Pruefungen bestehen
Antwort erhalten. Ein Fallbeispiel von Till POPPELS:
Liebe Frau Birkenbihl,
nachdem ich über eine längere Zeit (ein paar Monate) sehr regelmäßig ABC-Listen zu verschiedensten Themen gemacht habe, kam eine Zeit, in der ich mich ein paar Tage hintereinander mehrere Stunden am Tag mit ABC-Listen auf Klausuren vorbereitet habe. Hier habe ich folgende interessante Erfahrung gemacht: Ich hatte so viele Ideen, dass sie sich aufgedrängt haben, und zwar
nicht nur während des Lernens oder Nachdenkens, sondern auch danach in meiner Freizeit, als ich längst andere Dinge gemacht habe.
vfb: Hierfür gibt es zwei Gründe: Zum einen arbeitet das Gehirn unbewußt immer noch nach, wenn wir uns anderen Dingen zuwenden. Zum anderen öffnen ABC-Listen ja den ZUGANG ZUM EIGENEN WISSEN (öffnen die Schubladen unseres inneren Archivs zu den Themen der Listen, insbesondere wenn wir öfter an denselben Themen arbeiten). Das ergibt das, was ich als Stadt-Land-Fluß-Effekt bezeichne. Auch er führt dazu, daß Sie vieles von dem, was Sie gerade hören, lesen oder denken, mit den Inhalten der offenen Schubladen ASSOZIEREN – denn Sie üben ja gerade das assoziative Denken, das unser Geburtsrecht ist, aber von der Schule weitgehend verunmöglicht wird.
Meistens ist es so, dass ich Dinge, die ich gelernt habe, mit Alltagserscheinungen verbinde. So kann es z.B. sein, dass ich eine Flasche Wasser sehe und an die bipolaren Eigenschaften eines Wassermoleküls denke.
vfb: Genauso denken Menschen, die nicht durch das Schul-System „VER-bildet“wurden. Großartig!!! Sie verbinden Gehörtes /Gelesenes mit dem, was Sie momentan wahrnehmen, ganz natürlich und einfach. Das ist spannend.
Es folgen meistens so viele Gedanken, Ideen und Assoziationen, dass es mir irgendwann zuviel wird.
vfb: Da muß Sie das Schul-System aber sehr „ausgetrocknet“haben. Und jetzt wird Ihnen der erste Frühjahrsregen schon zuviel. Aber Sie werden sich daran gewöhnen, REICH zu denken...
Neulich habe ich durch Zufall das Buch „JETZT! Die Kraft der Gegenwart“von Eckhart Tolle entdeckt. Er spricht von mentalem
Lärm, also Gedanken, die der Verstand produziert. Er sagt, der Verstand ist eine lärmproduzierende Maschine, die in unserem Kopf ist. Diese Analogie kann ich persönlich sehr gut nachvollziehen. Manchmal hat mich dieser Lärm (spontane Assoziationen und Ideen, die sich einfach aufdrängten, weil ich vorher irgendwann – z.B. per ABC-Liste – danach gefragt hatte) ganz schön genervt.
vfb: Der Inder Eknath EASWARAN benutzt eine andere Metapher, die mir in diesem Zusammenhang besser gefällt. Er sagt, der Verstand gleiche einem Elefantenrüssel. Und wenn dieser Elefant im Rahmen einer religiösen Zeremonie durch die engen Gassen geführt wird, schwingt sein RÜSSEL wild umher und berührt (ich sage mal ASSOZIATIV) Tausende von Dingen oder reißt diese gar herunter. Was also macht der Mahmut? Er gibt dem Elefanten einen Stab, den er (waagerecht) trägt. Damit ist Ruhe. Der Rüssel konzentriert sich auf eine Sache (den Stab) – und genau diesen liefern die MANTREN. (Sein Buch „Mantram – Hilfe durch die Kraft des Wortes“ist hervorragend; nur sollten Sie die Einleitung des Herrn Professor vorläufig auslassen, der dem Autor in äu ßerst unzulässiger Weise vorgreift, um zu zeigen, was er weiß.) Wenn Sie z.B. mit Mantren arbeiten würden, könnten Sie den Geist jederzeit beruhigen. Es reicht aber auch ein Umschwenken auf einen anderen Themenkreis, der Sie zu fesseln vermag (wenn Sie z.B. NEUES lernen, gibt es noch nicht so viele Verbindungen zu bereits Bekanntem). Und seien Sie sich darüber im Klaren, daß diese Kreuzverbindungen ASSOZIATIONEN sind – und die beruhen auf ALTEN VERBINDUNGEN, das heißt auf Dingen, die Sie nur wissen, weil Sie sie mal gelernt haben. Sie sind also immer ein Beweis der REICH-heit Ihres Geistes! Aber Leute, die lange unterernährt waren, können nicht über Nacht das REICHE Essen zu sich nehmen, das die Bürger von reichen Staaten essen; sie müssen sich dem annähern. Das gilt auch für geistige „Nahrung“.
Wer zu lange mit Schmalhans als „Geistes-Meister“gelebt hat, muß sich erst umstellen. Das passiert, wenn man mein Genialitätstraining durchläuft, graduell. Da die meisten aber, kaum daß sie die ABC-Listen KENNEN, sie sofort praktisch nutzen wollen, nehmen sie sich keine Zeit für ein erstes Training und diese Umgewöhnung – und können später überrannt werden. Ist das nicht auch
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