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Provinz Fünf (German Edition)

Provinz Fünf (German Edition)

Titel: Provinz Fünf (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexander Popoff
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mir Marietta erzählt.”
    Eugene sagte überrascht: „Ist sie auch beteiligt an diesem verrückten Spiel mit der Klinik? Ich glaube nicht, dass es sehr klug ist, Frauen in diese Sache mit einzubeziehen.“
    „ Nein, natürlich nicht. Ich habe sie einfach gefragt, ob sie Sel Shkolenko kannte.”
    „ Wer? Sel Shkolenko? Der eine von Red Stones? Meinen Sie den? Mein lieber Freund Sel?”
    „ Ja, er. Der berühmte Künstler Shkolenko. Der exzentrische Millionär.”
    Eugene fragte: „Machen Sie Witze?”
    „ Nein, ich bin sicher, er ist einer der veredelten Jungs.”
    „ Sie spielen eine Art Schabernack mit mir.”
    „ Nö!”
    „ Heiliger Strohsack! Ich habe mich schon gewundert, wie es dazu gekommen ist, dass ein Blödian auf einmal anfing, so unglaublich gut zu malen? Sel war auch vorher nicht schlecht, aber in kosmischer Entfernung zu seinen jetzigen Bildern. Wenn Sie wüssten, wie viel Bier wir zusammen getrunken haben und ich hatte nie gedacht, dass er vielleicht einmal so gut werden würde ... Nun, dachte ich, dass ihn plötzlich die Muse geküsst hat und er uns auf Raketengeschwindigkeit überholt hat. Neid und Qual quälten mich viele schlaflose Nächte. Ha, ha, ha. Jetzt werde ich ihn in Ordnung bringen. Tut er so, als wäre er ein Genie, ja? Ich habe so viele Nächte vor Qual nicht geschlafen. Ich habe so viele von meinen Bildern zerschnitten. Ha, ha, ha, das große Genie, heiliger Strohsack! Ich bringe dieses affige Genie schon in Ordnung.”
    Dr. Larkin sagte: „Warte ein wenig, beruhige Dich, Eugene. Zunächst werde ich Dich mit einigen Medikamenten stabilisieren. Nach etwa drei Wochen wirst Du in der Lage sein, Deinen Kumpel Sel auf seiner Ranch zu besuchen. Zweitens, das ist nur Spekulation. Dein primäres Ziel ist nun, zu erfahren, wo die Klinik ist und wie Du mit den Leuten dort, Kontakt aufnehmen kannst. Du musst ihn fragen, aber nicht direkt. Es gibt sonst niemanden, der Dich heilen kann. Nur sie. Hast Du verstanden? Verspiel Deine Chance nicht auf dumme Art und Weise. Und vergiss nicht, dass dies vorerst nur eine Hypothese ist, die uns irreführen kann.“
    „ Eine Hypothese? Dies ist keine Hypothese, sondern die nackte Wahrheit selbst, Dr. Larkin. Erst jetzt glaube ich Ihnen. Die Wahrheit kommt meistens spät, aber sie kommt. Starten Sie die Motoren und wir heben ab.”
    „ Rege Dich nicht zu sehr auf! Zuerst behandle ich dich noch eine Zeit lang und danach geht es los. So wirst Du, zumindest für einige Monate, einigermaßen in Form sein.”
    „ Auf geht’s, Doktor. Sie bezahlen die Zeche.“

4. Sels Ranch
     
    Drei Wochen später sah Eugene viel besser aus, frischer und mit 80.000 Mark auf seinem eigenen Konto, sowie mit einem Ticket nach Provinz Drei, See Flughafen. Obwohl sein Flug erst um 1 Uhr mittags war, erschien er auf dem örtlichen Flughafen bereits um 8 Uhr morgens. Er ging zum Friseur, wo er sich eine Rasur und einen schicken Haarschnitt verpassen lies.
    Dann frühstückte er langsam und feierlich in der Bar „Morgenträne ”, — was für ein Name! — und überflog die Zeitungen. Eugene rief Marietta an, aber es stellte sich heraus, dass sie selber kommen würde, um ihn zu verabschieden. Eugene wollte sich einen Film ansehen und ein paar Biere mit Whisky trinken, aber die Fieslinge servierten keine alkoholischen Getränke auf dem Flughafen. Es gab nur alkoholfreies Bier, wenn man so etwas überhaupt Bier nennen kann. Auf der Straße gegenüber konnte man aber alles bekommen, was man wollte, sogar ein paar Biere mit Whisky.
    Als sich Eugen, ein paar Stunden später, in den Flugabfertigungssaal begab, war seine Stimmung recht angenehm.
    Die Reise war als lang und nervig.
     
    Vom See Flughafen zu Sels Ranch hatte Eugene noch weitere vier Flugstunden.
     
    Eugene kam langsam zur Besinnung, in einem geräumigen Rücksitz eines Roboter-Luft-Taxis. Er wurde von einer netten Computerstimme geweckt, „Mr. Kane, bitte aufwachen! Wir haben unser Ziel erreicht.”
    Er starrte verschlafen auf eine große Villa, blinzelte in die Mittagssonne, die durch die Fenster des Taxis strahlte.
    „Sind Sie sicher?”
    „ Ja, Mr. Kane. Kann ich Ihnen mit Ihrem Gepäck behilflich sein?”
    „ Sicher. Laden Sie es draußen ab.“
    Der Kofferraum öffnete sich, und es erschienen zwei mechanische Hände. Sie stellten die Koffer auf dem Gras ab. Eugene stieg aus dem Taxi. Er stand vor der Villa, von der Mittagshitze umhüllt.
    „Mr. Kane, ich muss Sie jetzt verlassen”, sagte die

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