Pruefungen bestehen
weniger muß der MARIONETTEN-SPIELER in unserem Gehirn tun, desto weniger INTERFERENZ gibt es. Deshalb lernen wir leichter.
Das können Sie testen, indem Sie versuchen, eine gewohnte Bewegung ANDERS auszuführen. Beispiele:
• HAUSARBEIT: Denken Sie ans Geschirrspülen – normalerweise halten Sie die Spülbürste in Ihrer bevorzugten Hand, als Rechtshänder also mit rechts. Wenn Sie nun versuchen, die Bürste keinesfalls mit der »Haupthand« zu bewegen, sondern diese ruhig halten und stattdessen die Teller mit der anderen
Hand spülen , dann haben Sie einen völlig neuen Bewegungs-Ablauf, für den Ihr Hirn eine neue Nervenbahn anlegen muß. Je langsamer und bewußter Sie die neue ungewohnte Bewegung trainieren, desto schneller kommen Sie insgesamt voran. Denn wir können neue Nervenbahnen umso schneller »basteln«, je weniger INTERFERENZ den »Aufbau« stört.
• JONGLIEREN: Beginnen Sie mit Seidentüchern , die Sie möglichst HOCH werfen. Das verlangsamt das Herabschweben und gibt Ihnen weit mehr Zeit, die nötigen Bewegungsabläufe LANGSAM zu trainieren . Nachdem Sie die Bewegungen kennen, können Sie ohne Tücher NOCH LANGSAMER trainieren, um die nötigen Nervenbahnen im Gehirn anzulegen, ehe Sie wieder »echt« üben – mit Tüchern, Sandbällen und dann erst mit richtigen Jonglier-Bällen.
• KALLIGRAPHIE: Viele Menschen 10 klagen über ihre »unmögliche« Handschrift, tun aber nichts dagegen.
Wenn Sie einen Selbst-Versuch unternehmen möchten, dann können Sie wie folgt vorgehen:
1. Zuerst schreiben Sie zwei ABC-Reihen (um den Ist-Zustand zu dokumentieren): eine in Großund eine in Kleinbuchstaben.
2. Danach teilen Sie die Buchstaben in drei Gruppen ein:
a. Buchstaben mit geraden Linien (A, E, F, H, I, K,...)
b. Buchstaben mit gerundeten Linien (C, O, S, U...)
c. Kombi-Buchstaben (B, D, G, J, P …) Wenn Sie bei einem Buchstaben unsicher sind (z.B. »Q«), dann entscheiden Sie selbst, wo sie ihn einsortieren wollen. Schreibt man das kleine »Schwänzchen« nämlich geschwungen, ist »Q« ein Buchstabe der zweiten Kategorie, andernfalls gehört es zu den Kombi-Buchstaben.
3. Nun beginnen Sie mit der ersten Kategorie: Versuchen Sie, diese Buchstaben EXTREM LANGSAM zu SCHREIBEN, eigentlich zu ZEICHNEN, ja vielleicht sogar mit einem dikken Filzstift oder Pinsel zu MALEN. Sie können jedoch auch mit dem FINGER auf Papier, auf der Tischplatte oder sogar in der Luft üben. Es geht darum, die Buchstaben so langsam wie möglich zu produzieren , und sich der Linienführung vollkommen bewußt zu werden, so daß
das Gehirn genügend Zeit hat, die Nervenbahnen zu »reparieren«. Die »unmögliche« Schrift der Vergangenheit und Gegenwart entstand ja nur, weil man Teile der Buchstaben weggelassen oder stark verformt hatte, was ein Vergleich der ersten beiden ABCs mit einer guten Vorlage schnell bestätigt. 11
4. Wiederholen Sie den Vorgang mit der zweiten Buchstabengruppe.
5. Wiederholen Sie den Vorgang mit der dritten Buchstabengruppe.
6. Beginnen Sie, erste Wörter zu schreiben, am besten Wörter, die Ihnen etwas bedeuten, so daß Sie sie gern extrem langsam und bewußt aufs Papier setzen möchten. Sie werden feststellen, daß sich Ihre Alltagsschrift langsam verbessert, ohne daß Sie beim normalen Schreiben daran denken…
Sie sehen, es lohnt sich, neue Wege zu gehen, insbesondere wenn Sie aus bitterer Erfahrung wissen, daß die Wege, die man Ihnen in Schule und Ausbildung beigebracht hat, nicht besonders gut funktionieren.
Wandzeitung (Fallbeispiel)
Auf www . birkenbihl-insider-de gibt es eine WANDZEITUNG, in der ich die Fragen meiner LeserInnen und Seminar-TeilnehmerInnen kostenlos beantworte. Wer mit dem Beitrag mit der ROTEN ÜBERSCHRIFT beginnt und erst ein wenig liest, ehe er selbst schreibt, kann sich gern aktiv beteiligen. Was ich jedoch vermeiden möchte, ist, dieselben Fragen immer und immer wieder gestellt zu bekommen. So enthält die Wandzeitung derzeit weit über 3000 Seiten mit Fragen und Antworten. Wenn Sie also eine Frage haben, z.B. zum De-Kodieren bei meiner Sprachlernmethode, dann SUCHEN Sie in der WANDZEITUNG zuerst alle Beiträge mit dem Stichwort »De-Kodieren«. Suchen Sie den Begriff bitte immer auch ohne Bindestrich, weil viele Leute meine »berühmten« Bindestriche übersehen. Das bedeutet nicht nur eine Entlastung für mich, weil ich die »üblichen Fragen« nicht immer und immer wieder beantworten muß, es hat auch den gro ßen Vorteil für Sie, daß Sie oft SOFORT eine
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