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Prophezeiung

Prophezeiung

Titel: Prophezeiung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sven Böttcher
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trotz der europäischen Maßnahmen gegen den Klimawandel, trotz aller Energiepässe, der Einführung der »Cops«, des bevorstehenden Startschusses für das NASP im Norden Afrikas und des fast ebenso gewaltigen Windenergieprojekts NWP in der Nordsee, waren der Energiebedarf ebenso wie die CO 2 -Emissionen weltweit nicht gesunken, sondern Jahr für Jahr weiter gestiegen.
    Aber Eisele wurde nicht müde. Und er würde wieder zu Delegierten, Industriebossen und Politikern sprechen.
    Rotterdam.
    Konnte sie fliegen? Wie weit reichten deren Arme? Bis in die Buchungscomputer der Fluggesellschaften? Hatte Philipp ein Auto?
    Nachdem auch nach dem fünfzehnten Klingeln noch immer keine Mailbox angesprungen war, beendete Mavie ihren Versuch bei Eisele und wollte schon zurück ins Wohnzimmer gehen, um Philipp von ihrem neuen Plan zu unterrichten, als ihr einfiel, wem sie noch einen Rückruf schuldete. Sie wählte die Nummer von Daniels Freund. Daniel war selbst am Apparat.
    »Hey«, sagte Mavie.
    »Hey. Mann, Gott sei Dank … Was ist denn das für eine Scheiße, sag mal …«
    »Mein Vater hat mir gesagt, die waren in meiner Wohnung.«
    »Die? Irgendjemand, ja, vermute ich, die Tür war nicht abgeschlossen. Wer, die? Die, die Helen …?« Er beendete den Satz nicht.
    »Vermutlich«, sagte sie. »Oder haben die irgendwas mitgenommen?«
    »Waren die Kisten zu, als du gegangen bist?«
    »Ja.«
    »Dann haben die zumindest reingeschaut. Ob was fehlt, weiß ich nicht. Die Kisten sind bei mir, den Schlüssel hab ich dagelassen, wie verabredet. Oder brauchst du die Wohnung jetzt wieder?«
    »Garantiert nicht.«
    »Wo bist du?«
    »Bei Freunden.«
    »Bei wem?«
    Sie schwieg und wusste selbst nicht genau, weshalb.
    »Du kannst zu mir kommen«, sagte Daniel.
    »Danke. Es geht schon.«
    »Hast du die Polizei angerufen?«
    »Wegen eines Einbruchs, bei dem nichts geklaut worden ist?«
    »Mavie, was ist los? Wieso bist du wieder hier? Hat das was mit Helens Unfall zu tun – sag mir bitte, dass es nichts damit zu tun hat.«
    Erneut schwieg sie. Es gab keinen vernünftigen Grund, es ihm nicht zu sagen. Sie kannten sich seit Ewigkeiten, sie konnte Daniel vertrauen. Aber sie sagte nur: »Ich hab gestern den ganzen Tag versucht, dich zu erreichen.«
    »Ja, hab ich gesehen«, sagte er. »Sorry, ich war nackt.«
    »Was?«
    »Ich hab … meinen iAm vergessen. Hier, bei Tim. Und ich war doch bei meinen Eltern, meine Mom hatte Geburtstag. Ich bin erst heute Nachmittag wieder hergekommen, und dann hab ich meine Mailbox abgearbeitet – und deinen Vater erreicht. Mavie?«
    »Ja?«
    »Kann ich irgendwas tun?«
    »Im Moment nicht. Glaube ich.« Ihr Blick fiel auf ihre Tasche. Die wussten, was sie wusste. Die waren hinter ihr her, und die wussten auch, wo ihr Vater wohnte. Aber Philipp hatten sie noch nicht auf dem Schirm, und von Daniel konnten sie erst recht nichts wissen. Bestenfalls seinen Namen, als einen von mehr als 400 in ihrem Adressbuch, und das machte ihn nicht verdächtig. Was bedeutete …
    »Doch«, sagte sie. »Doch, du kannst was tun. Heb was für mich auf. Ich schick dir nachher einen Mem-Stick, nicht per Mail, sondern per Kurier. Sei so lieb und verwahr den absolut sicher. Und solltest du demnächst in der Zeitung lesen, dass ich einen Unfall hatte, sieh dir die Daten an, geh damit zur Polizei und sag denen, dass all diese tödlichen Unfälle keine sind.«
    »Mavie. Geh zur Polizei.«
    »Daniel. Pass auf die Daten auf. Ich ruf dich an. Okay?«
    Diesmal schwieg er. Dann sagte er: »Was auch immer. Wird gemacht. Pass auf dich auf.«
    »Mach dir keine Sorgen.«
    »Sehr witzig. Ruf mich an, ja?«
    »Versprochen.«
    Als sie ins Wohnzimmer zurückkehrte, saß Philipp auf dem Sofa, das Earpiece an der unrasierten Wange, den Laptop vor sich auf dem Couchtisch. Er klickte auf dem Trackpad herum, während er sprach, mit gerunzelter Stirn.
    »Ja«, sagte er. »Hab ich, sehe ich. Kriegst du die Besitzverhältnisse von diesen ganzen kleinen Klitschen raus?« Er hörte zu, dann sagte er: »Sobald du es hast. Alles an Lisas Adresse, ich hol’s mir von da. Danke.«
    Er legte auf und sah sie an. »Da ist noch Plastikfolie drauf, oder?«
    »Die kriege ich schon ab. Was sagen die Broker, Banker und Informanten?«
    Er ließ sie einen skeptischen Laut hören, ein missbilligendes Schnalzen. »Keine Kaufempfehlung. Selbst wenn IICO an der Börse wäre, was es nicht ist. Das Ding ist kompliziert, und zwar viel komplizierter als nötig.«
    »Warum?«
    » IICO

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