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Promises - Nur mit dir (German Edition)

Promises - Nur mit dir (German Edition)

Titel: Promises - Nur mit dir (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marie Sexton
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bedient wurde. Er schien es nicht zu bemerken.
    »Meinen Dad hat es schon etwas gestört. Er dachte genau wie du, dass ich mir einfach nicht genug Mühe gegeben hätte. Er sagte manchmal Sachen wie: ›Du musst nur mit einer oder zweien von ihnen eine Probefahrt machen, Sohn.‹ Meine Mom hat es ziemlich gut aufgenommen. Aber manchmal macht es sie traurig, weil sie weiß, dass ich keine Kinder haben werde. Und sie hasst es, dass ich allein bin. Brian gibt sich große Mühe, es locker zu nehmen, obwohl es ihm immer noch ein bisschen Angst macht, denke ich. Damals, als ich mein Coming-out hatte, war er derjenige, um den ich mir die meisten Sorgen gemacht habe. Ich habe immer zu ihm aufgeschaut und war mir sicher, dass er mich hassen würde. Ich beschloss, dass er der Erste sein musste, dem ich es sagte, und ich brauchte eine Ewigkeit, um mich dazu durchzuringen. Schließlich lud ich ihn in eine Bar ein – ich war gerade einundzwanzig geworden –, kippte ein paar Drinks herunter, um mir Mut zu machen, und sagte: ›Brian, ich bin schwul.‹ Und er hat gelacht. Er hat wirklich gelacht und gesagt: ›Ernsthaft, Kleiner? Hast du es endlich gemerkt?‹« Beim Gedanken an diesen Abend musste ich wieder lachen. Natürlich war Brian, der stets ein Auge auf mich hatte, irgendwann zwischen meinem Ausbruch wegen Steve Atwater, meiner Schwärmerei für seinen besten Freund und meinem einundzwanzigsten Geburtstag draufgekommen. »Es war alles ziemlich unspektakulär, aber es war auch eine Erleichterung zu wissen, dass ich in seiner Wertschätzung nicht gesunken war. Damit wäre ich nicht fertiggeworden.«
    »Hast du einen, du weißt schon, einen … ähm …
Freund?
«
    Er schien über dieses Wort zu stolpern, und ich lachte. »Ich habe einen
Freund
, sozusagen. Er heißt Cole. Wir haben uns auf dem College kennengelernt. Eigentlich ging er damals mit meinem Mitbewohner aus. Aber nachdem sie sich getrennt hatten, haben wir uns ein paar Mal getroffen. Er lebt in Arizona, aber seine Familie hat eine Wohnung in Vail, und manchmal, wenn er zum Skifahren hier oben ist, ruft er an, und wir sehen uns. Es ist eine sehr lockere Sache. Wir stehen eigentlich nicht aufeinander. Er ist mir zu extravagant, und ich bin ihm zu kleinstädtisch. Es kommt uns beiden ab und zu entgegen und ist völlig unverbindlich. Aber abgesehen davon, nein. Es gibt niemanden.«
    »Aber wie lernst du dann Leute kennen? Ich meine, jemanden wie dich?«
    »Gar nicht. Nicht mehr. Früher bin ich manchmal in die Clubs gegangen. Es gibt einen in Fort Collins, zwei in Boulder und eine ganze Menge in Denver. Aber weißt du, es ist genau wie für Heteromänner. Man schafft es vielleicht, flachgelegt zu werden – in einem Schwulenclub hat man fast schon die Garantie dafür, je nachdem, was man für Ansprüche hat –, aber mehr als das wird man nicht finden.«
    »Willst du das denn? Mehr?«
    »Wollen wir das nicht alle?« Das kam viel zu hochtrabend heraus. Wir mussten definitiv das Thema wechseln. »Also, wie läuft es bei der Arbeit?« Ich merkte sofort, dass das eine schlechte Frage war. Seine grauen Augen verdunkelten sich – in diesem Moment konnte ich das Grün darin überhaupt nicht mehr sehen – und er wirkte etwas angespannt.
    »Nicht so toll«, sagte er düster.
    »Was ist los? Gibt es in Coda eine Verbrechenswelle, die ich nicht bemerkt habe?«
    Er entspannte sich ein wenig. »Ich musste Dan Snyder noch zweimal von Cheries Grundstück entfernen. Beim ersten Mal war er betrunken und hat Flaschen auf ihr Haus geworfen. Beim zweiten Mal war er drinnen, und sie sah schlimm aus. Ich kapiere es nicht. Sie will keine Anzeige erstatten, aber es war ziemlich offensichtlich, dass er sie wieder geschlagen hat. Er ist wirklich ein ganz mieses Schwein.«
    »Dan war schon immer ein Schwachkopf, schon in der Highschool.«
    »Ja.« Er schwieg für einen Moment, dann begann er, an dem Etikett seiner Bierflasche herumzuspielen. »Die anderen Jungs machen mich ziemlich fertig«, sagte er leise. Er sah mich nicht an, und ich brauchte eine Sekunde, um es zu verstehen.
    »Meinetwegen?«
    Er nickte zögernd.
    »Was zum Teufel machen wir dann hier?«, fragte ich ungläubig. Ich musste mich zusammenreißen, um nicht laut zu werden. »Du kommst zu mir und gehst mit mir essen – natürlich reden sie darüber.«
    Er zuckte nur mit den Schultern. »Es kotzt mich an.« Er klang jedoch nicht angekotzt, sondern traurig. »Sie wissen nicht, wie es ist. Sie sind alle verheiratet. Neulich

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