hause und erwischt ihn dabei, wie er es in ihrem Bett mit einem Mann treibt. Hat sich eine unehrenhafte Entlassung eingehandelt.«
    Matts Hände lagen zu Fäusten geballt vor ihm auf dem Tisch, und die Knöchel traten weiß hervor. »Du warst sechs Jahre lang mit James befreundet, bevor das passierte, Dad. Erinnerst du dich? Er war ein guter Kerl.«
    »Du weißt nicht, wovon du sprichst.«
    »Er war dein Freund. Du hättest ihm beistehen sollen.«
    »Du hast ja keine Ahnung, wie es bei den Marines ist. Du hast den Ausweg des Feiglings gewählt. Versuch nicht, mir zu sagen, was ich hätte tun oder lassen sollen. Du weißt einen Scheiß darüber.« Er hob das Weinglas und musterte es stirnrunzelnd, um festzustellen, dass es leer war. Er griff nach Lucys Glas und leerte es ebenfalls. Dann packte er die offene Flasche, stapfte zurück ins Haus und ließ uns in unbehaglichem Schweigen auf der Terrasse zurück.
    Nach einer Minute stand Lucy ebenfalls auf. Ihre Hände zitterten, und ich konnte sehen, dass sie den Tränen nah war. »Matt, ich denke, du solltest uns jetzt zurück ins Motel bringen. Wir haben deine Freunde für einen Abend genug belästigt.« Sie zog Rock und Bluse zurecht, strich sich übers Haar und riss sich zusammen, bevor sie sich an Lizzy wandte. »Es war sehr nett, Sie alle kennenzulernen. Vielen Dank für das schöne Abendessen.« Sie hätte vermutlich noch mehr gesagt, aber ihr Kinn hatte zu zittern begonnen, und sie zog sich hastig ins Haus zurück.
    Niemand sonst bewegte sich. Brian wirkte fassungslos. Mom wirkte sauer. Lizzy sah aus, als ginge sie in Gedanken noch einmal den ganzen Abend durch, um herauszufinden, wann genau die Stimmung gekippt war. Matt saß einfach nur da und starrte auf seinen Teller. Schließlich hob er die Augen und sah Lizzy an. »Lizzy, es tut mir leid.«
    Sie warf ihm einen Blick zu und schenkte ihm ein trauriges Lächeln. Sie streckte ihm die Rechte hin und legte sie nach oben gedreht auf den Tisch. Er legte pflichtgemäß seine große Hand hinein. Sie bedeckte sie mit ihrer anderen Hand und klopfte damit leicht auf seine. »Du hast mich gewarnt. Wenn du das nächste Mal sagst, etwas sei eine schlechte Idee, dann werde ich auf dich hören.«
    Er entspannte sich ein wenig und nickte. »Danke, Lizzy.« Er drehte sich zu mir um, öffnete den Mund, um etwas zu sagen, sah dann alle anderen, die noch am Tisch saßen, der Reihe nach an und schien seine Meinung zu ändern. Stattdessen klopfte er mir einfach auf den Rücken und sagte: »Wir sehen uns später.«
    Nachdem er gegangen war, saßen wir alle schweigend da. Ich fühlte mich elend. Wenn ich nicht so ein Trottel gewesen wäre, wäre nichts von alldem passiert. Warum konnte ich nur meine große Klappe nicht halten? »Lizzy, es tut mir so leid. Ich hätte nicht …«
    »Nein!« Ihre Augen funkelten aufgebracht. »Entschuldige dich nicht! Wag‘ es ja nicht, dich für dieses bigotte Arschloch zu entschuldigen.« Sie stand auf, kam um den Tisch und legte mir von hinten die Arme um die Schultern. »Er ist ein Idiot, und es gibt nichts, was dir leidtun müsste.«

8
    »Jared!« Ringo kam mit Höchstgeschwindigkeit durch die Ladentür gestürzt und warf dabei einen Ständer mit Lufterfrischern für Autos um. Er blieb nicht stehen, sondern kam zu mir nach hinten gerannt.

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