Provinz Fünf (German Edition)
sind Deine Bilder?”, fragte Dr. Larkin. „Ich würde mich freuen, Sie bei der Arbeit zu sehen.”
„ Oh, Sie möchten mich, durch den Anblick meiner Bilder, besser diagnostizieren. Tut mir leid, Doktor. Sie sind zu spät dran. Jetzt können Sie nur kaputte Rahmen sehen. Das ist alles, was von den Bildern übrig geblieben ist. Ich bin sicher, das ist genug für Ihre Diagnose“, sagte Eugene sarkastisch.
„ Nun, zunächst einmal möchte ich Ihnen von meinem Neffen erzählen. Er hat auch am Krieg teilgenommen. Jetzt ist er tot.“
„ Was willst Du, alter Mann? Ich habe kein Interesse an solch verdammten Familiengeschichten.”
Dr. Larkin sagte: „Es ist wichtig. Er war ein Genie. Den festen familiären Traditionen folgend, wurde auch er Arzt—.”
„ Ärzte, Ärzte, zum Teufel mit allen Ärzten und toten genialen Neffen! Was willst du, Mann? Dass wir zusammen weinen? Wenn Sie ihm eine Nachricht überbringen möchten, werde ich es für Sie tun. Sehr bald. Wie lautet Ihre Nachricht?“, begann Eugene zu brüllen.
„ Tut mir leid, Ich—.”
„ Sie müssen nichts bedauern. Kein Problem. Dieses Mal werde ich Snoopy nicht sagen, wie ich den Weg ins Jenseits ergreifen werde. Geben Sie mir einfach nur die Mitteilungen an alle Ihre toten Verwandten.”
„ Tut mir leid, aber mein Neffe—.”
„ Du alter Narr, dies sind jetzt meine letzten Stunden. Verpiss Dich mit Deinen ganzen Toten ...”
Plötzlich sprang Eugene auf seine Füße, schob den alten Mann von seinem Stuhl und schmetterte ihn an die Wand und brüllte: „Scheiße, Scheiße, Scheiße. Das ganze Leben ist Scheiße.”
Eugene wurde ohnmächtig, völlig psychotisch von seinen extremen Kopfschmerzen.
Marietta stürmte ins Atelier.
Dr. Larkin kniete neben ihm, und überprüfte seine Vitalfunktionen mit einem mobilen Diagnosegerät.
„ Dr. Larkin, geht es Ihnen gut? Hat Gene Ihnen wehgetan?”
„ Nein, kein Problem. Die posttraumatische Belastungsstörung löste einen heftigen persönlichen Angriff aus. Eine typische Reaktion.”
Marietta brüllte: „Blödsinn. Sie lügen. Die Rezeptionistin öffnete seine Krankenakte. Sein Gehirn wurde durch etwas Elektrisches verschmort. Er wird verrückt sein, bis ans Ende seiner elenden Tage.”
Dr. Larkin sagte: „Ich glaube das nicht. Jetzt werde ich ihm ein paar Medikamente geben, und er wird zwei Tage lang schlafen. Danach werde ich ihn wieder zu besuchen.”
„ Zu seiner Beerdigung?”
„ Wenn er meinen Rat befolgt, wird es keine Beerdigung geben, in absehbarer Zeit.”
Zwei Tage später betrat Dr. Larkin Eugenes Schlafzimmer. An den Wänden hingen Hologramme von Eugene aus dem Jahr vor dem Krieg und Dr. Larkin musste voller Schmerz feststellen, dass von dem früher stolzen, gut aussehenden Mann nichts übrig geblieben war.
Seine Wohnung sah vernachlässigt und ungemütlich aus. Eugene erlaubte Marietta nicht aufzuräumen. Die beiden waren allein im Schlafzimmer.
Eugene lag in seinem Bett, blass, ein wenig desorientiert, müde und schläfrig.
„ Es tut mir leid, Dr. Larkin, aber ich kann Ihnen nichts zu trinken anbieten. Es gibt nur Limonade und Kakao. Auch Kaffee ist nicht gut für mich.“
„ Warum trinkst du nicht mehr?”
„ Aus zwei Gründen, aber der zweite ist, dass ich, wenn ich mich betrunken habe, mich für ein paar Tage schrecklich fühle. Ich kann nicht an ein besser geeignetes Wort denken, deswegen, sage ich schrecklich. Mein Nervensystem ist ein totales Wrack.“
„ Marietta will, dass ich Dich heile. Sie bot mir sogar Geld dafür an. Aber weder ich, noch irgendeiner von den berühmten Ärzten, die ich kenne, kann Dich heilen. Ist die Situation so weit klar?“
„ Ja, Dr. Larkin, alles ist idiotisch klar. Diese dumme Marietta ist an allem schuld.”
„ Meiner Meinung nach, will sie Dir helfen.”
Eugene sagte ärgerlich: „Mir helfen? Nur ein Spatzenhirn wie sie kann daran denken dem armen Idioten zu helfen. Sie wollte nie wissen, wie ich leide. Sie will nichts wissen, vom Schrecken der endlosen Nächte, die niemals enden. Deshalb durchstreife ich alle Nachtlokale bis zum Morgen. Der Tag erträgt sich leichter. Sie will nichts wissen von den wahnsinnigen Kopfschmerzen. Schöpferische Schwäche ist für sie Unsinn. Hat sie Ihnen erzählt, dass sie aus einer anständigen Familie stammt? Ha, ha ... Sie macht mich noch kaputt von dem schmerzhaften Lachen. Und warum in aller Welt, braucht mich Marietta? Ich bin ja nicht einmal mehr ein richtiger Mann.”
„
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