P.S. Ich liebe Dich
Beispiel Dermot und Wayne, die für Layout und Design zuständig sind. Mit den beiden werden Sie eng zusammenarbeiten, denn sie müssen natürlich wissen, welche Anzeigen wohin kommen. Jungs, das hier ist Holly.«
»Hi, Holly!« Die beiden Männer standen auf und schüttelten Holly die Hand, dann verkrochen sie sich wieder hinter ihren Computern.
»Ich hab sie gut erzogen, was?«, lachte Chris, und sie gingen wieder hinaus auf den Korridor. »Da unten ist der Konferenzraum. Jeden Morgen um Viertel vor neun haben wir ein Meeting, aber Sie brauchen nur montags daran teilzunehmen, damit Sie auf dem Laufenden bleiben.«
Holly nickte zu allem, was er sagte, und versuchte, sich die ganzen Namen zu merken.
»Die Treppe runter sind die Toiletten, und jetzt zeige ich Ihnen noch Ihr Büro.«
Sie gingen den gleichen Weg zurück, den sie gekommen waren, und Holly sah sich noch einmal ganz gespannt die Bilder an den Wänden an. Sie war beeindruckt.
»So, das hier ist Ihr Büro«, sagte Chris, öffnete die Tür und ließ Holly vorgehen.
Holly konnte nicht anders, sie musste die ganze Zeit lächeln, während sie sich in dem kleinen Raum umschaute. Noch nie zuvor hatte sie ein eigenes Büro gehabt. In dieses hier passte alles Notwendige: ein Aktenschrank, ein Schreibtisch mit einem Computer, neben dem sich Akten stapelten, und gegenüber ein Regal mit noch mehr Akten, Büchern und alten Zeitschriften. Fast die gesamte Wand hinter dem Schreibtisch wurde von einem großen Fenster eingenommen, und obwohl es draußen kalt und windig war, herrschte im Zimmer eine gemütliche, helle Atmosphäre. Holly konnte sich sehr gut vorstellen, hier zu arbeiten.
»Perfekt!«, rief sie und stellte ihre Mappe auf dem Schreibtisch ab.
»Gut«, sagte Chris. »Ihr Vorgänger war ausgesprochen gut organisiert, und in den Ordnern sind detaillierte Unterlagen über alles, was getan werden muss. Falls Sie irgendwelche Probleme oder Fragen haben, kommen Sie einfach zu mir. Ich sitze gleich nebenan.« Zur Verdeutlichung klopfte er an die Wand.
»Also, ich erwarte keine Wunder von Ihnen, ich weiß ja, dass das alles neu für Sie ist, und Sie werden sicher auch eine Menge Fragen haben. Unsere nächste Ausgabe ist nächste Woche fällig, denn die Zeitschrift erscheint immer am Ersten des jeweiligen Monats.«
Holly machte große Augen. Also hatte sie genau eine Woche Zeit, um mit ihrem ersten Heft fertig zu werden!
»Keine Sorge«, lächelte Chris. »Für die Oktobernummer sind Sie noch nicht verantwortlich, ich möchte, dass Sie sich auf die Novembernummer konzentrieren. Machen Sie sich mit dem Layout vertraut. Wir gestalten die Seiten jeden Monat im gleichen Stil, also werden Sie bald wissen, was auf welche Seiten kommt. Es ist eine Menge Arbeit für einen allein, aber wenn Sie einigermaßen strukturiert rangehen, ist es kein Hexenwerk. Am besten sprechen Sie mit Dermot und Wayne vom Layout, die erklären Ihnen die Standards, und wenn Sie sonst was brauchen, fragen Sie Alice. Sie ist für alle da.« Er hielt inne und schaute sich um. »Das war’s dann so in etwa. Noch irgendwelche Fragen im Moment?«
Holly schüttelte den Kopf. »Ich glaube, Sie haben alles angesprochen.«
»Schön, dann überlasse ich Sie jetzt erst einmal Ihrer Arbeit.« Als sich die Tür hinter ihm geschlossen hatte, setzte Holly sich an ihren Schreibtisch. Ihr neues Leben machte ihr schon ein wenig Angst. So einen tollen Job hatte sie noch nie gehabt, und es klang, als würde sie ganz ordentlich zu tun haben. Aber sie war froh. Da sie sich unmöglich alle Namen ihrer Kollegen merken konnte, holte sie ihren Notizblock heraus und schrieb sich schon mal alle auf, die ihr noch auf Anhieb einfielen. Dann holte sie sich den ersten Ordner und fing an, ihrer neuen Aufgabe auf den Grund zu gehen.
So vertieft war sie in ihre Lektüre, dass sie gar nicht merkte, wie die Zeit für die Mittagspause verstrich. Aber den Geräuschen auf dem Flur nach zu schließen, machte auch sonst keiner im Büro davon Gebrauch. In ihren anderen Jobs hatte Holly normalerweise mindestens eine halbe Stunde vor der Mittagspause aufgehört zu arbeiten, um darüber nachzudenken, was sie essen könnte. Dann hatte sie ihren Arbeitsplatz fünfzehn Minuten vor Pausenbeginn verlassen und war fünfzehn Minuten nach Pausenende wiedergekommen, vorgeblich wegen des Verkehrs – dabei ging sie immer zu Fuß. Den größten Teil des Tages hatte sie mit Tagträumen und privaten Telefongesprächen verbracht. Am Monatsende
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