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Promises - Nur mit dir (German Edition)

Promises - Nur mit dir (German Edition)

Titel: Promises - Nur mit dir (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marie Sexton
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Ranch?«
    »
Hatte
, Vergangenheit. Sie gehörte den Eltern meiner Mom, aber sie sind mittlerweile tot, und die Ranch ging an meinen Onkel, der sie verkaufte. Ich hatte dort als Kind viel Spaß mit meinen Cousins. Aber wir sind nicht oft dort gewesen. Die Familie meiner Mom hat meinen Dad nie besonders gemocht.« Es schien, dass wir heute Abend immer wieder auf seinen Dad zu sprechen kamen, ohne dass wir es wollten. »Zwei Jahre lang lebten wir weniger als dreißig Meilen von ihnen entfernt, und ich bekam sie fast jedes Wochenende zu sehen. Aber dann zogen wir wieder um. Wir sind nie lange irgendwo geblieben. Die längste Zeit, die wir an einem Ort gewohnt haben, war drei Jahre, von der neunten bis zur elften Klasse. Und dann sind wir wieder umgezogen, als ich gerade zwei Wochen in der zwölften gewesen war. Ich habe es gehasst.«
    »Ist das der Grund, warum du nicht zum Militär gegangen bist?«
    Er zögerte kurz und antwortete dann: »Zum Teil.« Aber sein Tonfall verriet mir, dass er dieses Thema auch nicht weiter verfolgen würde. »Es muss schön sein, sein ganzes Leben an einem Ort zu verbringen.«
    »In mancher Hinsicht. Aber als ich nach dem College hierher zurückkam, fühlte ich mich ein bisschen wie ein Versager. Als würden alle anderen wegziehen, und ich kam lediglich zu meinem Eltern zurück. Es schien, als wären bloß noch die Loser hiergeblieben. Wie Dan und Cherie.« Ich brach ab, als mir bewusst wurde, dass ich das vielleicht nicht hätte sagen sollen, aber er schien es nicht zu bemerken, daher fuhr ich fort. »Ich schätze, ich habe mich daran gewöhnt. Ich liebe es. Ich liebe Colorado. Ich glaube nicht, dass ich jemals fern der Berge leben könnte. Jedes Mal, wenn ich so weit nach Osten komme, dass ich sie nicht mehr sehen kann, kommt es mir einfach falsch vor. Ich kann es nicht erklären. Es ist so, als würde man seinen Ausgangspunkt aus den Augen verlieren. Als hätte ich einen inneren Kompass, der aber nach Westen zeigt statt nach Norden.« Ich brach ab und wünschte, ich hätte das alles nicht gesagt. »So. Ist es jetzt besser?«
    Er lehnte sich mit einem Seufzer zurück, legte seinen Kopf auf mein Bein und sah zu mir auf. »Ja. Das hat geholfen. Du hattest recht.«
    »Ich hab’s dir ja gesagt.«
    »Danke.«
    Doch er bewegte sich nicht. Seine Augen hatten sich geschlossen, und er schien einzuschlafen.
    Sein Kopf lag praktisch auf meinem Schoß. Es schien ihn nicht zu stören, aber mir kam es unglaublich intim vor. Plötzlich raste mein Herz, und mein Mund war trocken. Ich konnte die Augen nicht von ihm abwenden. In diesem Moment gab es nichts anderes. Ich hatte noch nie etwas gesehen, das auf so raue Weise so schön war. Sein Kinn war stark und kantig, und seine Wangen waren mit dunklen, einen Tag alten Bartstoppeln bedeckt. Seine Lippen waren weich und voll. Er trug nie eine Sonnenbrille und hatte kleine Blinzelfältchen um die Augen, die sich etwas heller von seinem gebräunten Gesicht abhoben. Seine Wimpern waren nicht lang, aber sie waren dicht und pechschwarz.
    Ich hätte ihn die ganze Nacht lang ansehen können. Ich war mir eines seltsamen Gefühls bewusst, das mein ganzes Wesen zu durchdringen schien. Es war überwältigend – beinahe schmerzhaft und doch nicht unangenehm. Ich hatte den Eindruck, dass ich davon glühen musste. Diese Strömung, die mich durchfloss, fühlte sich auf der Haut wie ein Fieber an. Er konnte es an der Stelle, an der sein Kopf meinen Schenkel berührte, bestimmt fühlen. Wie konnte er mir so nah sein, mich berühren und nicht spüren, was ich empfand? Ich hatte mich immer zu ihm hingezogen gefühlt. Ich war immer gern mit ihm zusammen gewesen. Aber in diesem Moment begriff ich, dass es irgendwann im Laufe der letzten Wochen mehr geworden war.
    Ich liebte ihn.
    Es war eine schmerzhafte Erkenntnis – so schmerzhaft, dass sie mir den Atem raubte – festzustellen, dass ich hoffnungslos in diesen Mann verliebt war, der meine Liebe niemals erwidern würde.
    Ich wünschte mir nichts sehnlicher, als ihn zu küssen, und war gleichzeitig verärgert und erleichtert, dass es mir von dort, wo ich saß, nicht möglich war. Ich wusste, dass ich mich sonst nicht hätte zurückhalten können. Meine Hand bewegte sich aus eigenem Antrieb und legte sich auf seine Wange. Meine Fingerspitzen berührten ganz leicht sein Kinn. Er öffnete die Augen und sah zu mir auf, seine graugrünen Augen schauten in meine, und ich wusste, dass er es mir ansehen konnte. In diesem Moment war

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