Pruefungen bestehen
beziehungsweise unbewußt wahr. Das gilt vor allem für Ringe, Armbänder, Armbanduhren etc. Wer diese zu Hause prinzipiell als erstes ablegt, sollte sie beim Lernen unbedingt anlegen, damit diese Aspekte der TAPETE funktionieren können. Wobei es sicher einleuchtet, daß Schmuckstücke, die ständig Geräusche verursachen, weder beim Lernen noch in Prüfungs-Situationen getragen werden sollten; sie stören nicht nur uns selbst (vielleicht unbewußt), sie können auch unsere Mitmenschen (MitschülerInnen, potentielle Chefs beim Job-Interview, Kunden bei einer Präsentation etc.) extrem nerven!
• BRILLE: Wenn Sie zu Hause eine Brille tragen, dann auch in der Prüfung (beziehungsweise in beiden Situationen mit Kontaktlinsen arbeiten).
• SCHUHE: Sie werden es kaum glauben, aber auch sie können ein Teil der TAPETE sein: Wer zu Hause mit »Schlappen« herumsitzt und dann mit modischen Leder- oder Stöckelschuhen die Streß-Situation meistern möchte, hat einen weiteren Aspekt der TAPETE geopfert. Lieber zu Hause ebenso schick aussehen, wenn es uns hilft, per TAPETEN-EFFEKT später mehr und besser zu erinnern, oder?
• GERUCH: Einer der stärksten Helfer ist der Geruch, da Geruchsmoleküle den kürzesten Weg ins Hirn haben, weil sie weniger Synapsen (an denen Signale »verlorengehen« können) überwinden müssen. Wer also beim Lernen z.B. ein wenig ORANGE auf die Haut reibt (am besten zwischen Daumen und Zeigefinger), kann dies auch vor der Streß-Situation (Prüfung) tun, insbesondere weil die Nervosität am Anfang meist höher ist…
Sie sehen, der TAPETEN-EFFEKT kann uns wunderbar unterstützen. Zwar nützt er jenen nichts, die sich ungenügend (oder gar nicht) vorbereitet haben, aber alle anderen können von ihrer Vorbereitung optimal profitieren , wenn sie ihn einbeziehen.
Teekessel-Spiele – aber anders
Kennen Sie das klassische TEEKESSEL-Spiel? Man definiert einen Begriff, den man aber nicht nennt, und alle versuchen, ihn zu erraten. Zum Beispiel: »Mein
TEEKESSEL hat vier Beine, er ist sehr lieb, trägt ein Halsband, und im Gegensatz zu anderen vierbeinigen Haustieren bellt er.«
Nun habe ich eine neue TEEKESSEL-VARIANTE erfunden, die zwei Trainings-Ziele SPIEL-erisch verbindet: Wir können uns einem Thema durch eine Reihe von Zitaten nähern, um a) neu einzusteigen oder b) unsere Kenntnisse zu vertiefen. Es gibt jede Menge Bücher mit Zitaten, die nach Stichwörtern sortiert sind, aber auch im Internet kann man mit dem Suchbegriff (Thema) + »Zitate« einiges finden. Nehmen wir also an, Sie hätten einige Zitate zu einem Stichwort zusammengesucht und ersetzen den gemeinsamen Nenner durch den Begriff TEEKESSEL. Versuchen Sie doch einmal, im folgenden Beispiel festzustellen, beim wievielten Zitat Sie den Teekessel erraten:
• Walter von der VOGELWEIDE: »Kein Teekessel taugt ohne Freunde.«
• Nach PYTHAGORAS sagen wir: »Der Teekessel ist das Maß aller Dinge.«
• Gotthold Ephraim LESSING: »Kein Teekessel muß müssen.«
• Johann Wolfgang von GOETHE läßt seinen Faust sagen: »Hier bin ich Teekessel , hier darf ich’s sein.«
• In den Sprüchen SALOMONs finden wir: »Der Teekessel denkt, Gott lenkt.«
• Otto (WAALKES) fügte hinzu: »Der Teekessel dachte und Gott lachte.«
Haben Sie den Teekessel erraten? Versuchen Sie es auch zusammen mit FreundInnen. Wie viele erraten den Teekessel – und vor allem wie schnell? Wenn Sie Zweier-Spiele machen, kann jeder einfach »herausplatzen«, spielen Sie hingegen in der Gruppe, dann sollte jede/r MitspielerIn notieren, was er/sie glaubt, und die Nummer des Zitats dazuschreiben, damit er/sie später weiß, ab wann ihm/ihr klar war, wie der Teekessel heißt. (In unserem Fallbeispiel lautet der Teekessel »Mensch«.)
Testen Sie die Lösung, indem Sie alle Zitate noch einmal RICHTIG lesen . Dabei werden Sie merken, daß Sie die Inhalte weit bewußter wahrnehmen, als wenn ich Ihnen die Zitate »einfach so« angeboten hätte. Der Grund: Fragen oder Rätsel schalten unser Gehirn ein, sie ÖFFNEN DEN GEIST . Aussagen dagegen können den Geist schließen, insbesondere wenn sie uns langweilen.
Doch gerade in Schule und Ausbildung (aber auch in vielen Meetings in der Geschäftswelt) reihen die Vortragenden Aussage an Aussage und wundern sich, daß den Leuten die Füße einschlafen! Denken Sie bitte nicht , PowerPoint löst das Problem, denn: Be-BILDERTE Aussagen sind immer noch Aussagen . Wenn wir aber einige Fragen voranstellen oder unsere
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